Titel Logo
Kommunal-Nachrichten der Gemeinde Fraureuth
Ausgabe 12/2024
Was sonst noch interessiert ...
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Höreselberge

Blick auf die Kalksteinfelsen

Die Venushöhle

Im Hintergrund das Gasthaus

Ein ehemaliger Durchlass unter der Autobahn 4

Ein Wanderwochenende in Thüringen, erzählt in drei Folgen:

Nichts zu suchen war nicht unser Ziel: Die Hörselberge waren eines davon. Unsere Wandergruppe reiste an einem Freitag gegen Mittag im Landgasthof „Zur Tanne“, in Waltershausen OT Schnepfenthal, an. Der Gasthof, 1690 gebaut, erfreut sich mit seiner angeschlossener Fleischerei und kulinarischen Speisen und Gästezimmern großer Beliebtheit. Eine kleine Tour nach dem Mittagessen führte uns zum Schloss Tenneberg. Das dort beheimatete Puppenmuseum erinnert an die Puppen- und Spielwarenfabrik „biggi“ bis 1990. Am Samstag nun die erste große Tour, die Hörselberge.

Wer bis 2010 über die Autobahn 4 nach Eisenach und weiter wollte, durchfuhr am Südhang diesen Bergrücken, mit den markanten Kalkabbrüchen. Heute umgeht die BAB 4 die Hörselberge nördlich.

Über den Kamm zog sich in vergangener Zeit die Grenze zwischen Sachsen – Gotha und Sachsen – Eisenach. Die existierenden Grenzsteine am Wegesrand sind deutlich zu erkennen. Am 26.10.1815 kam es u.a. beim Rückzug der französischen Truppen mit den preußischen Truppen zu einer blutigen Schlacht, die erst mit der Dunkelheit endete. Nicht nur in Sagen der Gebrüder Grimm, sondern auch Richard Wagner ließ sich bei Tannhäuser von der Landschaft inspirieren.

Wir trafen uns mit dem Wegewart Jörg am Parkplatz Kleiner Hörselberg, einst eine Raststätte. Er ist eine der wenigen, die sich ehrenhalber um die Erhaltung der Wege und Stufen bemühen. Es ging über die renaturierte Autobahn steil bergauf zum Kammweg. Trittsicherheit ist hier erforderlich. An den Kalkabbrüchen hatten wir einen herrlichen Ausblick zum Rennsteig. Über den Mittleren Hörselberg gelangen wir nach über zwei Stunden zur Venushöhle.

Kurz danach haben wir unser Ziel, dass Berggasthaus „Großer Hörselberg“ in fast 500m Höhe erreicht. Das Haus wurde 1890 auf dem damals noch fast kahlen Berg erbaut. Die Ausstattung im Gastraum zeugt von einer langen Vergangenheit, die mit Liebe gepflegt wird.

Wir fühlten uns wohl! Der Abstieg vom Gipfel war wetterbedingt etwas rutschig und steil. Über die fast nicht mehr erkennbare Trasse der BAB4 erreichten wir Sättelstädt.

Mit dem Auto fuhren wir zurück nach Waltershausen OT Schnepfenthal. Es waren rund 12 Km. Es blieben schöne Erinnerungen zurück an eine Landschaft, an der man oft vorbei fuhr. Zum Abendbrot wurden wir mit guten Speisen verwöhnt. Der Sonntag führte uns weiter nach Friedrichroda zur alten Bobbahn…

Darüber berichten wir in der nächsten Ausgabe. Bleiben Sie weiter neugierig und besuchen vielleicht auch einmal die Hörselberge.

Ingrid und Gottfried Heller

Quellen: Wikipedia, Erinnerungen