Im Oktober trafen sich die Reinstedter Seniorinnen und Senioren zu einem ganz besonderen Kaffee-Nachmittag. Das Organisationsteam des Projektes „Route 60+“, das gegenwärtig im VHS-BILDUNGSWERK Aschersleben umgesetzt wird, hatte ein echtes Highlight mitgebracht. Die „Froser Modekiste“ war zu Gast. Das sind einige Damen und Herren aus Frose und Umgebung, die hobbymäßig Mode vergangener Jahrzehnte präsentieren. Garniert wird das alles durch die humoristische Moderation der Leiterin der Truppe, Margit Meyer. So waren bei den lockeren Vorführungen immer wieder Einwürfe aus dem Publikum zu hören wie „Das hatte meine Oma auch an“ oder ganz zum Schluss, als die in der DDR allseits beliebten Dederon-Kittelschürzen gezeigt wurden: „Die habe ich heute noch zu Hause im Schrank!“ Die kleine Reise in die Vergangenheit war für alle sehr kurzweilig und unterhaltsam.
Schon bei der ersten Präsentation gab es reichlich Beifall aus dem Publikum. Nicht nur festliche Roben wurden gezeigt, sondern auch Bekleidung der damaligen Landbevölkerung.
Zum Abschlussbild erschien das Team der „Modekiste“ noch einmal in den damals in der DDR allseits beliebten Dederon-Kittelschürzen.
Im Anschluss an die interessante Vorführung gab es noch reichlichen Gesprächsstoff. Die Bemerkung der Akteure, man habe auch Bademode aus verschiedenen Zeiten oder Hochzeitskleidung im Programm, ließ den Wunsch entstehen, eine solche Veranstaltung bald zu wiederholen.
Doch für den Monat November stand das Thema schon fest. Eine Buchlesung, organisiert durch die Bibliothek Aschersleben, stand auf dem Programm.
Es sollte etwas Unterhaltsames sein, das die Senioren anspricht.
Wie immer zu unseren Zusammenkünften gab es Kaffee und selbst- gebackenen Kuchen an einer liebevoll gedeckten Kaffeetafel. Dafür gilt den fleißigen Bäckerinnen ein herzliches Dankeschön.Nachdem alle versorgt waren, spannte uns die Bibliothekarin Frau Andrea Schwigon nicht länger auf die Folter. Sie wollte uns von Renate Bergmann, der online-Oma, berichten.: Renate Bergmann, geb. Strelemann, wohnhaft in Berlin, Trümmerfrau, Reichsbahnerin, Haushaltsprofi und vierfach verwitwet.
Einige kannten die Bücher schon und freuten sich darauf. Andere ließen sich von den positiven Reaktionen mitreißen.
Renate Bergmann ist 82, fährt Rollator und hat den Krieg nicht überlebt, um Kunstfleich aus Soja zu essen. Sie hat Zucker und „Ossiporose“, schläft unter einer Heizdecke und hat die Gräber ihrer 4 verstorbenen Ehemänner in ganz Berlin zu versorgen. Aber sie hat auch mit ihrer besten Freundin Gertud ein fragwürdiges Hobby. Die beiden suchen sich in der Zeitung eine nette Beerdigung raus, ziehen sich was Schwarzes an, und dann geht es los. Zwei alte nette Damen mehr oder weniger am Buffet – da schaut keiner so genau hin. Außer man ist schon vor den Trauergästen mit der Tupperdose am Buffet.
Frau Schwigon gab einen kurzen Einblick in die Kapriolen der online-Oma.
Es war für alle ein heiterer Nachmittag.
Die nächsten Veranstaltungen sind schon geplant. Am 7. Dezember gibt es eine Weihnachtsfeier, die von der Kita und dem Chor musikalisch begleitet wird. Am 11.01.2024 wollen wir das Jahr in einer gemütlichen Runde begrüßen und am 08.02.2024 soll bei einer zünftigen Faschingsfeier wieder das Tanzbein geschwungen werden. Die Organisatoren hoffen auf eine rege Teilnahme.