Juni-Hilfstransport 2023 zurück in Greiz - Ein Reisebericht
Am 14.06.2023 ging es wieder einmal mit unserem Hilfstransport auf große Reise nach Brest.
Die transportierte Fracht betrug insgesamt ca. 18 Tonnen.
Wie üblich kamen wir in den frühen Morgenstunden an der polnisch/weißrussischen Grenze an, wo uns wie immer viele Stunden mit Anstellen an Schaltern, Kontrollen und viel Geduld erwarteten.
Dank der großen Hilfe von Mascha Peschko, der stellvertretenden Vereinsvorsitzenden aus Brest, welche in Polen zu uns kam, haben wir diese Strapazen in 35 Stunden überstanden und konnten anschließend den LKW und die Autos im Stadtzoll abstellen und von unseren Gastfamilien abgeholt werden.
Den nunmehr dritten Tag der Reise verbrachten wir wiederum im Stadtzoll, wo sich die Vereinsvorsitzende und deren Vertreterin um die Freigabe der Fahrzeuge bemühten. Da die Freigabe jedoch erst gegen Abend geschah, wurden die Fahrzeuge an diesem Tag nur noch zum Lager des Vereins „Kinder in Not“ gefahren und abgestellt. Da das Lager keine Beleuchtung hat, wurde das Abladen auf den nächsten Tag verschoben.
Eine Gastfamilie wartete an diesen Abend bereits mit einer gut und reichlich gedeckten Tafel auf uns, um sich im Namen aller Hilfsbedürftigen bei uns für die aufgenommenen Strapazen und die gute Hilfe zu bedanken.
Es war eine schöne Zusammenkunft in der man wieder die Wärme, Dankbarkeit und Herzlichkeit der Menschen spürte.
Es wurde gegessen getrunken und gescherzt, die Traurigkeit für ein paar Stunden vergessen.
Am nächsten Tag wurde mit vereinten Kräften die gesamte Ladung abgeladen und im Lager verstaut. Nun ist erst einmal das Lager gefüllt und wartet auf die Genehmigung der Behörden zum Öffnen und verteilen.
Gegen 17.00 Uhr besuchten Andreas und Birgit Ludwig die Familie Chinitsch. Eine Mutter mit Drillingen, welche alle auf verschiedenste Weise erkrankt sind (wir berichteten über diese Familie bereits im Januar).
Dank unserer Dolmetscherin Irina konnten wir viel über die Familie erfahren und übernahmen ganz offiziell die Patenschaft für die 3 erkrankten Kinder, worüber die Mutter in Tränen ausbrach und uns herzlich dankte.
Am nächsten Tag reisten wir nach Drogitsin.
Dort besuchten wir ein neu erkranktes Kind. Der kleine Hermann ist erst 2 Jahre alt.
Seine Eltern Shenja und Dascha sind 23 und 19 Jahre alt. Hermann ist an Leukämie erkrankt. Die Eltern sind mit dieser Situation völlig allein gelassen und teilweise überfordert.
Anschließend stand ein Besuch bei der 6-jährigen Paulina Olenig auf dem Programm. Paulina hat 4 weitere Geschwister und die Mutter ist alleinerziehend.
Es gibt nur noch eine kranke Oma, die der Mutter etwas hilft.
Das Mädchen ist Gott sei Dank auf dem Weg der Genesung, wurde uns berichtet.
Im Anschluss an die Besuche wurden wir im Drogitsiner Vereinshaus von Maria Lelesch, der Vorsitzenden der dortigen Gruppe, erwartet.
Hier wurde es wie immer ein schönes, herzliches Zusammensein.
Zwei Mütter stellten sich und ihre neuerkrankten Kinder vor. Sie berichteten von den Krankheitsgeschichten der Kinder sowie den familiären Situationen.
Dabei blieb kein Auge trocken.
Wir möchten uns an dieser Stelle recht herzlich bei Pavel, unserem langjährigen weißrussischen Freund bedanken, welcher als international gefragter Simultanübersetzer perfekt für Verständigung sorgte.
So vergingen die Tage wie im Fluge und wir mussten uns schon wieder, viel zu schnell, von unseren Gastgebern verabschieden.
„Kommt bald wieder Freunde, wir warten auf euch“. Das ist der schönste Dank.
Am Dienstag, 20.06.23, in den späten Abendstunden, kehrte der Hilfstransport in die Heimat zurück! Es ist viel Nacharbeit zu leisten, Fahrzeuge in Ordnung bringen, Spendenliste erstellen, Ausstellung von Zuwendungsbestätigungen und vieles mehr.
Danke sagen möchten wir allen helfenden Bürgern, Vereinen, Kirchgemeinden und Firmen aus Greiz, Fraureuth und den nahen Regionen für Ihre Unterstützung!
Einen besonderen Dank gebührt der Stadtverwaltung in Brest für soziale Angelegenheiten, welche die humanitäre Hilfe bearbeitet. Dank Ihrer Bemühungen, führte unsere Hilfe trotz der momentanen politischen Situation erst zum Erfolg. Eine weitere Zusammenarbeit wurde uns zugesichert.