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Amtsblatt Lossa Bote - Gemeinde Lossatal mit den Ortsteilen
Ausgabe 11/2024
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Liebe Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Lossatal,

als ich in der Gemeinderatssitzung vom 7. August zum stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Lossatal gewählt wurde, wusste ich zwar, dass ich den Bürgermeister in seinem wohlverdienten Urlaub 14 Tage lang zu vertreten habe, konnte aber damals nicht ahnen, dass ich das Amt ab Mitte September für eine längere Zeit übernehme, da Herr Weigelt einige Wochen seinen Aufgaben nicht nachkommen kann.

Ich wurde schon öfter angesprochen, ob ich jetzt jeden Tag im Rathaus in Falkenhain sitze. Das ist natürlich nicht der Fall. Ich gehe nach wie vor meinem Beruf als Lehrer im Gymnasium Wurzen nach. In besonders dringenden Fällen geht das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters natürlich vor.

Bei der Erledigung meiner Aufgaben als Vertretung von Herrn Weigelt erhalte ich die Unterstützung der Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und des Wirtschaftsbetriebes. Für die gute Zusammenarbeit möchte ich mich hier bedanken.

In der Schule bin ich gewohnt, viele Arbeiten von Schülern zu unterschreiben. Jetzt setze ich meine Unterschrift z. B. unter Arbeitsverträge, Aufträge an Firmen, Einladungen und Urkunden. Da wird einem die Verantwortung bewusst, die das Amt des Bürgermeisters mit sich bringt.

Fast jeden Tag erhalte ich jetzt Einladungen zu Verbandssitzungen, Feierstunden, Auszeichnungsveranstaltungen usw., sodass mein Terminkalender zurzeit gut gefüllt ist. Es ist schon eine besondere Erfahrung, wenn man bei einer Versammlung gemeinsam mit Bürgermeistern von Städten, wie Suhl an einer Abstimmung teilnimmt.

Nun möchte ich noch ein paar Gedanken loswerden, die mir schon länger unter den Nägeln brennen.

Ich kann nachvollziehen, dass viele mit der Politik unserer jetzigen Bundesregierung nicht einverstanden sind. Warum man aber seinen Frust darüber bei den Kommunalwahlen auslässt, ist mir ein Rätsel. Hier geht es nicht um die große Politik, sondern um das Wohl unserer Gemeinde.

Ich frage Sie: Kennen Sie Ihren gewählten Vertreter überhaupt? Wann haben Sie zuletzt mit ihm gesprochen? Was haben Sie persönlich unternommen, damit sich in der Gemeinde etwas vorwärtsbewegt?

Einige Leute haben in letzter Zeit zu mir gesagt, dass man mich ja gewählt hätte, ich aber für die falsche Partei kandidiert habe. Da stellt sich mir die Frage, wie unser Gemeinderat wohl aussehen würde, wenn auf den Wahlzetteln nur die Namen der Kandidaten stehen würden und nicht die Partei oder die Vereinigung, für die sie antreten.

Schimpfen am Gartenzaun oder am Stammtisch bringt uns nicht voran. Nutzen Sie Ihr Mitbestimmungsrecht nicht nur alle paar Jahre beim Ankreuzen von Wahlzetteln. Sprechen Sie mit Ihren Gemeinde- und Ortschaftsräten über Ihre Anliegen. Nutzen Sie die Bürgerfragestunden, welche auf der Tagesordnung jeder Gemeinde- oder Ortschaftsratssitzung stehen. Nur gemeinsam können wir unsere Gemeinde und ihre Ortsteile weiter voranbringen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr stellvertretender Bürgermeister
René Pfahl