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Amtsblatt Stadt Groitzsch
Ausgabe 2/2025
Wissenswertes
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Liebe Bürgerinnen und Bürger,

seit längerem informiere ich an gleicher Stelle über die Schwierigkeiten Fördermittel für das AZUR Fitness- und Freizeitcenter zu rekrutieren. So liefen bislang alle Bemühungen das Objekt für die Zukunft fit zu machen ins Leere. Fördermittel aus dem Strukturwandel wurden uns verwehrt und Fachförderungen zur Energieeinsparung oder zur Co2-Reduzierung erwiesen sich als untauglich. Ein weiteres Förderprogramm des Bundes zur Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur scheiterte, da der Bund dieses über den kreditfinanzierten Klima- und Transformationsfonds finanzieren wollte, welches jedoch das Bundesverfassungsgericht untersagte. Des Weiteren warb das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen noch im vergangenen Jahr über einen Aufruf für sogenannte „Nationale Projekte des Städtebaus“. Aber auch hier scheiterte unser Antrag an der hoffnungslosen Überzeichnung des Programms. Das Stellen aller Anträge war jeweils mit viel logistischem und finanziellem Aufwand verbunden, ohne dass sie zu einem greifbaren Ergebnis geführt hätten. Seit dem Jahre 2001 ist die Einrichtung fast ununterbrochen im Betrieb und verschiedenste Verschleißerscheinungen treten immer häufiger zu Tage. Dennoch befindet sich das Objekt in einem soliden Zustand und die Stadt Groitzsch als Eigentümer hat es auch nicht unterlassen weiter nach ihren Möglichkeiten zu investieren. Konkret sind so jährlich stets fünf- bis sechsstellige Summen in das Objekt geflossen. Zu Beispiel wurde vor einigen Jahren ein Blockheizkraftwerk zur Erzeugung von eigenem Strom errichtet und derzeit wird die komplette Badtechnik erneuert, um den Badbetrieb auch die kommenden Jahre aufrecht erhalten zu können. Darauf aufbauend hat sich die Gesellschafterversammlung der AZUR GmbH darauf verständigt dem Stadtrat vorzuschlagen in den kommenden Jahren noch stärker aus eigener Kraft in und am Objekt zu investieren. Noch in diesem Jahr sollen erste Erneuerungen in Angriff genommen werden. Mit Beschluss des nächsten Doppelhaushaltes 2026/2027 könnte es dann zu spürbaren Investitionen kommen.

Große Auswirkungen hat die derzeitige Haushaltssperre des Freistaates für viele Kommunen und Landkreise. Bekanntlich fehlen der Landesebene ca. 4 Mrd. Euro im laufenden Doppelhaushalt, welcher noch auf seine Bestätigung durch den neuen Landtag wartet. Solange dieser aber nicht rechtssicher beschlossen wurde, gibt es für viele Zuweisungen - auch für Bundes- und europäische Mittel - keine Freigabe, soweit eine Landesbeteiligung vorliegt. Dies betrifft unter anderem auch den Bereich der LEADER-Förderung. Für die Stadt Groitzsch bedeutet das unter anderem, dass die Fortführung der Arbeiten im Museum ins Stocken geraten, die Erneuerung des Waldspielplatzes weiter auf sich warten lässt und sich die Fertigstellung des Sportplatzes in Kleinprießligk ebenfalls verschiebt. Sollte es seitens des Freistaates hier keine Sonderregelung geben, könnte eine Realisierung im ungünstigsten Fall frühestens im zweiten Halbjahr erfolgen. Inwieweit die Haushaltssperre des Freistaates auch andere Förderprogramme betrifft, ist derzeit noch nicht einschätzbar und bleibt abzuwarten.

Die Geburtenzahl für Groitzsch lag im vergangenen Jahr nur bei 34 und damit ähnlich niedrig wie im Vorjahr (35). Leider ist dies ein deutschlandweites Phänomen, denn die Geburtenzahl ging in 2024 um 2,9% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Betrachtet man nur die neuen Bundesländer so sank die Geburtenzahl hier sogar um 5,8%. Über die Gründe kann man nur spekulieren, aber die unsichere wirtschaftliche Lage sowie die hohe Inflation dürften hier eine große Rolle spielen. Für die Städte und Gemeinden jedoch ist es ein wichtiger Indikator für die Bereitstellung von Betreuungsplätzen in den Kindereinrichtungen bis hin zur perspektivischen Auslastung von Schulgebäuden. Jede Kommune sollte sich rechtzeitig und mit Augenmaß darauf einstellen.

Am nächsten Wochenende endet mit einem großem Faschingsumzug die diesjährige närrische Jubiläumssaison. Damit liegen wieder drei Monate mit zahlreichen Höhepunkten unserer Faschingsvereine hinter uns und der Blick richtet sich nach kurzer Pause schon wieder auf die kommende närrische Zeit. Diese soll dann für den GCC - ab dem zweiten Teil der Saison - nach vielen Jahren wieder im Volkshaus Groitzsch stattfinden. Damit kehrt der Faschingsverein zurück in seine ursprüngliche Veranstaltungsstätte, eben dort wo alles vor über sechs Jahrzehnten begann. Jetzt aber danke ich allen Beteiligten unserer Faschingsvereine, vor und hinter den Kulissen, für ihr Engagement. Haben Sie doch alle dazu beigetragen für Abwechslung und gute Laune zu sorgen.

Ihr Bürgermeister Maik Kunze