Am 16. Juni tagte die Kreissynode des evangelischen Kirchenkreises Bad Liebenwerda in Saxdorf. Das Schradenland wurde dabei von Laura-Lisa Thieme (Jugendsynodale), Jens Mühlnickel (Hirschfeld) und Jonas Roch (Gröden) vertreten. Dr. Sebastian Rick nahm als Leiter des Kreiskirchenamtes teil. Auf der Tagesordnung standen die Perspektiven des Kirchenkreises und insbesondere seines Personals vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen unserer Kirche. Ein Perspektivausschuss errechnete die Stellenanteile, die dem Kirchenkreis 2035 zur Verfügung stehen werden. Für den Bereich Süd (Pfarrbereiche Prösen, Elsterwerda, Plessa, Lauchhammer, Schwarzheide, Hirschfeld) sind das wahrscheinlich noch drei Pfarrstellen.
Es gab Vorschläge, wonach diese Stellen nicht mehr einem festen Ort zugeordnet, sondern flexibel in den Pfarrbereichen eingesetzt werden sollten. Dies stieß aber einer Diskussionsveranstaltung im Januar auf großen Widerstand aus dem Schradenland. Für uns war es nicht verständlich, warum wir mit unserer auch 2035 prozentual noch höchsten Kirchenbindung im Kirchenkreis keine Pfarrstelle mehr erhalten sollten. Daher wurde von Sebastian Rick und Jonas Roch ein Schreiben der drei Gemeindekirchenräte Hirschfeld, Großthiemig und Gröden an die Kreissynode entwickelt. Darin schildern wir unsere Argumente für den Erhalt der Pfarrstelle in Hirschfeld, auch nach der Amtszeit von Pfarrer Heinze.
Dazu gehören die 1,3 Millionen Euro, die kürzlich am Standort Hirschfeld investiert wurden. Die hierfür eingeworbenen Fördermittel verlangen eine Bindungsfrist, die unbedingt eingehalten werden muss. Weiterhin sind wir der Überzeugung, dass die enge Bindung zur Kirche bei uns im Schradenland auch mit den bisher hier amtierenden Pfarrern zu tun hat. So waren in Gröden von 1938 bis 2009 lediglich zwei Pfarrer tätig. Es ist auch durch Studien bewiesen, dass die Anwesenheit eines Pfarrers im Ort die Kirchenbindung positiv beeinflusst. Zudem sind wir überzeugt, dass die Kirche sich nicht aus der Öffentlichkeit des ländlichen Raums zurückziehen darf. Dass sie sichtbar ist, garantiert nicht zuletzt der Pfarrer.
Unter anderem mit diesen Argumenten konnten wir die Kreissynode überzeugen, dass am Staus quo des Pfarrbereichs Hirschfeld im Rahmen der Perspektivplanung 2035 des Kirchenkreises keine Änderungen vorgenommen werden. So soll entgegen früherer Planungen der Pfarrbereich auch nicht vergrößert werden. Dies ist ein echter Erfolg für unsere Kirchgemeinden und gibt uns Handlungssicherheit für die kommenden zehn Jahre.
Eines bleibt mir jedoch noch zu sagen: Wenn uns Christen daran gelegen ist, unseren Kindern und Enkeln intakte und im Dorf verwurzelte Kirchengemeinden zu hinterlassen, müssen wir jetzt und in Zukunft dafür sorgen, dass der Mitgliederverlust unserer Kirche gebremst wird, indem wir sowohl für unsere Mitglieder als auch Außenstehende attraktiver werden und so auch die Zahl der Taufen erhöhen können.
Jonas Roch