Was wird uns vom Wetter des letzten Jahres in Erinnerung bleiben? Auf alle Fälle das viel zu warme Jahresende! Der Sommer und Herbst brachten viel Sonne und leider wieder zu wenig Niederschläge. Doch der Reihe nach!
Das Jahr begann mit einer winterlichen Wetterperiode, 48 Frosttage hatten wir im Januar und Februar, 11 Eistage gab es im Januar, an 50 Tagen lag eine Schneedecke. Die tiefste Temperatur von -8,4 °C habe ich am 21.01. gemessen. Die höchste Temperatur von 9 °C gab es am 18. Februar. Die mittlere Temperatur der Wintermonate betrug 6,5 °C. Es fielen 65 Liter Regen auf dem m², 122 % des durchschnittlichen Werts.
So richtig Frühling wurde es ab dem 9. März, die Temperatur kletterte zum ersten Mal seit Januar wieder auf die 10 °C-Marke. Eine dünne Schneedecke war an 12 Tagen zu beobachten. An 40 Tagen gab es von März bis Mai noch Frost, allerdings nur an einem Tag im Mai. Im März und April gab es je zwei Eistage. Die tiefste Temperatur von -7 °C trat am 8. März auf, zum 9. März ein Temperaturunterschied von 17 Grad! Die höchste Frühlingstemperatur von 27,3 °C gab es am 22. Mai, der 21. und 22.05. waren Sommertage mit Werten über 25 °C. Frühlingsgewitter konnte ich an vier Tagen beobachten. Es fielen 89 Liter Regen je m². Das waren nur 43 % des Normalwerts.
Der Sommer, meteorologisch die Zeit vom 1. Juni bis 31. August brachte im letzten Jahr mit 37 Sommertagen mit Temperaturen über 25 °C die meisten Sommertage seit 2010. Am 19.07. gab es den heißesten Tag des Jahres, das Thermometer kletterte auf 35,9 °C. in der Summe hatten wir 11 heiße Tage mit Werten über 30 °C.
5 Tropennächte mit Tiefstwerten über 20 °C brachten dabei kaum Abkühlung. Die niedrigste Temperatur von 5,6 °C habe ich am 2. Juni gemessen. Der Mittelwert der Sommertemperaturen lag bei 17,8 °C, der zweithöchste Wert der letzten 15 Jahre, nur 2020 war mit 18,2 °C noch wärmer. Es traten 9 Gewitter auf, die zum Glück in unserem Ort keine nennenswerten Schäden anrichteten. Die Niederschlagssumme betrug 183 Liter auf dem Quadratmeter. Das waren nur 46 % des Durchschnitts, damit war der Sommer viel zu trocken.
Mit der Reife des schwarzen Holunders, der Zeigerpflanze für den Frühherbst begann der Herbst phänologisch am 30. August. Nun zu den Wetterwerten. Die höchste Temperatur mit 24,9 °C gab es am 7. September, doch auch im Oktober konnte ich mit 24,4 °C noch fast sommerliche Werte messen. Einen Temperaturrekord für den November mit 17,3 °C konnte ich am 12. November verzeichnen. Die mittlere Temperatur für die Herbstmonate betrug 9,18 °C. Am 18.11. stellte sich Vorgeschmack auf den Winter ein, es gab Frost und auch eine dünne Schneedecke bildete sich, die sechs Tage liegen blieb. In der Summe gab es im Herbst 12 Frost- und 2 Eistage. Die tiefste Temperatur trat am 20.11. mit -7,3 °C auf. Der Herbst brachte 192 l Niederschlag auf dem Quadratmeter, endlich konnte der trockene Boden etwas aufatmen.
Der Winter 2022/23 begann pünktlich am 1. Dezember mit der Ausbildung einer Schneedecke, die bis zum 21.12. liegen blieb. Es gab 19 Frosttage mit Tiefstwerten unter dem Gefrierpunkt, 14 Tage waren Eistage mit Höchstwerten im Frostbereich. Der kälteste Tag war der 13.12. mit -11,9 °C. Am 20.12. setzte dann das übliche Weihnachtstauwetter ein, es gab bis zum Jahresende nur noch an einem Tag etwas Frost, die Schneedecke ist am 21.12. restlos getaut. Zu Sylvester war es mit 13,4 °C außergewöhnlich warm. Im Dezember fielen 42,3 Liter Regen je Quadratmeter. 139 % des Durchschnittswerts.
Die Werte für das letzte Jahr in der Zusammenfassung:
In der Summe betrug die Niederschlagsmenge für das letzte Jahr 571 l/m², 89% des Durchschnittswertes. Also zu trocken. Die durchschnittliche Jahrestemperatur betrug 8,62 °C, das zweitwärmste Jahr seit 2010. Nur 2014 war mit einem Durchschnittswert von 8,78 °C etwas wärmer. Es gab 39 Sommertage und 11 heiße Tage. Frost trat an 119 Tagen auf, dabei waren 31 Tage Eistage. Eine Schneedecke lag an 89 Tagen.
Mit diesen Zahlen schließe ich die Wetterbetrachtung für 2022 ab. Ich wünsche meinen Lesern ein spannendes Wetterjahr 2023.