Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Knut Abraham (CDU) besuchte ein Reisebus aus dem Schradenland am 6. und 7. Februar unsere Hauptstadt im Rahmen einer sogenannten Informationsfahrt des Informations- und Presseamts der Bundesregierung. Dieses organisiert auf Wunsch für jeden Abgeordneten bis zu vier Fahrten im Jahr für politisch Interessierte aus dem Wahlkreis nach Berlin. Mitglieder der Seniorenvereine Hirschfeld und Gröden, des Frauenchors Gröden, des Heimatvereins Gröden, des Spielmannszuges Hirschfeld und Privatpersonen nahmen an der Fahrt teil. Nach unserer Ankunft stieg unsere Reiseleiterin in den Bus und zeigte uns eine Stunde lang die Berliner Innenstadt bei einer Stadtrundfahrt. Wir lernten, warum der Fußballverein Hertha BSC seinen Namen und die Farben blau-weiß trägt, wo die ersten Unterkünfte für Kriegsinvaliden entstanden und welche Probleme die Stadt mit dem Grundwasser hat.

Anschließend besichtigten wir den Bundesrat. Eine kundige Dame des Besucherdienstes erläuterte uns die Aufgabe und Funktionsweise der Länderkammer. Sie verdeutlichte, wie die Länder von Beginn an in die Gesetzgebung eingebunden sind und warum das so wichtig ist. Mit vollem Kopf ging es zum Mittagessen und anschließend zu einem Informationsgespräch mit dem Historiker Dr. Ulrich Mählert in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Nach einleitenden Worten zu den Aufgaben und Aktivitäten der Stiftung ging es schnell um die Frage zum Stand der Deutschen Einheit mit den klassischen Themen Treuhand, West-Eliten und die Beurteilung des Lebens in der DDR durch Außenstehende. Trotz sicher unterschiedlicher Ansichten hat dieses Gespräch die Notwendigkeit der Arbeit dieser Stiftung verdeutlicht: Geschichte darf nicht vergessen werden und muss lebensnah vermittelt werden.

Nach einem geselligen Abend im Hotel in Spandau stand der Freitag ganz im Zeichen des Besuches im Deutschen Bundestag. Nach der Sicherheitskontrolle nahm die Gruppe auf der Besuchertribüne Platz und lauschte einem einführenden Vortrag des Besucherdienstes. Für viele durfte das private Erinnerungsfoto hier nicht fehlen. Anschließend begrüßte uns unser Abgeordneter Knut Abraham zum Gespräch. Er erläuterte uns den Ablauf der Sitzungswochen und die verschiedenen Gremien des Parlaments. Auch kritischen Fragen wich er nicht aus, was in der Gruppe positiv aufgenommen wurde. Es folgte das obligatorische Gruppenfoto und der Aufstieg auf die Kuppel – für alle ein ganz besonderer Moment. Als letzte Station der Informationsfahrt erwartete uns die Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendlerblock. An der Wirkungsstätte von u.a. Ludwig Beck und Graf von Stauffenberg erhielten wir in den authentischen Räumen Informationen zu den unterschiedlichen Widerstandsgruppen im Nationalsozialismus. Beeindruckend war die Aufarbeitung des Attentats vom 20. Juli 1944, welches zum Teil in diesen Räumlichkeiten geplant wurde. Im Innenhof des Bendlerblocks sind einige der Verschwörer bekanntlich hingerichtet worden.

Dankbar für diese Bildungsfahrt bestiegen wir den Bus gen Heimat, wo wir am Abend wohlbehalten ankamen. Wir bedanken uns bei Knut Abraham und seinem Büro für die Möglichkeit dieses Besuches.

Jonas Roch