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Kommunal-Nachrichten der Gemeinde Fraureuth
Ausgabe 2/2025
Allgemeine Informationen
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Informationen des Sachsenforstes Borkenkäfer

Borkenkäfersituation - auch 2025 wird ein Käferjahr!

Staatsbetrieb Sachsenforst, Forstbezirk Plauen informiert zur aktuellen Situation

Das warm-trockene Wetter des vergangenen Jahres hat zu einer weiteren Verschärfung der Borkenkäfersituation in Westsachsen geführt. Neben anhaltend hohen Schadmengen hat dies eine historisch hohe Anzahl überwinternder Borkenkäfer zur Folge. Wurf- und Bruchholz der letzten Stürme bietet ideale Brutbedingungen für das Frühjahr.

Der Hauptschädling der Fichte, der Buchdrucker, hat im letzten Jahr in vielen Regionen des Zwickauer Landkreises eine dritte Generation angelegt. Die Schäden werden jetzt im Frühjahr erst sichtbar. Man spricht von sogenannten Spätzeichnern. Die Kronen dieser Fichten sind noch grün, die Rinde hingegen fällt großflächig ab. Die Käfer überwintern in unmittelbarer Nähe dieser Bäume.

Vier Dinge, auf die es für Waldbesitzer jetzt besonders ankommt:

1.

Durch gelegentliche Sturmböen wurden vereinzelt Bäume geworfen. Diese Bäume sind für den Borkenkäfer besonders attraktiv. Wurf- und Bruchholz ist deshalb zügig aufzuarbeiten.

2.

Die Waldbesitzer sollten jetzt ihre Wälder auf vom Käfer befallene Bäume kontrollieren und sich frühzeitig um Forstfirmen kümmern Befallene Bäume sind teilweise erst spät zu erkennen. Die Käfer überwintern in diesen Bäumen oder im Boden. Diese Bäume müssen unverzüglich aufgearbeitet und abtransportiert werden. Zudem muss im Umfeld dieser Bäume später besonders intensiv nach frischem Borkenkäferbefall gesucht werden.

3.

Die Revierleiter von Sachsenforst und Forstbetriebsgemeinschaften unterstützen die Waldbesitzer bei der Aufarbeitung, der Vermarktung des Holzes sowie bei Förderanträgen. Kontaktdaten sind unter www.sachsenforst.de/fob-plauen zu finden.

4.

Es ist sehr hilfreich, sich mit den Waldnachbarn abzustimmen. So können die Kontrolle des Befalls und die Aufarbeitung des Schadholzes gemeinsam organisiert werden.

Spätestens ab Mitte April sind alle gefährdeten Bestände mindestens 1 x wöchentlich zu kontrollieren.

Wichtig: die Kronen der frisch befallenen Bäume sind häufig noch grün. Den Befall erkennt man nur an der Rinde durch Einbohrlöcher und Bohrmehlhäufchen. Färbt sich die Krone braun, ist es bereits zu spät!

Bäume, die im April befallen werden, müssen bis Mitte Mai aufgearbeitet, gerückt und abtransportiert werden. Von der Eiablage bis zum Schwärmen der Käfer dauert es nur 5 bis 6 Wochen. Die Zeit für Erkennung, Aufarbeitung, Rückung und Abtransport ist also sehr knapp!

Uns ist bewusst, dass die Situation herausfordernd ist und das langanhaltende Schadgeschehen eine große Belastung darstellt. Wir bitten die Waldbesitzer dennoch, im Interesse des Waldes alle Anstrengungen zu unternehmen, die notwendig sind, den Schadfortschritt zu begrenzen.