in der Sitzung des Stadtrates vom Monat September informierte die Verwaltung das Gremium über den Halbjahresbericht zum Haushaltsjahr 2025. Entsprechend der Sächsischen Gemeindeordnung ist der Bürgermeister verpflichtet über die Entwicklung und gegebenenfalls Abweichungen vom Haushaltplan zu berichten. Die Planung des Ergebnishaushaltes 2025 erfolgte im Rahmen des Doppelhaushaltes mit dem Haushaltsjahr 2024. Die Planung des Doppelhaushaltes war davon geprägt, dass die Stadt Groitzsch im Bereich der Erträge mit großen Einnahmeschwankungen bei der Gewerbesteuer rechnen musste, welche bereits im Jahr 2023 überproportional hoch zu den sonstigen Jahren ausfiel. Damit einher gingen verringerte Erträge aus der allgemeinen Schlüsselzuweisung infolge der stark gestiegenen Steuerkraftmesszahl, geschuldet dem kurzfristig guten Gewerbesteueraufkommen. Der nach wie vor inflationsbedingte Anstieg der Kosten für Energie, Dienstleistungen und Bauvorhaben sowie insbesondere im Bereich der Personalkosten ließ auch die Aufwandsseite weiter ansteigen. Für das eigene Personal im Kitabereich musste aufgrund des Geburtenknicks mit einem sozialverträglichen Abbau von Stellen reagiert werden. Somit zeigt sich eine Verschlechterung das ordentlichen Ergebnisses, welches ebenso zu einer Verschlechterung des Zahlungsmittelsaldos aus laufender Verwaltungstätigkeit führt. Dieser liegt jedoch über der ordentlichen Schuldentilgung, sodass eine positive Nettoinvestitionsrate erwirtschaftet wird. Auch ausbleibende Einnahmen, wie z.B. aus geplanten Grundstücksverkäufen mindert die investiven Einzahlungen. Aufgefangen werden kann dies durch spätere Ausgaben im Bereich der Sanierung des Volkshauses oder der Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges. In beiden Fällen liegen aber die Gründe in der längeren Bau- bzw. Anschaffungszeit.
Man muss kein Hellseher sein, um für fast alle Kommunen unsichere finanzielle Zeiten zu prognostizieren. Da sich auch die Bundesländer und der Bund in finanzieller Schieflage befinden, wird es in absehbarer Zeit wohl auch keine Entlastung für die Kommunen geben. Lediglich der Freistaat Sachsen hat mit einem Erlass die Finanzierungsmöglichkeiten (Kreditaufnahmen) für Kommunen verbessert, was letztendlich lediglich den genehmigungsfähigen Haushaltsausgleich für die kommenden Jahre erleichtert, aber die Probleme nur in die Folgejahre verschiebt. Bei den Grundsteuern A und B kann momentan keine verlässliche Zahl zum tatsächlichen Aufkommen des Jahres 2025 abgegeben werden. Die Finanzämter sind derzeit nicht in der Lage darüber Informationen zu geben, wie hoch der Anteil bereits festgesetzter Bescheide liegt. Die Gewerbesteuer zeigte sich im vergangenen Jahr sehr unstet. Zum Vergleich, in den beiden Jahren 2020 und 2021 lagen die Erträge zusammen bei 1 Mio. Euro und im Zeitraum von 2022 bis 2024 verzeichnete die Stadt Groitzsch annähernd 10 Mio. Euro. Im laufenden Jahr ist ein Rückgang auf ca. 2,9 Mio. Euro zu erwarten. Durch das im allgemeinen gestiegene Tarifniveau kam es auch zu einer Erhöhung des Gemeindeanteils an der Einkommenssteuer. Durch eine Anpassung der Vergnügungssteuersatzung werden zukünftig steigende Erträge erwartet. Insgesamt betrachtet erzielt die Stadt Groitzsch somit 6,9 Mio. Euro an Steuererträgen und somit 1,3 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. Ein weiterer großer Posten der Erträge stellen mit ca. 4,27 Mio. Euro die Schlüsselzuweisungen dar. Alle weiteren Einnahmen bewegen sich im Großen und Ganzen in den Planansätzen. Es können sogar nach aktuellem Stand etwa 478.300 Euro mehr an ordentlichen Ergebnissen erwartet werden. Damit erreichen die Erträge ein ordentliches Ergebnis von 16,8 Mio. Euro und damit 1 Mio. Euro weniger als im Vorjahr. Bei den Aufwendungen entfallen ca. 50% auf die Personalkosten sowie für Sach- und Dienstleistungen. Hohe Tarifabschlüsse in den letzten Monaten und sinkende Kinderbetreuungszahlen erschweren die Situation. Dennoch konnten durch vorausschauende Planungen die Personalkosten trotz Tarifsteigerungen auf dem Niveau von 2023 gehalten werden. Im Bereich der Sach- und Dienstleistungen wird weiterhin sparsam gewirtschaftet und über eine Haushaltssperre nur unaufschiebbare Auszahlungen realisiert. Dennoch stößt dies insbesondere bei den nicht zu beeinflussenden Kosten, wie z.B. schon eingangs erwähnt bei den Energieaufwendungen oder eingekauften Dienstleistungen, an seine Grenzen. Weiterhin erhöhen sich auch die sogenannten Transferaufwendungen. So zahlt die Stadt Groitzsch mittlerweile 3,8 Mio. Euro an den Landkreis als Umlage. Der Schuldenstand sank planmäßig auf jetzt 199 Euro je Einwohner und hat damit seinen derzeit wohl niedrigsten Stand erreicht. Die Absenkung des Schuldenstandes soll die kommenden Jahre weiter vorangetrieben werden. Die verbliebenen Kredite wurden komplett bedient, eine Tilgungsaussetzung wurde nicht beantragt.
