Das Heimatfest 626 Jahre im nächsten Jahr lässt Erinnerungen wach werden, wie einmal unser Ort aussah. Lebende Zeugen aus den Anfängen der Industrialisierung gibt es nicht mehr, deswegen sind alte Dokumente, Fotos und Erzählungen heute so wichtig.
Das sogenannte Kurvendreieck der Eisenbahn auf Ruppertsgrüner Flur ist ein Beispiel. Gab es 1845 nur ein Gleis von Leipzig nach Hof und ein Jahr später ein Abzweig nach Zwickau, so wurde schon 1856 das Gleis von Zwickau in Richtung Neumark eröffnet. Damit war das Bogendreieck entstanden.
Doch der Bogen Zwickau – Neumark verlief bis in die dreißiger Jahre noch in einem kleineren Radius ca. 90 m östlich der jetzigen Trasse. Das Bahnwärterhaus vor dem Garagenhof ist noch heute Zeuge der ehemaligen Streckenführung. Der alte Bahndamm in Richtung Mühlenstraße ist noch erkennbar. Der enge Radius führte auch zum Entgleisen eines Zuges Anfang der dreißiger Jahre im letzten Jahrhundert. Danach verlegte man das Gleis auf die heute bekannte Route. Aus einer alten Chronik ist bekannt, dass 1937 ein Personenzug mit einem Güterzug zusammenstieß. Der Lokführer des letzten Zuges hatte ein Signal überfahren. Es gab glücklicherweise nur Verletzte.
Den Überlieferungen nach war auch ein Bahnhof in diesem Bereich angestrebt worden. Um 1900, als die Fraureuther Porzellanindustrie auf ihrem Höhepunkt war, wäre ein günstiger Umschlag der Rohstoffe und Erzeugnisse möglich gewesen. Es kam nie über die Planungen hinaus, die Herren in Dresden hatten kein Interesse.
Wer kann dazu einiges erzählen? Gibt es in alten Fotoalben noch Bilder? Wir sind interessiert daran.
Das Heimatfest 2024 bereitet dazu in Wort und Bild eine Ausstellung vor. Anlaufpunkt ist Gottfried Heller. Bilder und Dokumente werden mit ihrer Genehmigung kopiert und zurückgegeben.