Die Semperoper Quelle: Wikipedia
Der Bühnenbereich mit Schmuckvorhang und Proszenium Quelle: Wikipedia
Am Sonntag, dem 2. Juli 2023, machten sich gegen 14 Uhr 20 Mitglieder, Angehörige und Freunde des Kultur- und Heimatvereins per Reisebus zur Fahrt nach Dresden auf – zu einem Besuch des „Freischütz“ in der Semperoper.
Nach etwa zweieinhalbstündiger Fahrt bis Dresden hatten wir noch etwas Zeit für ein Kaffeegedeck, wozu bevorzugt die nahe Gaststätte „Sophienkeller“ aufgesucht wurde. Danach ging es mit freudiger Erwartung zur Semperoper. Das Haus, in der Bombennacht des 13./14. Februar 1945 größtenteils zerstört, wurde nach dem weitgehend originalen Wiederaufbau genau 40 Jahre später wiedereröffnet: Mit der romantischen Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber, Libretto von Friedrich Kind. Dieses Werk, uraufgeführt 1821, dürfte zu den schönsten deutschen Opern gehören.
Erwartungsvoll konnten wir zunächst das Äußere und vor allem das Innere dieses wundervollen Baues im neubarocken Stil bestaunen: Die prachtvolle Ausstattung mit Säulen, Skulpturen, Wandgemälden etc. in den Foyers, Wandelgängen und vor allem im Zuschauerraum: Die Deckengestaltung mit dem Kronleuchter, den Bühnenbereich mit dem Proszenium, dem Schmuckvorhang und die 5-Minuten-Digitaluhr. Beginn der Vorstellung war 19 Uhr.
Im „Freischütz“ geht es um den Jägerburschen Max und Agathe, der Tochter eines fürstlichen Erbförsters. Beide sind füreinander bestimmt. Um aber Agathe heiraten und später die Stelle deren Vaters antreten zu können, muss Max in Gegenwart des Fürsten einen Probeschuss ablegen. Jedoch fühlt sich Max zunehmend unsicher und so lässt sich dieser auf einen teuflischen Deal ein: Mit einer sogenannten Freikugel, welche von unsichtbarer Hand in ein vorgegebenes Ziel gelenkt wird, soll der Probeschuss sicher gelingen. Also wird Max zum Besitz von Freikugeln verführt, wozu er beim Gießen in einem mystisch-schaurigen Umfeld teilnehmen muss. Jedoch kommt der Betrug ans Tageslicht und somit hätten Max und Agathe ihr Lebensglück für immer verwirkt. Da tritt ein heiliger Mann, ein Eremit, auf den Plan und erreicht, dass die Strafe auf ein Bewährungsjahr reduziert wird – dann dürfen die beiden Hochzeit halten.
Bei guten Plätzen in den vorderen Reihen des zweiten Ranges hatten wir eine einwandfreie Sicht auf Bühne und Orchestergraben. Die Aufführung selbst mit ihren begeisternden Melodien war von allen Akteuren insgesamt eine tolle Leistung: Langanhaltender Applaus am Ende der Vorstellung waren Dank und Anerkennung durch das Publikum. Allerdings hatte die Karte 80 € gekostet. Und das wäre noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen! Trotzdem: Die Semperoper ist wieder in einen hohen europäischen Rang aufgestiegen. Auch das hat natürlich seinen Preis.
Allseits zufrieden mit dem gelungenen Abend, haben wir gegen 22 Uhr die Rückreise angetreten und waren kurz nach Mitternacht wieder zu Hause angelangt.