Pilger- und Friedenskreuz am Jakobsweg bei Körlitz

Der kleine Ort Körlitz liegt direkt an der historischen Hohen Straße, die einst eine wichtige Handelsstraße zwischen Halle/Saale und Breslau war. Zwischen den Orten Dornreichenbach und Körlitz ist der ökumenische Pilgerweg, der Jacobsweg, sowie der Lutherweg identisch mit der Wegführung der Hohen Straße.

Am östlichen Ortseingang nach Körlitz führend, wurde Anfang November auf Initiative des Umweltkreis Wurzen e.V. (UKW) ein Feldkreuz errichtet. Damit konnte in Gottes schöner Landschaft ein sehr besonderer Andachtsort geschaffen werden. Am Jacobsweg gelegen, wird allen Vorbeikommenden mit der Inschrift „Friede sei mit Euch“ der Segen Jesu in Erinnerung gebracht. Das vom Bad Lausicker Steinmetzbetrieb Grobe aufwendig restaurierte Steinkreuz trägt neben dem Friedensgruß eine wunderschöne Jacobsmuschel, das Erkennungszeichen der Pilger, als Willkommensgruß für alle Vorbeikommenden. Das Feldkreuz aus einheimischem Beuchaer Granitporphyr stammt von einer aufgegebenen Grabstelle auf dem Friedhof der Evangelischen Kirchgemeinde Wurzen und wurde für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde Lossatal genehmigte das Aufstellen in der Körlitzer Flur. Herzlichen Dank an alle Akteure für ihr Mittun und ihre Unterstützung! Damit erhält unser Dorf neben der offenen Kirche am Pilgerweg etwas Einmaliges, das in unserer Gegend nicht zu finden ist. Die Idee stammt von Kirchenvorstand und Vorstand des UKW, Matthias Förster. Er öffnet täglich die Kirche während der Pilgersaison und bringt auch manche Kanne Kaffee auf den Kirchhof für rastende Pilger.

Finanziert wurde dieses besondere Feldkreuz durch eine Förderung der Wander- und Pilgerakademie Sachsen. Die Eigenmittel übernahm komplett der UKW, ein lokal wirkender Naturschutzverein. Dieser befasst sich u.a.mit der Pflege und Bewahrung von Kleindenkmalen.

Läuft man weiter auf dem von Obstbäumen gesäumten Weg in Richtung Körlitz bietet eine Bank, gespendet von der Körlitzer Familie Zehrfeld, Erholung und Ausblick auf die Hohburger Berge. Am ersten Gebäude des Bauernhofes Schlegel findet sich versteckt zwischen wilden Rosen eine überdachte Holzbank zum Verweilen. Von da führt der Weg direkt zur Pilgerkirche Körlitz. Dort ist ein Pilgerstempel sowie ein Gästebuch zu finden, in das sich bereits Menschen aus vielen Ländern eingetragen haben. Im Kirchhof hinter der neuen Bruchsteinmauer wurde in diesem Jahr der neu gestaltete offene Kirchhof mit Trinkwasserentnahmestelle eingeweiht. Finanziert wurde dies aus europäischen Fördermitteln sowie von der eigenen Kirchgemeinde.

Möge dem Feldkreuz, ein langes Dasein beschieden sein!

Zu Beginn der Pilgersaison im Frühjahr 2025 soll das Pilger- und Friedenskreuz feierlich eingeweiht werden. Wir werden berichten und herzlich einladen ...

Gudrun Harzbäcker, Körlitz