Wanderfreundin Bärbel Vogel gibt uns erste Einblicke zum Kloster Lehnin vor dem Eingangstor zum Kloster.
Unsere Teilnehmer auf dem Fritze-Bollmann-Weg in Richtung Brandenburg zu ihrer Bootstour.
Die Mönchstour im nächtlichen Brandenburg führte uns an zahlreiche Historische Stätten.
Mitglieder der Wandergruppe auf dem Aussichtsturm Götzer Berg.
Das Quartier bezogen die 28 Teilnehmer direkt am bekannten Beetzsee, nahe der legendären Regattastrecke, im „Seehotel Brandenburg“. Eine Unterkunft bestens für Wanderer geeignet.
Für die geplanten 4 Tage fand am Kloster Lehnin die erste Tour statt, ehe es weiter zum Hotel ging.
Zu Beginn stand ein Rundgang in der ehemaligen, historischen Klosteranlage an. Unsere Wanderfreundin Bärbel Vogel hatte sich bestens vorbereitet und überraschte uns mit vielen geschichtlichen und baulichen Details zur Historie dieser ehrwürdigen Klosteranlage.
Besonders beeindruckte das uralte Kornhaus, die Klosterkirche und ein nun integriertes Hotel.
Die anschließende Wanderung führte uns bei bestem Wanderwetter auf gut beschilderten Wegen zu den Ufern des Kolpinsee, welcher versteckt, zu erreichen durch lichten Mischwald, seine große Wasserfläche vor uns ausbreitet. Hier, wo sich die Sonne in der glatten Oberfläche des Sees spiegelt, wurde eine Rast eingelegt und ein mutiger Wanderfreund nutzte das klare Wasser zu einem Bade.
Zurück durch den stillen Wald, zwitscherten zahlreiche Vögel, ehe wir dann unseren Parkplatz erreichten. Einige Wanderfreunde wechselten nochmals die Schuhe ehe es dann auf die kurze Fahrt zu unserem Hotel ging. Das Eichecken war in Minuten erledigt und nicht abgesprochen traf sich die fast ganze Truppe auf der Seeterrasse im angenehmen Schatten. Ein Eis oder kühles Getränk bei netten Gesprächen zum gerade Erlebten ließen den Nachmittag ausklingen.
Einige Wanderfreunde hatten noch nicht genug und nutzten den leichten Seewind noch zu einem Spaziergang auf einem mystischen Pfad am Seeufer zu einer kleinen Erkundung des Umfeldes.
Das Abendbrot, bestehend aus einem riesigen Buffet ließ keine Wünsche offen. Jeder durfte sich seine eigenen Getränke zapfen, ob Bier, Selters, Saft und sogar einen exzellenten Obstbrand. Dazu hatten wir einen eigenen Raum morgens und abends, Wanderherz was willst Du mehr!
Der nächste Tag kam mit einigen Wolken und Schauern daher, aber unser Motto steht ja auf unseren T-Shirts - „Wir wandern bei jedem Wetter“. Es ging auf dem Fritze-Bollmann-Weg und den Grillendamm in das Zentrum von Brandenburg. Da an der Regattastrecke etwas los war, wurde ein kurzer Schwenk dahin eingelegt. Was wir dort erfahren haben - es waren Deutsche Meisterschaften im „KANU-POLO“. Hatten wir noch nie gehört - gibt es aber. Hunderte Sportler, von jung bis alt, einige krochen gerade aus den Zelten nach einer verregneten Nacht. Auf unsere Nachfrage erhielten wir viele Details zu dieser Sportart, nur so viel dazu: Man benötigt starke Fangarme, ein Paddel - ähnlich einer riesigen Schöpfkelle, Badesachen, Helm, ein Kanu, ein Spiel(Wasser)-feld von 20x30 Metern und ein Tor in 2 Meter Höhe. Uns fröstelte es schon beim Zusehen, also schnell weiter.
Angekommen am Dom und seiner Besichtigung ging es nun auf die Suche nach den „Waldmöpsen“, kleine aber lebensgroße Bronzefiguren als Hommage an den Brandenburger Ehrenbürger Victor von Bülow, uns als Loriot bekannt. Ja, wir fanden einige auf unseren Wanderungen in der Stadt.
Die interessante Altstadt, viel Wasser, eine Allee mit Sumpfzypressen und der historische Hafen mit alten Booten führten uns zum Salzhofufer - wieder ein Mops. Hier bestiegen wir unser Ausflugsboot zu einer Rundfahrt auf der Havel, dem Silokanal, kleinem und großem Beetzsee, bis nahe der Regattastrecke. Und schau an - wir sahen von Weitem die Kanu-Polo Spieler beim Wettkampf. Nach dem Verlassen des Schiffes gingen einige weiter auf „Mopssuche“ oder durchstreiften individuell ausgewählte Ziele in der Wasserstadt. Der Bus brachte uns in die Nähe des Hotels, der Fußweg war nur 1 km bis zur „Tränke“.
Am nächsten Tag, der Blick in den Himmel zeigte Wanderwetter und verwöhnte uns an diesem Tag mit allem, was ein Wanderer sich so wünschen könnte. Leicht bewölkt, angenehme Temperatur, schöne begehbare Wanderwege auf weichem Boden, viel Wald, zwei versteckte Seen - in Schilf eingebettet und umgeben von einer Moorlandschaft. Der Uferrundweg um den Gördensee und den Bohnländersee zeigte immer wieder idyllische Seeblicke in den verschiedensten Schattierungen, in welchen sich die Sonne und die Wolken auf der nur leicht gewellten Oberfläche zeigten.
