nachdem der Herbst so langsam Einzug hält, macht das Bauvorhaben Volkshaus merklich Fortschritte. Schließlich soll in einem reichlichen Jahr die Veranstaltungsstätte ihren Betrieb aufnehmen. Leider hat sich aber der Baufortschritt in den vergangenen Monaten verzögert, welches auf das Ausbleiben mancher Gewerke zurückzuführen war. Dies war unschwer an den fehlenden Baufahrzeugen vor dem Objekt über den Sommer zu erkennen. Erst nachdem das Dach geschlossen werden konnte, bestand die Möglichkeit mit dem Innenausbau zu starten. Mittlerweile sind fast 95% der Vergaben erfolgt und der Kostenrahmen wurde bislang leicht überzogen. Da sich darunter die kostenintensivsten Leistungen befunden haben, wird jetzt mit weniger preissteigenden „Überraschungen“ gerechnet. Dennoch sind Nachträge der Firmen nicht auszuschließen, welche natürlich dem Grunde nach auf ihre Berechtigung überprüft werden müssen. Mit derzeitigen Abrechnungsstand belaufen sich die bisherigen Nettokosten auf 5,87 Mio. Euro. Davon waren 5,74 Mio. Euro förderfähig. Die aktuelle Kostenprognose von nunmehr 10,3 Mio. Euro wird Grundlage der weiteren Mittelbeantragung für das Jahr 2025 im Städtebauförderprogramm sein. Bislang sind Finanzhilfen von insgesamt 4,56 Mio. Euro beschieden worden, wobei bis zur Fertigstellung mit Finanzhilfen von 7,74 Mio. Euro gerechnet wird. Aber genau so wichtig wie die pünktliche und ordnungsgemäße Fertigstellung des Objektes, ist die zukünftige Betreibung und Auslastung der Kulturstätte. Diesbezüglich soll das Volkshaus neben kommunalen Veranstaltungen allen Vereinen unserer Stadt zur Verfügung gestellt werden. Um jedoch das Gebäude vernünftig auszulasten und den steuerrechtlichen Anforderungen des Finanzamtes gerecht zu werden, ist auch eine private Inanspruchnahme des Volkshauses dringend geboten. Dazu wurde ein Vertrag mit einer Groitzscher Eventagentur abgeschlossen, welche sich dieser kommerziellen Seite annimmt.
Am vorletzten Septemberwochenende wurde die Zweifelder-Sporthalle in der Schletterstraße für drei Tage „zweckentfremdet“. So vermietete die Stadtverwaltung das Objekt an den Verein „Freundeskreis Europäischer Modellbahner“ (FREMO), bekannt auch aus der SWR Sendereihe Eisenbahn-Romantik. Die Modellbahner kommen meist aus Deutschland sowie unseren europäischen Nachbarländern und treffen sich zu einem ganz bestimmten Thema vier bis fünfmal im Jahr an den unterschiedlichsten Orten. Der Verein umfasst europaweit ca. 2000 Mitglieder und hat sich zur Aufgabe gemacht, engagierte Modellbahner ohne regionale Beschränkung zusammenzuführen. Diesmal wurde die Stadt Groitzsch angesprochen und nach Abstimmung mit unserem Sportverein und den Schulen konnten die Modellbahner ihre Modulanlagen aufbauen. Ziel ist stets eine realistische Darstellung im Modell. Dabei müssen die Module, damit sie stets konfiguriert werden können, eine einheitliche Höhe, an beiden Seiten eine genormte Schnittstelle und über eine Mindestanforderung an der Verdrahtung verfügen. In der Turnhalle versetzten die Vereinsmitglieder ihre Anlage auf der Spur H0 nach Thüringen in das Jahr 1984. Nachdem die Vereinsmitglieder ihre Module dahingehend zu Hause vorbereitet hatten, wurden diese dann zu einem sogenannten Arrangement zusammengefügt und drei Tage lang nach einem originalen Fahrplan der Deutschen Reichsbahn aus dem Jahr 1984 in Betrieb genommen. Dazu waren zahlreiche Züge meist gleichzeitig auf der 300 Meter großen Anlage unterwegs. Leider ist die Zusammenkunft der FREMO-Enthusiasten nicht öffentlich, jedoch war ein Blick von der Zuschauertribüne auf die Modellbahnwelt für zufällig Anwesende ohne Probleme möglich. Im kommenden Jahr soll es dazu eine Neuauflage wieder in Groitzsch geben, natürlich mit einem anderen Arrangement.
In Kürze beginnt wieder die diesjährige närrische Zeit. Dabei startet unser Groitzscher Carnevals Club (GCC) in seine 60. Saison. Sicher ein Grund mehr zu feiern. Somit liegen jetzt wieder drei Monate mit zahlreichen Höhepunkten vor uns. Neben den eigentlichen Faschingsveranstaltungen sind im Februar eine Galaveranstaltung - nochmal im Kulturhaus Großstolpen - und natürlich der Umzug Anfang März besondere Höhepunkte. Ich wünsche allen Närrinnen und Narren beider Groitzscher Vereine eine erfolgreiche Saison mit hoffentlich vielen zufriedenen und dankbaren Zuschauern.