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Amtsblatt der Stadt Falkenstein/Harz
Ausgabe 3/2023
Stadt Falkenstein/Harz
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Monatsspruch

Monatsspruch März:

Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?

Römer 8,35

Wann haben Sie das letzte Mal Mikado gespielt? Jedes Mal begegnet man einer ähnlichen Herausforderung. Einen ruhigen Finger sollte man haben, um die Stäbe nacheinander abzuheben. Und ja nicht wackeln, weil sonst der Spielzug schon wieder vorbei ist. Ganz ähnlich scheint es manchmal in unserem Zusammenleben mit anderen zu sein. Da gibt es so viele unterschiedliche Dinge, die miteinander verbunden sind und Ruhe und Geduld brauchen. Miteinander im Gespräch zu bleiben, sich gegenseitig Wertschätzung entgegen zu bringen, einander in Beziehungen treu zu sein, sich zu vertrauen und nicht zuletzt die Liebe wach zu halten. Immer wieder erleben wir dabei, wie schnell etwas ins Wackeln kommen kann. Wie schön ist es, wenn wir mit viel Geduld etwas davon festigen können und manche Beziehungen auch wieder heil werden. Doch manchmal erleben wir auch, wie unsicher das alles ist und beim Scheitern tiefen Schmerz in uns auslösen kann.

An dieser Stelle kann die mit dem Aschermittwoch begonnene Fastenzeit zu einer Hilfe werden. Einfach mal raus treten und die Beziehungen, in denen ich stehe mit etwas Abstand betrachten. Vielleicht wird dabei deutlich, an welchen Stellen gerade etwas ins Wackeln gekommen ist. Vielleicht hat aber bei allem eigenen Nachdenken auch etwas anderes seinen Raum, das für mich mit dem Monatsspruch verbunden ist. Dass es da einen Mikadostab zwischen allen anderen gibt, der nicht ins Wackeln kommt: die Liebe Jesu Christi zu einer jeden und einem jeden von uns. Das wird sichtbar, wenn wir nach der Frage noch einige Zeilen weiter lesen. Hier heißt es: Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Was für eine tröstliche Gewissheit in allem eigenen Ringen. Egal, was war, ist oder kommt, zuletzt bleibe ich gehalten von dieser Liebe, die mir geschenkt wird und für die ich nichts tun kann und muss. Es ist eine Liebe, die Vergebung im eigenen Scheitern und Neuanfänge auch in den anderen Beziehungen des Lebens ermöglicht. Vielleicht erinnern Sie sich daran, wenn Sie sich das nächste Mal auf eine Runde Mikado einlassen.

Ihr Georg Schmidt