Die Veranstaltungspause im „Alten Spital“ nutzt der Vogtländische Mundartkreis auch in diesem Jahr für zahlreiche Aktivitäten zur Pflege und Bewahrung unserer Muttersprache. So unterstützten einige Autoren beispielsweise eine Design-Masterstudentin am Bauhaus Dessau, die ihre abschließende Arbeit über das Thema „Sprache und Identität“ schreibt, in welcher der Bereich „Dialekt“ eine große Rolle einnehmen wird. Es ist immer wieder erfreulich, dass sich junge Menschen wissenschaftlich mit der Mundart beschäftigen. Leider ist es bisher noch nie gelungen, Nachwuchs für den Mundartkreis zu gewinnen. Nach Abschluss des Studiums wenden sich die jungen Leute meist anderen Themen zu oder nehmen eine Arbeit weit entfernt vom Vogtland auf.
Der Internationale Tag der Muttersprache ist ein von der UNESCO ausgerufener Gedenktag zur "Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit". Er wird seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar begangen. Sehr gefreut hat sich der Vogtländische Mundartkreis, als in der zweiten Februarwoche eine Anfrage des Mitteldeutschen Rundfunk ins Haus flatterte. Unter der Rubrik „Dialekt-Raten“ wurde im Sachsenradio zunächst über die Mundart und die Bedeutung der Mundartpflege geplaudert, um abschließend einen Mundartbegriff erraten zu lassen. Mit dem „Bocksterzer“ hatten wir ein Wort ausgewählt, das mit Sicherheit nicht einmal jedem Vogtländer geläufig ist. Umso mehr wunderte sich deshalb die Moderatorin, dass ausgerechnet ein Hörer aus Görlitz die korrekte Übersetzung nannte. Er gab allerding ganz ehrlich zu, dass er auf der Suche nach der Lösung Google zu Rate gezogen hatte. Wer die Übersetzung nicht kennt oder den gesamten Beitrag einmal nachhören möchte, kann ihn unter:
https://www.mdr.de/sachsenradio/nachhoeren/audios/audio-mundart-dialekt-raten-vogtland-100_zc-57a897dd_zs-5ca24f64.html im Internet aufrufen. Am 22. Februar reiste der MDR dann zu Filmaufnahmen ins Vogtland. Unter der Rubrik „Norichdn off Säggssch“ wurden im „Alten Spital“ in Falkenstein 4 Kurznachrichten aus dem Freistaat Sachsen in vogtländischer Mundart aufgenommen, die noch am gleichen Tag über den Äther gingen. Dieser Beitrag ist unter:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/nachrichten-saechsisch-108.html im Internet verfügbar. Sowohl die Ton- als auch die Filmaufnahmen haben großen Spaß gemacht. An zwei Tagen war der Vogtländische Mundartkreis im MDR präsent, eine hervorragende Werbung für unsere Mundart und unsere Region!
Die nächste öffentliche Veranstaltung des Vogtländischen Mundartkreises, unter dem Motto: „Ne Leitn aufs Maul g’schaut“, findet am Sonnabend, dem 27. April 2024 um 14.00 Uhr im „Alten Spital“ in der Auerbacher Straße 1 in Falkenstein statt. In seinem Vortrag „Aus der Geschichte des Verbandes der Schriftsteller und Künstler des Vogtlands 1907 bis 1932/33“ wird Dr. Siegfried Martin aus Neustadt über die Ergebnisse seiner Forschungen berichten. Ergänzt wird der Vortrag durch Texte von Mundartautoren, die in dieser Vereinigung aktiv waren. Dazu gehörte übrigens auch der Falkensteiner Willy Rudert. Nach einer Kaffeepause mit selbstgebackenem Kuchen werden die Autoren des Vogtländischen Mundartkreises ihre neusten Werke vorstellen. Aufgrund der begrenzten Platzkapazität wird um Voranmeldung unter Tel.: 037464 88895 gebeten. Der Eintritt ist frei!
Wir freuen uns sehr, dass in den zurückliegenden Wochen mehrere Interessensbekundungen von Mundartautoren zur Mitarbeit im Vogtländischen Mundartkreis eingegangen sind. Um unsere Lesungen abwechslungsreich zu gestalten, beziehen wir stets Musiker in unsere Programme ein. Jeder, der uns diesbezüglich unterstützen möchte, ist ebenfalls herzlich willkommen. Die Musik muss allerdings GEMA-frei sein. Interessenten können sich in der Stadtverwaltung Falkenstein bei Doris Wildgrube oder Anja Elfinger melden.