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Amtsblatt für das Amt Schradenland
Ausgabe 1/2024
Nichtamtliche Bekanntmachungen
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Informationen und Bekanntmachungen der Verwaltung und Gemeinden

Kommunalpolitischer Jahresrückblick - Was haben wir 2023 für Gröden erreicht?

Unser Dorf hat sich auch in diesem Jahr weiterentwickelt. Gemeinsam haben wir viel geschafft und für die kommenden Jahre angestoßen. Allem voran ist hier der Schulhof zu nennen. Auch wenn der jetzige Anblick von Schülern, Eltern und Lehrern vielleicht als eine Zumutung angesehen wird: Es geht weiter und wir alle dürfen uns auf das Ergebnis im nächsten Jahr freuen. Der Anlauf der Bauarbeiten gestaltete sich leider schwierig. Für die Abbrucharbeiten hatten wir zwar eine Firma gefunden. Für den größten Part, den Landschaftsbau, bewarb sich in der ersten Ausschreibung jedoch niemand. Das hat uns sehr viel Zeit gekostet. Dazu kamen nun unerwartete feuchtigkeitsbedingte Schäden am Mauerwerk des Schulgebäudes zutage, welches unter bestimmten Witterungsbedingungen gesäubert und abgedichtet werden muss. Wie immer bei solchen großen Projekten dauert es also länger und wird teurer. Wir können uns jedoch sehr freuen, dass wir mindestens 620.000 Euro Fördermittel vom Land erhalten. Sonst könnten wir diese große Maßnahme nicht stemmen. Wir sehen dem neuen Jahr positiv entgegen und hoffen, dass uns das Wetter im Winter keinen weiteren Strich durch die Zeitplanung macht. An dieser Stelle sei allen gedankt, die sich an der Umsetzung dieses Großprojekts beteiligen. Auch danken wir den Schülern, Lehrern und dem weiteren Personal, die sich auf den neuen Alltag auf bzw. neben der Baustelle eingestellt haben und mit uns geduldig auf die Fertigstellung warten.

Ein weiteres Großprojekt wird unsere Feuerwehr werden. Wie seit längerer Zeit bekannt ist, werden in den kommenden Jahren vier neue Fahrzeuge im Amtsbereich angeschafft. Im Amtsausschuss ist es uns nunmehr gelungen, einen Zeit- und Finanzierungsplan im Rahmen der Haushaltsverhandlungen zu beschließen. Das Grödener Fahrzeug soll nach jetzigem Stand als viertes im Jahr 2029 ausgeliefert werden. Bis dahin haben wir die große Aufgabe, einen Anbau links neben der Fahrzeughalle zu schaffen. Das neue Fahrzeug wird entsprechend der Normen nicht durch das 3,10 Meter hohe Tor der jetzigen Halle passen. Für den Anbau haben wir Fördermittel beim Land Brandenburg beantragt. Einen Bescheid hierüber erwarten wir jedoch nicht vor dem Herbst 2024, sodass die Bauarbeiten frühestens im Jahr 2025 beginnen könnten. Der Anbau wird nach jetzigen Berechnungen 947.000 Euro kosten. Steigen die Baukosten bis 2025 im jetzigen Stil, wird das für uns eine große Herausforderung, vor allem, wenn wir die Fördermittel in Höhe von 333.000 Euro nicht erhalten sollten. Um genügend Handlungsspielraum zu haben, ist es für uns positiv, dass unser Fahrzeug nicht gleich morgen vor der Tür stehen wird. Eines versprechen wir der Feuerwehr fest: Das neue Fahrzeug wird kommen und wir werden eine Möglichkeit schaffen, es den Anforderungen entsprechend unterzustellen. Für die konstruktiven Beratungen mit der Feuerwehr möchten wir uns an dieser Stelle auch ganz herzlich bedanken.

