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Amtsblatt Stadt Groitzsch
Ausgabe 1/2023
Wissenswertes
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Liebe Bürgerinnen und Bürger,

eigentlich müsste die Stadt Groitzsch für das neue Jahr keinen neuen Haushalt aufstellen, da dieser mit dem Doppelhaushalt im vergangenen Jahr bereits beschlossen wurde. Dem Grunde nach waren die weiteren Vorhaben für die kommenden Monate abgesteckt. Dennoch sind aus heutiger Sicht schon einige Veränderungen mit nicht unerheblichen Auswirkungen für den städtischen Haushalt absehbar. Ursächlich dafür ist hauptsächlich der Ukrainekrieg und die damit einhergehende Energiekrise. Die bereits im letzten Jahr ausgesprochene Haushaltssperre für die Stadt Groitzsch wird auch weiter im Jahr 2023 ihre Gültigkeit behalten. Somit werden alle aufschiebbaren Ausgaben ausgesetzt. Darüber hinaus ist zwingend ein Nachtragshaushalt auf den Weg zu bringen. So zeichnen sich Veränderungen sowohl bei den Einnahmen, wie bei den Ausgaben ab. Höhere Schlüsselzuweisungen und Gewerbesteuereinnahmen sind dabei zu berücksichtigen und erhöhte Aufwendungen bei der Kreisumlage sowie bei den Energie- und Personalkosten. Hier spielt zum Beispiel die anstehende Tarifsteigerung eine große Rolle.

Die im Haushalt jedoch fest verankerten Investitionsvorhaben, für welche auch Fördermittel bereitgestellt werden, sind unvermindert weiterzuführen bzw. fertigzustellen. So werden die Sanierungsarbeiten am Museumskomplex fortgeführt mit dem Ziel, diese im Laufe des Jahres abzuschließen. Das Projekt Volkshaus soll in diesem Jahr richtig an Fahrt gewinnen. Allein dafür sind 3,0 Mio. Euro eingeplant, bei einem Fördermittelanteil in Höhe von 2,45 Mio. Euro. Die Gestaltung des Dorfplatzes in Audigast soll ebenfalls realisiert werden, nachdem diese Maßnahme um ein Jahr verschoben werden musste. Der Durchlass der Schlumper in Großpriesligk soll einen Ersatzneubau erhalten, sodass die provisorische Sicherung beendet werden kann. Mit Lieferung des Fahrstuhles soll dann auch der barrierefreie Zugang zur Oberschule realisiert werden. Nachdem dazu im vergangenen Jahr alle baulichen Vorbereitungen abgeschlossen werden konnten, wird jetzt die Lieferung und der Einbau des Aufzuges erwartet. Über das Förderprogramm „Schulinvest“ werden dafür 182.000 Euro zur Verfügung gestellt, bei Gesamtkosten in Höhe von 250.000 Euro. Erst im September wird mit der Lieferung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges für die Ortswehr Großstolpen gerechnet. Das Fahrgestell des Gerätewagens (GW-L1) soll im März an den Aufbauer geliefert werden, sodass im Herbst mit der Fertigstellung gerechnet werden kann. Nach über einem Jahr Wartezeit soll dann auch unser Bauhof im Frühjahr mit einem Elektrotransporter ausgestattet werden.

In Vorbereitung einer Wiederbelebung der Ortslage Pödelwitz soll im neuen Jahr unter Zuhilfenahme der Kommunalen Strukturentwicklungsgesellschaft Böhlen - Groitzsch - Neukieritzsch - Zwenkau ein Dorfentwicklungskonzept auf den Weg gebracht werden. In diesem sollen sich alle Akteure wiederfinden und möglichst gemeinsam nach einer Neuausrichtung des Ortes streben.

Die grundhafte Sanierung unseres Wasserturmes ist jetzt zwanzig Jahre her. Damals kostete die Runderneuerung unseres Wahrzeichens über 500.000 Euro, welche durch den Eigentümer, den Trinkwasserzweckverband Bornaer Land (TWZV), übernommen wurde. Damit konnte neben der Gebäudehülle auch der Vorratsbehälter saniert werden. Jetzt macht sich eine neuerliche Sanierung notwendig. Begründet wird dies mit wieder aufgetretenen Korrosionserscheinungen, welche ihre Ursache in der konstruktiven Gegebenheit des Stahlbauwerkes haben. Dazu wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet. Die bei der Errichtung des Wasserturms typische Bauweise entspricht in keiner Weise den heutigen Vorgaben des Normenwerkes hinsichtlich einer korrosionsgerechten Gestaltung. Im Auftrag des TWZV erfolgte eine Schichtdickenmessung des Anstrichs und eine Korrosionsschutzprüfung. Dabei konnte ein überwiegend intakter Zustand der Stahlkonstruktion und des Wasserbehälters festgestellt werden. Dennoch wurden auch Abweichungen vom intakten Zustand in einigen konstruktiven Schwerpunktbereichen ausfindig gemacht. In deren Folge wird es eine Instandsetzung sichtbarer Schadstellen und eine Teilerneuerung geben müssen. Die Kostenschätzung beläuft sich auf ca. 450.000 Euro und eine Realisierung ist für die Jahre 2023 und 2024 avisiert.

Die Sparkasse Leipzig hat zum Jahresbeginn in vielen ihrer Filialen die Öffnungszeiten eingeschränkt. So auch in Groitzsch. Begründet wird dieser Schritt mit Personalproblemen. Obwohl zum Jahresbeginn zehn Filialen in der Stadt und im Landkreis Leipzig sowie in Nordsachsen geschlossen wurden, können die 65 bestehenden Standorte mit dem derzeitigen Personalstamm nicht vollumfänglich betrieben werden. Somit öffnet die Groitzscher Sparkasse nur noch Dienstag und Donnerstag, bietet aber weiterhin außerhalb der Serviceöffnungszeiten Beratungstermine an. Jedoch soll sich zumindest in der Groitzscher Filiale mit der Wiedererrichtung eines zweiten Kontodruckerautomaten im Laufe des Jahres der Service an dieser Stelle wieder verbessern. Ein konkreter Zeitpunkt ist noch nicht bekannt, da die Realisierung durch einen externen Dienstleister der Sparkasse erfolgt.

Ihr Bürgermeister
Maik Kunze