Liebe Bürgerinnen und Bürger der Ortschaft Mobschatz,
die folgende Weisheit kennen wir alle: „Über Geld spricht man nicht“. Für die öffentliche Verwaltung gilt dieser Leitsatz jedoch nicht. Sie arbeitet mit Steuergeldern und muss deshalb gegenüber der Öffentlichkeit Rechenschaft über Einnahmen und Ausgaben ablegen. Die Aufstellung des städtischen Haushaltes ist aus diesem Grund eine politische Entscheidung, welche Prioritäten in der Kommune gesetzt werden. Im Rahmen der zurückliegenden Sitzung diskutierte der Ortschaftsrat über die Haushaltssatzung der Landeshauptstadt Dresden für 2025 und 2026, sprich über das städtische Budget der kommenden zwei Jahre. Aufgrund ausbleibender Steuereinnahmen und gestiegener Ausgaben handelt es sich um einen schmerzhaften Sparhaushalt. Auch bei den Ortschaften sollen Mittel gekürzt werden. Der Ortschaftsrat positionierte sich gegen diese Sparmaßnahmen in seinem Wirkungskreis, da die Kürzungen zu einer weiteren Finanzkraftschwächung der Ortschaft beitragen würden.
Damit verbunden befassten wir uns ebenso mit den vorgesehenen Kürzungen im Angebot der Dresdner Verkehrsbetriebe. Die DVB steht vor der Herausforderung, ein Defizit von 18 Millionen Euro ausgleichen zu müssen. Vorgeschlagen waren Verlängerungen der Taktzeitzeiten von Bussen und Bahnen, Linienkürzungen und ein Abbau von Personalstellen. Die Diskussion machte deutlich, dass jene Sparzwänge keinesfalls das Ergebnis von Missmanagement sind, sondern die Folge enormer Kostensteigerungen in den Bereichen Energie und Personal. Hinzu kommen die Angebote des Deutschland- und Bildungstickets, welche zwar politisch gewollt und beschlossen, aber nicht ausreichend von Land und Bund gegenfinanziert sind. Auf den zusätzlichen Kosten bleibt nun die Kommune und deren Verkehrsbetriebe sitzen. Dieser Fakt deprimiert, da er zeigt, dass politischer Wunsch und betriebswirtschaftliche Wirklichkeit hier meilenweit auseinanderklaffen. Wenn der Bund ein Deutschlandticket „bestellt“, so muss er es auch bezahlen. Schauen wir auf unser Ortschaftsgebiet, können wir sagen, dass „unsere“ Buslinien 91 und 93 vorerst von den Kürzungen weitestgehend ausgenommen sind. Jedoch könnte das Alita-Angebot wegfallen, was am Wochenende eine wesentliche Verschlechterung darstellen würde. Der Ortschaftsrat äußerte sich dazu sehr kritisch und wies darauf hin, dass trotz der Linienausdünnung weiterhin die Anschlüsse zu den wichtigen Knotenpunkten in Cotta und Cossebaude gewährleistet werden müssen, um insbesondere den Schülerverkehr am Morgen und am Nachmittag sicherstellen zu können.
Ein weiteres Thema in der Sitzung stellte die Jagd dar. Zahlreiche Flächeneigentümer beklagen derzeit Wildschäden auf Wiesen und in Gärten. Drei Jäger aus dem Jagdbogen, der die Ortschaft Mobschatz betrifft, stellten sich den Fragen und Hinweisen der zahlreich erschienenen Gäste. Es wurde schnell deutlich, dass der Jägerschaft kein Generalvorwurf gemacht werden kann. Seit dem 1. April 2024 wurden in unserem Bereich bereits 42 Wildschweine und 23 Rehe zur Strecke gebracht (Stand 6. Februar). Die Ursache liegt vielmehr in den milden Wintern und der damit verbundenen hohen Reproduktionsrate der Wildschweine. Da unser Gebiet von der Afrikanischen Schweinepest verschont blieb, steigt die Population seit mehreren Jahren trotz intensiver Bejagung rasant an. Die Jägerschaft sieht sich ferner mit weiteren Problemen, wie Diebstahl und Vandalismus an jagdlichen Einrichtungen konfrontiert. Auch illegale Wilderei sei ein ernsthaftes Problem und Risiko. Die Diskussion ergab ebenso, dass insbesondere flächenhafte Verbuschungen den Wildschweinen das Leben in unserer Region erleichtern. Je freier die Landschaft von Brombeeren oder ähnlichen Sträuchern ist, desto weniger Deckung finden die Tiere. In dieser Ausgabe sind die Kontaktdaten der jeweils zuständigen Jagdpächter abgedruckt, um bei Fragen oder Hinweisen, insbesondere zum Thema Wildschweine einen konkreten Ansprechpartner zu haben.
Es grüßt Sie herzlich,