Im Jahre 2011 bekam die neu errichtete Brücke über die Lossa den Namen „Weinbergbrücke“.
Aber viele Besucher, Gäste, selbst zugezogene Hohburger, suchten vergebens den zur Brücke gehörenden Weinberg. Durch Eintragungen in Kirchenbüchern ist bekannt, dass Weinanbau durch das Rittergut in Hohburg seit etwa der Mitte des 18.Jh. betrieben wurde. Er diente nicht nur zum Eigenbedarf, sondern war auch ein einträglicher Nebenerwerb. Mitte des 18.Jh. herrschte in Europa ein sehr mildes Klima, so dass nicht nur hier in Nordsachsen, sondern bis nach Südnorwegen Weinanbau möglich war. Der Hohburger Weinberg befand sich am Südhang des Löbenberges. Im Osten beginnend bei der Gartensparte „Hellern“ bis etwa zur heutigen Bergstraße im Westen. In den letzten Jahrzehnten wurde dieses Areal durchweg mit Einfamilienhäusern bebaut. Und dennoch kann man in manchem Gartengrundstück, vor allem im Grundstück hinter dem Technischen Rathaus, noch Weinbergterrassen erkennen, welche vor Jahrhunderten angelegt wurden. Genau in diesem Grundstück ist der historische Weinberg wieder entstanden. Bemerkenswert dabei ist, dass dieses Vorhaben vom Nachbar- und Traditionsverein „Hohburger Berge“ e.V. und dem Hohburger Ortschaftsrat gemeinsam geplant und umgesetzt wurde. Der Heimatverein hat um Melanie Harenburg eine Arbeitsgruppe „Weinberg“ gebildet und sich um Fördermittel bemüht, zudem hat sich der Ortschaftsrat, Peter Brendler, beim Genehmigungsverfahren und um den Kauf von entsprechenden Weinreben, beteiligt.
Des Weitern waren noch mit im Boot: „Aktion Sachsen pflanzt 1000 Bäume“, Landkreis Leipzig, Firma Software ONE Leipzig, Firma Mobama, Basalt AG Betrieb Lüptitz, Gemeinde Lossatal.
So konnten auf dem 400 m² großen Areal 5 Obstbäume, 5 Beerensträucher und 29 Weinreben angepflanzt, sowie zusätzlich noch diverse Sitzgelegenheiten aufgebaut werden. Die Rebstöcke wurden von der Rebschule in Lauffen a. N. Baden-Württemberg geliefert. Es wurden die Rebsorten VERITAGE und MERZLING ausgewählt, welche mit Erbanteilen von Riesling und Grauburgunder, sowie mit Resistenzgenen ausgestattet sind, die in unseren Breiten wohl beste Chancen haben.
Unterm Strich ein interessantes und erfolgreiches Unternehmen und auch eine Bereicherung für unseren Ort. Der Weinberg ist öffentlich und kann zu jeder Zeit von jedem zum Verweilen aufgesucht werden. Wir danken allen Beteiligten.