Die Stadt Forst (Lausitz) hat zur Unterstützung einer bürgerschaftlich orientierten Stadtentwicklung einen Aktionsfonds im Rahmen des Städtebauförderungsprogrammes „Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“ auf Grundlage der aktuellen Städtebauförderungsrichtlinie des Landes Brandenburg mit dem Ziel eingerichtet, kleine Maßnahmen, Projekte und Aktivitäten zur Verbesserung der soziokulturellen und freizeitbezogenen Angebote und des Stadtteillebens zu fördern. Partizipative und kooperative Prozesse im Rahmen des Programms sollen unterstützt und verstetigt werden. Diese Richtlinie regelt die Grundsätze der Förderung aus dem Aktionsfonds der Stadt Forst (Lausitz).
Sie müssen mindestens einem der folgenden Kriterien entsprechen:
Förderung von Bürgerbeteiligung und -aktivierung, Eigenverantwortlichkeit, ehrenamtlichem Engagement, Unterstützung von selbstorganisiertem Handeln,
Förderung der Kooperation von Vereinen und Akteuren, Aufbau und Etablierung sozialer Netzwerke,
Förderung des Gemeinschafts- und Nachbarschaftsgedankens,
Förderung der Integration aller sozialer Gruppen, Generationen und Kulturen sowie der Chancengleichheit,
Belebung der Stadtteilkultur,
Aufwertung des Wohn-/Freizeit-/Erholungsumfeldes, Quartiersentwicklung,
Förderung von Umwelt-, Natur- und Klimaschutz,
Imageverbesserung, Aufrechterhaltung von Traditionen, Stärkung der Identifikation im Quartier.
Der räumliche Geltungsbereich dieser Richtlinie umfasst das festgelegte Fördergebiet „Forster Innenstadt“ im Bund-Länder-Programm „Sozialer Zusammenhalt - Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“ (Anlage 1).
Gefördert werden Aktionen und kleine Projekte zur Beteiligung und Mitwirkung an der Quartiersentwicklung und zur Verbesserung der sozialen, kulturellen und freizeitbezogenen Angebote und des Stadtteillebens.
| Beispielhafte Fördermaßnahmen können sein: | |
| • | Quartiers- und Straßenfeste, Kultur- und Sportveranstaltungen, Mitmachaktionen, |
| • | Kleinkunst (z. B. Schülerbands, Laientheater, Workshops), |
| • | gebietsbezogene soziale, kulturelle und sportliche Aktivitäten, |
| • | Sozialarbeit im Gebiet, wie Projekte der Kinder- und Jugendarbeit sowie Seniorenarbeit, generationenübergreifende Aktionen und Projekte (z. B. Ferienaktionen, Wettbewerbe von Mietergemeinschaften), |
| • | auf das Fördergebiet bezogene Öffentlichkeitsarbeit wie der Druck von Flyern, Ferienkalendern, Kinderstadtplänen, Broschüren, |
| • | Aktivitäten zur Aufwertung des Wohnumfeldes und öffentlichen Raums (z. B. Pflanzmaßnahmen, Graffiti-Kunst oder Müllsammel-Aktionen). |
| Förderfähig sind: | |
| • | Sach- bzw. Materialkosten, Anschaffungen, |
| • | Kosten für Raum- und Gerätemieten, |
| • | besondere projektspezifische Aufwendungen, |
| • | kleinere Aufträge an Firmen oder Dienstleister, z. B. wenn spezielle Fachkenntnisse und Qualifikationen nötig sind, die über ehrenamtliches Engagement nicht erbracht werden können. |
| • | Kosten, die nicht im direkten Zusammenhang mit der Maßnahme stehen, |
| • | reguläre Personalkosten, laufende Betriebs- und Sachkosten der Antragsteller, |
| • | Kosten für Rechts- und Steuerberater, Maklergebühren und Finanzierungskosten, |
| • | Gebühren, die die Antragsteller zu entrichten haben, |
| • | Ausgaben, die durch anderweitige Einnahmen gedeckt werden bzw. finanziert sind, |
| • | Bewirtschaftungs-, Pflege- und Instandhaltungskosten, |
| • | Mietkosten für Räumlichkeiten, wenn eine andere kostenfreie Nutzung geeigneter Räumlichkeiten möglich ist, |
| • | Pflichtaufgaben der Stadt Forst (Lausitz), |
| • | Maßnahmen, die nicht den Zielen des Integrierten Entwicklungskonzeptes (IEK) für das Fördergebiet „Forster Innenstadt“ entsprechen, |
| • | kommerzielle oder rentierliche Maßnahmen. |
In Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden Fördermittel steht im Aktionsfonds jährlich ein Budget von insgesamt 2.500,00 € zur Verfügung.
