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Amtsblatt für die Stadt Forst (Lausitz)
Ausgabe 1/2023
Nichtamtlicher Teil
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Modellprojekt: Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung

Am Modellprojekt „Medizinische Soforthilfe und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung“ beteiligen sich sechs Krankenhäuser im Land Brandenburg.

Mit der Soforthilfe haben von sexualisierter Gewalt Betroffene - unabhängig von einer Anzeige - die Möglichkeit, neben der medizinischen Versorgung vertraulich von einer Ärztin oder einem Arzt Tatspuren sofort sichern zu lassen. Wenn Betroffene sich erst später für eine Anzeige entscheiden, kann die Polizei auf das archivierte Beweismaterial zurückgreifen.

Die vertrauliche Spurensicherung wird in folgenden Brandenburger Kliniken angeboten:

  • im Carl-Thiem-Klinikum Cottbus

  • im Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam

  • im Klinikum Frankfurt (Oder)

  • im Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel

  • im Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg (Neuruppin) und

  • im Alexianer St. Josefs-Krankenhaus Potsdam-Sanssouci

Das Angebot der medizinischen Soforthilfe und vertraulichen Spurensicherung besteht seit 2014 im Land Brandenburg. Es richtet sich an erwachsene Personen.

Wenn eine Person in eine der v.g. beteiligten Kliniken kommt, kann diese betroffene Person unter anderem mit dem Schlüsselsatz „Ich brauche dringend ein Gespräch mit einer Gynäkologin/einem Urologen“ diskret darauf aufmerksam machen, dass eine sexualisierte Gewalttat bzw. eine Vergewaltigung stattgefunden hat. In diesem Fall wird man unverzüglich zu der entsprechenden Station weitergeleitet. Dort wird in ruhiger Atmosphäre das weitere Vorgehen mit der Ärztin oder dem Arzt beraten. Auf Wunsch wird auch der Kontakt zu Opferunterstützungseinrichtungen vermittelt, die Betroffene nachsorgend beraten.

Informationen zur medizinischen Soforthilfe und vertraulichen Spurensicherung gibt es in den beteiligten Kliniken, bei allen Opferberatungsstellen des Opferhilfe Land Brandenburg e.V.

www.opferhilfe-brandenburg.de/hilfe/vergewaltigt-was-nun/ und unter https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/themen/frauen/frauen-vor-gewalt-schuetzen/hilfe-nach-vergewaltigung/