Bei Zahlen in dieser Höhe fällt es nicht immer leicht, Entscheidungen zu fällen. Man kann jeden Euro schließlich nur einmal ausgeben. Erfreulich ist für uns jedoch, dass die Gemeinde in den kommenden Jahren auch neue Einnahmequellen haben wird. Vor allem sei der Solarpark Gröden-Nord genannt, der planmäßig ab 2025 auf der linken Seite der Straße nach Plessa-Süd (hinter der Pulsnitz) entstehen soll. Nicht nur die Landeigentümer dürfen sich auf Pachteinahmen freuen. Auch die Gemeinde wird durch die Einspeisevergütung und den vom Land Brandenburg geplanten Solar-Euro für Gemeinden mit Freiflächenanlagen stark profitieren. Wir können jeden verstehen, der sich sorgt, weil dadurch landwirtschaftliche Fläche verloren geht. Auf der anderen Seite erhalten wir die Fläche jedoch nach 30 Jahren „ausgeruht“ und rückstandslos zurück, sodass dort wieder Landwirtschaft betrieben kann. Außerdem hat die Firma Kronos-Solar mehrere Umweltschutzmaßnahmen vorgelegt, unter anderem Hecken, Vogelschutzgebiete und Blühstreifen zwischen den Paneelen, die auch Insekten neue Lebensräume bieten. Wir wollen die Chancen nutzen, die sich mit der Ansiedlung des Solarparks ergeben.

Bewegt hat uns in diesem Jahr auch das Angebot der Firma Deutsche Glasfaser zum Glasfaserausbau im Schradenland. Die Gemeindevertretung Gröden war mit großer Mehrheit der Auffassung, dass eine solche Möglichkeit unbedingt genutzt werden sollte. Sollte das nötige Quorum von 33 Prozent der Anschlüsse nicht zusammenkommen, werden wir wohl einige Jahre auf ein neues Angebot einer anderen Firma warten müssen. Ob die Preise und Konditionen dann noch ähnlich sind, kann niemand prognostizieren. Ergreifen wir die Chance, unser Dorf für die Zukunft aufzustellen und für junge Familien attraktiver zu machen, indem wir den Glasfaserausbau anpacken. Bis 27. Januar kann man sich noch bei der Deutschen Glasfaser melden.

Doch nicht nur Großprojekte verhandeln wir in der Gemeindevertretung. Stellvertretend für die vielen Beschlüssen seien folgende Maßnahmen erwähnt. In diesem Jahr haben wir den Physikraum und das Lehrerzimmer in der Schule umfassend saniert und eine neue Heizungsanlage installiert. Auch die Digitalisierung der Schule hat große Schritte aufgenommen (WLAN-Ausbau und weitere digitale Tafeln). An der Elsterwerdaer Straße haben wir eine neue barrierefreie Bushaltestelle errichtet und aus dem Bürgerhaushalt 2021 wurde der Gemeindetreff in der Alten Schule fertiggestellt. Die Küchenausstattung sowie einzelne Räume der KITA wurden modernisiert sowie Erneuerung der Schließanlage in Auftrag gegeben. Bezüglich der Verkehrsberuhigung vor der KITA steht die Gemeinde noch in Verhandlungen mit dem Straßenverkehrsamt. Wir versprechen, dranzubleiben und diesen Beschluss der Bürgerversammlung 2022 umzusetzen. Die AG Wanderwege hat mit Mitteln der Gemeinde ehrenamtlich neue Wanderwege konzipiert und beschildert – dafür herzlichen Dank. Unsere Vereine und die Kirchengemeinde wurden mit insgesamt 19.550 Euro unterstützt; auch die Grödener Gaudi haben wir wieder ausgerichtet und finanziert. Beschlossen wurde zudem, ab dem kommenden Jahr jedem Grundschüler durch die Gemeinde Gröden eine Jahreskarte für das Freibad in Merzdorf in Höhe von 40 Euro zu finanzieren. Im kommenden Jahr wollen wir neben den bereits genannten Projekten gemeinsam mit der Gemeinde Merzdorf unsere Flächennutzungspläne überarbeiten. Dafür erhalten wir Fördermittel vom Land Brandenburg. Ebenfalls gefördert werden soll die Generalüberholung des Heidebergturms, die im nächsten Jahr ansteht. Hierfür wurden beim Infrastrukturministerium Mittel beantragt.

Die weitere Gestaltung unserer Gemeinde wird auch von den Ergebnissen der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 abhängen. Zu wünschen ist jedenfalls, dass die konstruktive und zukunftsgewandte Diskussionskultur auch in der neuen Gemeindevertretung erhalten bleiben möge. Wir bedanken uns bei allen, die die vielen Projekte in den letzten vier Jahren möglich gemacht und umgesetzt haben – vor allem unseren Angestellten, aber auch unseren Vereinen und dem Amt. Frau Wilken danken wir für ihre geduldige Unterstützung unserer Vorhaben.

Allen Bürgerinnen und Bürgern wünschen wir ein gesundes und gesegnetes Jahr 2024.

Jonas Roch im Namen der Gemeindevertretung