Gerhard Thieme mit DKW F8
Überblicksbild
Klaus Fleischer mit Jawa OHC
Lothar Franke mit Dreirad-LKW
Das Firmengelände der Firma Lätzsch und der Parkplatz unter den Türmen in Kohren-Sahlis war vollbelegt. Über 1.300 Besucher haben Oldtimer aus ganz Sachsen bewundert. Da gab es viel zu sehen – Fahrzeuge von den 1920er bis 1990er Jahren. Das Goggomobil Coupe von der Firma Glas aus dem Jahr 1967 ist unter den großen Fahrzeugen kaum zu sehen – obwohl Peter Drechsler es in zwei Jahren mühevoller Arbeit wieder zu einem Glanzstück hergerichtet hat. „Ich habe mich in das Fahrzeug verliebt und es gleich gekauft“, so der 74-jährige Oldtimerfan.
Ein Paket Kaffee hat Gerhard Thieme aus Ziegelheim für den Schrotthaufen in den Brennnesseln gezahlt. „Der Besitzer war froh, dass er weg war.“ Heute ist der DKW F 8, Baujahr 1940, ein voll funktionsfähiger Oldtimer. Der 79jährige Karosseriebauer hat alles selbst aufgebaut und die fehlenden Teile nachgemacht. Die Karosserie ist aus Holz mit Leder überzogen und sitzt auf einem Stahlrahmen. Zwei der rund 400 Oldtimern, die sich am Sonntag, 4. August, in Kohren zum Familienfest des Oldtimervereins Kohren-Sahlis im ADAC getroffen haben. „Wir sind stolz, dass trotz schlechter Wettervoraussage so viele gekommen sind. Alles hat geklappt – dank der Mithilfe aller Mitglieder“, so der Vorsitzende Frank Steinbach.
Wer dann mal seine Augen entspannen wollte, konnte Tonwaren und Bilder bewundern, Zuckerwatte kosten, Schmuck oder kleine Modellautos kaufen und natürlich Roster und Steaks vom Grill oder das legendäre Kuchenbuffet - von den Oldtimerfrauen selbst gebacken - genießen. Neben den rund 230 PKWs gab es auch noch über 170 Zweiräder. Ungewöhnlich ist die Jawa OHC, Baujahr 1955. Es ist ein Viertakter und wurde nur von 1952 bis 1958 gebaut. Klaus Fleischer aus Radebeul hat 2010 den „Scheunenfund“ entdeckt und neu aufgebaut. In Tschechien gab es noch einige Teile, den Rest hat er selbst erstellt. „Ich liebe die alte Technik. Die fasziniert mich“, sagt der 68jährige. Ein Harley-Davidson aus dem Jahr 1940 oder eine MZ aus ehemaligem NVA-Bestand waren weitere Highlights.
Auch eine Reihe von LKWs waren vertreten – einer ist dabei aufgefallen: Das Dreirad aus dem Jahr 1932 vom Frohburger Bauunternehmen Lothar Franke. Es zählte in der DDR als LKW, obwohl er kaum als solcher benutzt werden konnte. Denn mit 200 ccm und 6 PS war nicht viel zu transportieren Der 79jährige hat es schon 1976 von einem Milchmann aus Bad Lausick gekauft.
Nachmittags haben sich dann einige Fahrzeuge zu einer Rundfahrt durch das Kohrener Land aufgemacht. Der 36 Kilometer lange Rundkurs führte auch an „Amerika“ vorbei, an einer Ortschaft in der Nähe von Penig. Gegen 16 Uhr war die Veranstaltung beendet. Für den Oldtimerverein sind in diesem Jahr zwei weitere Veranstaltungen zu stemmen: Die Präsentation im Rahmen des Jubiläums Kohren-1050 am 21. und 22. September und der Saisonabschluss am 31. Oktober mit dem Drachenfest auf den Elisenhof in Terpitz, bei dem auch die Sieger der Oldtimer-Sachsenrallye ausgezeichnet werden.