Viel zu schnell war diese Wanderung zu Ende, aber wir wussten ja - eine kommt heute noch dazu. Den Abschluss bildete eine gemeinsame Einkehr in einem kleinen Cafe. Hier konnten wir die wunderbaren Eindrücke sacken lassen, bei Kaffee, Kuchen, Eis oder einem Snack.
Nach dem Abendessen gab es nun den Teil 2 unseres Wandertages eine geführte „Mönchstour“ mit Besichtigung der St. Pauli-Kirche in Brandenburg hatte Ute organisiert. Dieses ehemalige Dominikanerkloster aus dem 13. Jahrhundert ist heute Museum. Hier umfassen 17 Meter hohe Mauern aus Backsteinen einen heute ca. 800m2 großen Raum. Bei Einbruch der Dunkelheit wurden wir vom Mönch auf dem Neustädter Markt abgeholt. Wir erlebten die historischen Gassen, Gebäude und erfuhren viele Details, welche mit viel Humor vorgetragen wurden, auch nachdenkliche Anekdoten. Nach diesem Rundgang wurden wir in die St. Pauli-Kirche geführt, sie wurde extra für uns geöffnet. Die Geschichte dieses Gebäudes ist fest mit der Historie der Stadt Brandenburg und der Reformation verbunden. Einen „Gänsehautmoment“ hatten unsere Teilnehmer, als der Mönch in seiner Kutte ein mitgeführtes Bündel öffnete, eine Trompete entnahm und uns in diesem riesigen Saal ein Trompetensolo erleben ließ, mit einem unvergesslichen Nachhall.
Nun ging der Rundgang weiter, hin zur Stadtmauer - Thema Krieg und Frieden, Verteidigung und Kontrolle, vor allem in der Dunkelheit. Dass wir als Wanderfreund an der Stadtmauer unseren Beitrag dazu zu leisten mussten, war aber nicht im Programm vorgesehen. Im Rahmen eines Ritterkampfes wurde nun eine historische Begebenheit nachgestellt, welche dazu führte, dass ein langsam auf uns zukommender PKW eine flotte Rückfahrt antrat. Offenbar war alles gut gespielt, denn spontaner Beifall von Anliegern und neugierigen Passanten, auch die PKW Besatzung war plötzlich zugegen, zeigte überall lachende Gesichter. Ein von besten Eindrücken geprägter Tag ging zu Ende, mit lange anhaltenden Erinnerungen.
Am nächsten Morgen, wir mussten leider Abschied von einer faszinierenden Stadt nehmen. Die letzte Wanderung im flachen, manchmal hügeligen Land führte uns auf einen Berg. Nahe der Gemeinde Groß Kreutz starteten wir bei Sonnenschein den Weg hinauf zum Götzer Berg mit seinem Aussichtsturm, zu den Deetzer Erdlöchern, zum Havelstübchen für die letzte Einkehr und zurück.
Lichte Kiefernwälder und sandige Wege begleiteten uns auf den Berg und viele bestiegen den Turm. Mit einer weiten, klaren Aussicht in das Havelland wurden wir entschädigt und konnten sogar die weißen Boote auf der Havel verfolgen. Anschließend durchwanderten wir die „Erdlöcher“, früher waren dies über 20 Tongruben. Die angeschlossenen Ziegeleien brannten jährlich bis zu 4 Millionen Ziegel (Backsteine) und wurden alle mit der Hand gefertigt, es hieß gestrichen. Mitte der 50er Jahre war mit dieser Industrie hier Schluss. Heute sind diese Gruben zu einem geschlossenen Biotop mit über 20 Teichen entwickelt worden, wo die Angler ihre Leidenschaft in den Vereinen pflegen können. Alle diese“ Erdlöcher“ sind durch Dämme getrennt, aber um jedes Erdloch führen verwunschene Wege, teilweise als Wanderwege ausgebaut, mit Beschilderung. Jeder neue Teich - neue Eindrücke.
Wir gingen hier auf verwunschenen Wegen durch ein Biotop, was uns in Erinnerung bleiben wird.
Beeindruckend dann unser Ziel, das kleine Havelstübchen. Mitten am Havelradweg ein Kleinod der Gastronomie. Hier zu Essen und zu trinken bleibt ein Erlebnis. Das nächste Erlebnis folgte bald.
Eine Schulfreundin von Anne tauchte auf, welche in der Nähe wohnt - ein freudiges Wiedersehen.
Nach dem gemeinsamen Essen marschierten wir den Weg zum Ausgangspunkt und ließen die Tage noch mal an uns vorbeirauschen. Das Fazit von allen Teilnehmern war, dass diese 4 Tage im flachen Land mit vielen Seen und Flüssen für uns eine neue Wandererfahrung war.
Die Teilnehmer dieser unvergesslichen Wanderfahrt möchten sich auf diesem Wege nochmals bei den Organisatoren, Wanderführern, Schlussläufern, Pkw-Pkw-Fahrern und allen Helfern bedanken. Es zeigt sich, dass derart umfangreiche Aufgaben nur im Team zu realisieren sind. Besonders aber möchten sich die Wanderfreunde bei Ute bedanken, welche die gesamte Organisation in ihrer Hand hatte und bei Fam. Vogel, welche im Vorab die Region (Wanderstrecken und Gastronomie) für uns erkundete und Wanderungen führte. Diese Tour setzte Maßstäbe.
Wir freuen uns nun schon auf unsere geplante Adventsfahrt nach Mellenbach im Dezember.
Bernd Bertram
Leiter der Wandergruppe Bad Lausick
Im Verein Leipziger Wanderer
Fotos: Wandergruppe Bad Lausick