Der Eintritt in die Kindertagesstätte ist häufig verbunden mit vielen Fragen und Ängsten bei den Kindern und natürlich auch bei den Eltern. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt mit vielen neuen, unbekannten Situationen. Neue Räume, neue Bezugspersonen, viele Kinder und ein umstrukturierter Tagesablauf.
Um unsere Einrichtung besser kennenzulernen, finden in dem Monat vor der regulären Eingewöhnungszeit kurze Kennenlernmomente statt. Die Eltern kommen dafür immer dienstags für eine halbe Stunde mit ihrem Kind in das jeweilige Gruppenzimmer und verbringen Zeit mit der zukünftigen Bezugserzieherin. Dort können die Neuankömmlinge in Ruhe das Zimmer erkunden und eventuell erste Kontakte zulassen.
Die Eltern können alle Fragen stellen, welche ihnen auf der Seele brennen.
Schon in diesen ersten vier Wochen ist es ganz wichtig für das Kind, von seinen Eltern signalisiert zu bekommen, dass es okay ist, jetzt hier zu sein. Angeregte Gespräche zwischen Eltern und Erzieherin beeinflussen dies positiv. Das Kind vertraut seinen Eltern am meisten und wenn es sieht, hört und spürt, dass seine Bezugspersonen Ruhe und Sicherheit während der Zeit in der Kita ausstrahlen, fällt es auch dem Kind leichter, uns Erzieherinnen zu vertrauen.
Wir haben einen Fragebogen zur Eingewöhnung erstellt, damit wir möglichst viel über das Kind erfahren. Welche Interessen, Vorlieben oder Gewohnheiten hat es? Gibt es Schlafprobleme? Wie verlief die Schwangerschaft? Wenn während der Eingewöhnung Probleme entstehen, kann man diese am besten lösen, wenn man das Kind schon etwas kennt und versteht.
Weiterhin haben Eltern von (zukünftigen Krippen-) Kindern die Möglichkeit, unsere Einrichtung kennenzulernen, indem sie unsere Babytreff- und Krabbelgruppe, die einmal im Monat stattfindet, besuchen. Dort kann man sich mit der Erzieherin und anderen Eltern austauschen und „beschnuppern“.
Durch diese Möglichkeiten versuchen wir, eventuelle Ängste und Fragen abzubauen.
Wie läuft die Eingewöhnung ab?
In der Regel dauert die Eingewöhnung zwei bis vier Wochen.
In den ersten zwei bis drei Tagen kommt ein Elternteil mit dem Kind in die Gruppe und beide bleiben für etwa eine halbe Stunde dort. Günstig ist es, wenn sich die Eltern möglichst zurückhaltend oder im Hintergrund halten, sodass das Kind die Möglichkeit hat, die neue Situation selbst zu erkunden. Wenn das Kind zur Mama oder zum Papa kommt, ist es wichtig, dass diese ihrem Kind signalisieren: Ich bin für dich da. Nimmt das Kind von selbst Kontakt zu uns auf, bieten wir ihm Spielmöglichkeiten an und beobachten es dabei.
Am vierten oder fünften Tag versuchen wir dann die erste Trennung, die meist nur einige Minuten dauert. Wichtig ist dabei, dass sich der Elternteil direkt beim Kind verabschiedet und sich nicht „davonschleicht“. Außerdem sollten die Eltern mit ihrem Kind die Einrichtung direkt verlassen, wenn sie es nach der Trennung wiedersehen. Das Kind lernt so, dass das Erscheinen von Mama oder Papa bedeutet, dass es jetzt nach Hause geht.
Wenn das Kind so viel Vertrauen zu seiner Erzieherin gefasst hat, dass es sich von ihr beruhigen und ablenken lässt, kann man die Trennungszeiten Stück für Stück ausdehnen.
Das größte Problem scheint für viele Eltern die Trennung an der Gruppentür zu sein. Das Kind weint eventuell und dem Elternteil „blutet das Herz“. Verständlich, denn sie vertrauen uns das Wertvollste an, was sie haben!
Das Kind zeigt mit seiner Reaktion Protest. Das ist vollkommen in Ordnung, denn es zeugt von einer guten Bindung zwischen Eltern und Kind. Es ist auch nicht ungewöhnlich, wenn Kinder erst Tage oder Wochen später eine Trennungsreaktion zeigen.
Jedes Kind ist anders und geht verschieden mit neuen Situationen um, genau wie wir „Großen“.