Mit über 3.500 Besuchern in acht Veranstaltungen sind am Sonntag, den 29.Juni 2025, die 16. Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch zu Ende gegangen. Das entspricht einer Auslastung von ca. 90 %. Am Vormittag des letzten Festivaltages wurde die Sächsische Staatskapelle Dresden mit dem Internationalen Schostakowitsch Preis Gohrisch ausgezeichnet. Das Festival stand in diesem Jahr im Zeichen des 50. Todestages des Komponisten.
Das Jubiläum wurde von vielen hochrangigen Künstlern gestaltet: Das Quatuor Danel war ebenso wieder mit dabei wie die Pianistinnen Onutė Gražinytė und Yulianna Avdeeva. Zum ersten Mal in Gohrisch gastierten der Bassist Alexander Roslavets und der Pianist Andrei Korobeinikov, die mit der Romanze „Der Nagel von Jelabuga“ ein erst kürzlich entdecktes Spätwerk von Schostakowitsch zur Uraufführung brachten. Auch der Cellist David Geringas und der Bajan-Spieler Geir Draugsvoll, die eine Hommage an die im März 2025 verstorbene Komponistin Sofia Gubaidulina gestalteten und in einem Gespräch mit Jan Brachmann über ihre Zusammenarbeit mit der Komponistin berichteten, waren erstmals in der Konzertscheune zu erleben.
Maßgeblich geprägt wurde das Programm, das außerdem Werke von
Schostakowitschs Vorbildern Bach, Beethoven und Chopin sowie von Mieczysław Weinberg und dem Schostakowitsch-Schüler Benjamin Fleischmann umfasste, von Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle Dresden, die u. a. zur Eröffnung das 1960 in Gohrisch entstandene achte Streichquartett musizierten. Eine Lesung mit Musik wurde von weiteren Kapellmitgliedern und dem Schauspieler Ulrich Noethen gestaltet, der ebenfalls sein Debüt bei den Schostakowitsch-Tagen gab. Zwei Orchesterkonzerte, eines mit der Kremerata Baltica unter der Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla und eines der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Dmitri Jurowski rundeten das Programm ab.
Zur Eröffnung sprach die russische Menschenrechtlerin und
MEMORIAL-Mitbegründerin Irina Scherbakowa in Gohrisch. Im Rahmen der Aufführungsmatinee der Sächsischen Staatskapelle am letzten Festivaltag wurde das Orchester für sein Engagement seit Beginn der 2010 erstmals ausgerichteten Schostakowitsch-Tage mit dem Internationalen Schostakowitsch Preis Gohrisch ausgezeichnet.
Tobias Niederschlag, der Künstlerische Leiter des Festivals, zeigte sich mit dem 16. Jahrgang hochzufrieden: „Wieder haben viele
Schostakowitsch-Begeisterte aus dem In- und Ausland die Konzerte in Gohrisch besucht. Wir sind sehr glücklich mit dem Verlauf des Festivals, das als ein Höhepunkt der Schostakowitsch-Aktivitäten im diesjährigen Gedenkjahr gelten kann. Mit der Uraufführung der Romanze ‚Der Nagel von Jelabuga‘ konnten wir ein bedeutendes Spätwerk des Komponisten zur Uraufführung bringen, das von Gohrisch aus hoffentlich den Weg ins internationale Konzertrepertoire finden wird.“
Die 17. Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch sind vom 25. bis 28.Juni 2026 geplant und werden wieder durch ein Sonderkonzert der Sächsischen Staatskapelle am 24. Juni im Dresdner Kulturpalast eingeläutet.
Matthias Claudi
Schostakowitsch in Gohrisch e. V.
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