Auch in diesem Jahr finden wieder unsere Seniorenweihnachtsfeiern statt. Begonnen wird am 4. Dezember im Gasthof Großpriesligk mit den Groitzscher Seniorinnen und Senioren. Dem folgt am 9. Dezember ebenfalls im Großpriesligker Gasthof die gemeinsame Seniorenweihnachtsfeier der Ortschaften Berndorf und Großstolpen. Am 11. Dezember treffen sich die Audigaster Seniorinnen und Senioren in ihrem Ortschaftsbürgerhaus und zeitgleich die Auligker Senioren im Gasthof Großpriesligk. Für die An- und Abreise der Ortsteile zeichnet sich auch wieder in diesem Jahr die Stadtverwaltung verantwortlich. Für eine passende kulturelle Umrahmung wird ebenfalls gesorgt werden. Leider hat sich ja die Eröffnung des Volkshauses verschoben, sodass das Angebot einer gemeinsamen Seniorenweihnachtsfeier in diesem Jahr noch nicht realisiert werden kann.
Traditionell laden an dem 2. Adventswochenende Händler, Vereine und Schausteller recht herzlich zum Weihnachtsmarkt auf unserem Marktplatz ein. Kulturelle Beiträge mit einem bunten und weihnachtlichen Bühnenprogramm tragen zur Unterhaltung bei. Nicht nur mit dem Anschnitt des großen Stollens durch den Bürgermeister am Samstagnachmittag ist auch wieder für reichlich Essen und Trinken gesorgt. Für interessierte Besucher hat auch das Stadtmuseum geöffnet. Am Adventssonntag laden die Groitzscher Spielleute wieder zum Jahresabschlusskonzert in das Kino ein. Ich danke schon jetzt unserem Hort, dem Schulorchester des Wiprecht-Gymnasiums, den Vereinen und Schaustellern für ihre fleißige Mithilfe. Möge der Weihnachtsmarkt auch in diesem Jahr uns und insbesondere alle Kinder in die richtige Stimmung zur Vorfreude auf das bevorstehende Fest versetzen. Zusätzlich erwartet Sie noch ein kleiner, aber feiner Weihnachtsmarkt am 20. Dezember in Audigast. Auch dort versammeln sich zahlreiche Stände mit vielen Köstlichkeiten unter dem aufgestellten Weihnachtsbaum. Kulturelle Beigaben auf der Bühne umrahmen den Weihnachtsmarkt. Bereits am 3. Advent lädt die Groitzscher Feuerwehr in ihr Gerätehaus zu einem „Advent in der Feuerwehr“ ein.
Zur richtigen Vorfreude auf das Weihnachtsfest gehört auch wieder eine entsprechende festliche Beleuchtung der Innenstadt. Diese wird es für Groitzsch auch wieder ohne Abstriche geben. So werden die Weihnachtsbäume am Markt, Kino, Stadtmühle und Schützenplatz aufgestellt und illuminiert. Die festliche Beleuchtung des Wasserturms wir ebenfalls weithin sichtbar sein. Mit den zahlreichen privaten Weihnachtsdekorationen in den Häusern und öffentlichen Gebäuden dürften unsere Stadt und ihre Ortsteile optimal auf das Fest vorbereitet sein.