Kreativzirkel – Adieu –
Liebe Leserinnen und Leser,
zum Jahreswechsel wird der Kreativzirkel Zwintschöna seine Tätigkeit beenden. Seit 1991 hat er aktiv das Geschehen in Zwintschöna und Dieskau mitgestaltet. Aus diesem Anlass sei eine kleine Rückschau auf die zahlreichen Aktivitäten des Zirkels gestattet. Denken wir an die vielen Frühlingsfeste, Parkfeste und Weihnachtsmärkte. Immer gab es auch Besonderheiten, die den Besuch dieser Feste lohnenswert machten. So gab es zum Beispiel eine Tombola, deren Erlös wir Frauen dem Verein krebskranker Kinder in Halle spendeten. Das Basteln von interessanten und schönen Dingen war stets unser Anliegen. Dazu trafen wir uns im Vereinshaus. Um uns fortzubilden, luden wir im Laufe der Jahre mehrfach verschiedene Expertinnen ein, die uns unter fachmännischer (besser: fachfraulicher) Anleitung neue Handarbeitstechniken lehrten. So entstanden sehr schöne Dinge, z.B. gebatikte Seidenschals, Artischockenkugeln, Enkaustikbilder und -kerzen, verschiedener Schmuck (Broschen und Ketten), nicht zu vergessen die gebrushten Gegenstände und vieles mehr. Diese schöpferischen Arbeiten haben uns zusammengeschweißt und dabei sind viele Freundschaften entstanden.
Natürlich haben wir in unserem über 30-jährigen Dasein viele erlebnisreiche Stunden miteinander verbracht. Ich denke zum Beispiel an die Nachtwanderung durch den Park Dieskau, bei der wir auch Kanzler Hoffmann begegneten. Wir sahen die Parkelfen, erweckten Apoll und Amor zum Leben und auf der mit Nebel umhüllten Brücke lauschten wir dem Abendständchen unserer Heike. Weiter ging die Wanderung Richtung Feuerwehr Zwintschöna, wo unsere Männer schon das Essen vorbereitet hatten. Hier ließen wir den Abend mit Frohsinn und Gesang dann gemeinsam gemütlich ausklingen.
Natürlich dürfen wir die jährlichen Ausflüge in unserer schönen Heimat nicht vergessen: Da wäre das köstliche Rittermal auf der Rudelsburg, die Draisine- Fahrt in Vockerode mit einem üppigen Mahl am Streckenende und die Floßfahrt auf der Saale mit einem Abendessen in Naumburg auf jeden Fall zu nennen. Die Krönung - und für uns unvergessen - war die Fahrt nach Zeitz mit Übernachtung in einer Jugendherberge. Abends am Lagerfeuer hatten wir viel Spaß und freuten uns schon auf den nächsten Tag. Nach dem Frühstück wurden wir zu einer Schlauchbootfahrt auf der Weißen Elster abgeholt – ein herrliches Vergnügen!
Natürlich gab es noch weitere Ausflüge. Alle unsere Aktionen wurden dabei von unserer Chronistin Ruth Rother(†) in der Zirkelchronik mit viel Liebe und Sorgfalt festgehalten.
Großen Anklang fand bei den Mitwirkenden und Gästen unsere Teilnahme an mehreren Umzügen zum Sachsen-Anhalt-Tag. Stellten wir uns doch stets in unseren farbenfrohen Kostümen dar. Das war immer wieder ein Highlight!
Darüber hinaus gab es weitere interessante Veranstaltungen.
Hier möchte ich nur an die jungen Leute aus dem Jugendclub erinnern, die uns noch mehr Tipps und Tricks rund ums Handy zeigten. An einem anderen Abend warnte Polizeihauptmeister Kobe uns vor sogenannten Schockanrufen, Enkeltricks und falschen Polizisten an der Haustür. Eine weitere Veranstaltung gab es zu den Themen über die Mülltrennung und Nachhaltigkeit mit Franziska Mikutta.
Sehr lehrreich war auch der Abend, an dem uns Christian Hoffmann – Notfallsanitäter - über das „Erste-Hilfe-Verhalten“ bei Unfällen auf der Straße und im Haushalt informierte. Er sparte auch nicht mit Hinweisen zum Verhalten bei Ohnmacht, Schlaganfällen und Herzinfarkten.
Freilich gibt es noch viel mehr zu berichten, aber man kann gar nicht alles aufzählen, was wir gemeinsam unternommen haben.
Was auf keinen Fall vergessen werden sollte, ist die Tatsache, dass der Zirkel für Frauen, die persönliche Schicksale erleiden mussten, einen Ort darstellte, an dem sie Halt und Geborgenheit finden konnten. Dieses Gefühl von Wärme und Vertrautheit strahlte auf unsere gesamte Arbeit im Kreativzirkel aus. Und immer war es auch unsere langjährige Vorsitzende, Edeltraut Ilgenhof, die es verstand, durch ihr persönliches Engagement und einfühlsames Auftreten den Zirkel erfolgreich über die Jahre zu leiten.
Dafür sagen wir ihr ein herzliches Dankeschön!