Der Fördersatz beträgt bis zu 100 % des Maßnahmenumfanges, höchstens jedoch 250,00 € je Fördermaßnahme.
Über die Förderung und die Förderhöhe entscheidet ein lokales Gremium, das aus Vertretern der Wirtschaft, Politik, Bürgerschaft, Stadtverwaltung und dem Sanierungsträger besteht. Das Gremium entscheidet auf Basis der im Haushaltsjahr zur Verfügung stehenden Mittel des Aktionsfonds.
Der Antragsteller erhält vom Stadtteilmanagement eine schriftliche Mitteilung über die Antragsbewilligung oder -ablehnung. Mit der Maßnahme darf erst nach Erhalt der Bewilligung begonnen werden. Änderungen bei bewilligten Maßnahmen bedürfen einer schriftlichen Zustimmung des Fördermittelgebers.
Die bewilligten Maßnahmen müssen innerhalb des bewilligten Kalenderjahres realisiert und abgerechnet werden. Eine Übertragung der bewilligten Mittel in das darauffolgende Kalenderjahr ist nicht möglich.
Die Mittel werden grundsätzlich nachträglich nach Prüfung des Verwendungsnachweises ausgezahlt. Die Abrechnung der Maßnahme (Verwendungsnachweis) muss innerhalb eines Zeitraums von zwei Monaten nach Abschluss der Maßnahme erfolgen, spätestens zum Ende des Kalenderjahres, für welches die Maßnahme bewilligt wurde. Der prüfbare Verwendungsnachweis ist beim Stadtteilmanagement einzureichen (Sachbericht zur Umsetzung und Ergebnis der Maßnahme, ggf. mit Belegexemplaren der Printerzeugnisse, Fotos der Maßnahme, Kosten- und Zahlungsnachweise durch Originalrechnungen und Kontoauszüge, Aufstellung der Einnahmen).
Anträge können ganzjährig gestellt werden.
Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht weder dem Grunde, noch der Höhe nach.
Die Fördermaßnahme ist vom Zuwendungsempfänger zu dokumentieren. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit hat der Zuwendungsempfänger in geeigneter Weise auf die Förderung hinzuweisen. Bei Printerzeugnissen (Flyer, Broschüren etc.) und anderen visuellen Veröffentlichungen (Bilder, Video etc.) ist die Förderung über Städtebauförderungsmittel kenntlich zu machen, vorgegebene Logos sind zu verwenden.
Weitere Informationen zur Antragsstellung und zum Verfahrensablauf sind dem Antragsformular und dem Merkblatt zum Aktionsfonds zu entnehmen.
Diese Richtlinie tritt am 01.01.2024 in Kraft. Ihre Gültigkeit endet automatisch mit dem Auslaufen der Förderung im Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt - Zusammenleben gemeinsam gestalten“ für das Fördergebiet „Forster Innenstadt“.
Forst (Lausitz), den 10.11.2023
Simone Taubenek
Hauptamtliche Bürgermeisterin
Anlage 1: Räumlicher Geltungsbereich der Richtlinie (Fördergebietskulisse)