die neuen Schülerzahlen für das bevorstehende Schuljahr sind für unsere Bildungseinrichtungen bekannt gegeben worden. Im Ergebnis erfüllen auch im nächsten Schuljahr wieder alle drei Schulen die vom Gesetzgeber vorgegebenen Mindestzahlen. So haben sich an der Grundschule 62 potenzielle Schulanfänger (82 in 2022 und 76 in 2021) registrieren lassen. Damit bleibt es bei einer durchgängigen Dreizügigkeit in dieser Einrichtung. Mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme einer Rettungstreppe am Hauptgebäude können ab sofort zwei vollwertige Klassenräume im Dachgeschoss wieder uneingeschränkt genutzt werden. Dies hilft die angespannte Raumsituation etwas abzufedern. In der Oberschule kamen 69 neue Fünftklässler zur Anmeldung (54 in 2022 und 62 in 2021) und somit wird es auch hier wieder zur Bildung von mindestens zwei neuen fünften Klassen kommen. Die Bildung von drei neuen fünften Klassen scheitert hier an der mangelnden Verfügbarkeit von Klassenräumen. Mein Angebot an das Landesamt für Schule und Bildung (LASuB) schon vor geraumer Zeit temporär die alte Berufsschule in der Altenburger Straße mit zu nutzen, wurde leider nicht aufgegriffen. Der Wunsch der Schulleitung und auch der Lehrer nach einem Anbau an unsere Oberschule ist verständlich, muss aber aus folgenden Gründen abschlägig beschieden werden. So ist das Förderprogramm Schulhausbau restlos überzeichnet und mit einer Förderquote von maximal 60% für kleinere Kommunen nicht wirklich finanzierbar. Inwieweit hier eine Strategie des Freistaates dahinter steckt, möchte ich an dieser Stelle nicht kommentieren. Denn mit jedem Erweiterungsbau müssen schließlich auch neue Lehrer vorgehalten werden, welche eben auch nicht zur Verfügung stehen. Aber selbst mit einem sofortigen Planungsbeginn wäre das Projekt nicht vor 2028 realisiert. Aber genau zu diesem Zeitpunkt gehen die Schülerzahlen im Freistaat Sachsen wieder signifikant zurück. Somit bleibt die Nutzung unserer ehemaligen Berufsschule eine sinnvolle Alternative. Am Wiprecht-Gymnasium werden ab Mitte August 104 neue „Wiprechtianer“ (93 in 2022 und 94 in 2021) in wieder vier 5. Klassen dem Abitur zugeführt. Die neuerlich hohen Anmeldezahlen verdeutlichen auch wieder in diesem Jahr die gute Qualität unserer Bildungseinrichtungen, bringen aber auch alle drei Schulen an ihre räumlichen Kapazitätsgrenzen.
Leider wird es auch in diesem Jahr kein Schützenfest in Groitzsch geben. Dies hat zwei Ursachen. So hat sich der traditionsreiche Schützenverein Groitzsch 1735/1991 nach 31 Jahren aufgelöst. Es fehlte schlichtweg an Mitgliedern und an interessierten Kindern und Jugendlichen, welche die Tradition hätten fortführen können. Neben der Ausrichtung und Teilnahme an Wettkämpfen in der näheren und weiteren Umgebung, hatte sich der Schützenverein auch der Tradition des Schützenfestes verpflichtet gefühlt. Hier hat die Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen. Kamen früher die Schausteller sehr gern für eine Woche zu Pfingsten nach Groitzsch, stellen diese mittlerweile ihre Fahrgeschäfte und Buden lieber zu Veranstaltungen in Mittel- und Oberzentren aus, da dort mit mehr Gästen und somit Einnahmen gerechnet werden kann. Leider haben einige Städte auch in unserer Nähe ihre Stadtfeste direkt auf Pfingsten gelegt, sodass der oben genannte Trend bei uns keine oder nur wenige Schausteller ankommen lässt. Nunmehr wird die Stadt Groitzsch die Organisation eines „Rummels“ wieder übernehmen und zumindest versuchen im Herbst ein entsprechendes Angebot über ein Wochenende zu etablieren.
Das Bauvorhaben Volkshaus soll in diesem Jahr erste vorzeigbare Fortschritte verzeichnen. So sind im aktuellen Haushaltplan Gesamtausgaben von 3,35 Mio. Euro eingestellt. Dem gegenüber stehen schon bewilligte Fördermittel für 2023 in Höhe von 2,95 Mio. Euro. Dies stellt aber nur eine Momentaufnahme bezogen auf das laufende Jahr dar. Zu berücksichtigen sind weiterhin der Bautenstand und die daraus folgende Rechnungslegung sowie der Zeitpunkt des Fördermittelflusses, da dies Auswirkungen auf eventuelle Vorfinanzierungen haben könnte. Wie stellt sich aber derzeit die Gesamtfinanzierung des Projektes dar? Aktuell sind von allen Gewerken (Kostengruppe 200-600) 58% der Leistungen ausgeschrieben und schon submittiert worden. Somit betragen die Gesamtkosten derzeit 9,01 Mio. Euro netto. Netto deshalb, da das Volkshaus bei dem Finanzamt als Betrieb gewerblicher Art (BgA) registriert ist und mit der Erstattung der Mehrwertsteuer bereits begonnen wurde. Über die beiden Städtebauprogramme IVP-IQ und LZP erhält die Stadt Groitzsch projektbezogen 4,14 Mio. Euro zu 90 %. Weiterhin reichen Bund und Freistaat bislang 2,35 Mio. Euro aus dem LZP zu 66,6% aus. Aus der Pauschale zur Stärkung des ländlichen Raumes fließen nochmals 0,28 Mio. Euro. Somit wurden bislang insgesamt 6,77 Mio. Euro an Finanzhilfen für das Volkshaus positiv beschieden. Für noch nicht beschiedene aber derzeit schon bekannte Kostenerhöhungen in Höhe von 0,29 Mio. Euro erwartet die Stadt Groitzsch eine weitere Bezuschussung aus dem LZP mit 66,6%, sodass die benötigten Eigenmittel bisher bei 2,06 Mio. Euro liegen. Auch wenn weitere Kostensteigerungen nicht ausgeschlossen werden können, kann dennoch resümiert werden, dass bislang nicht nur die Fördermittel mitgewachsen sind, vielmehr zeigte sich der Fördermittelgeber, auch durch die Zuweisung der sehr hohen projektbezogenen Förderung von 90%, dem Vorhaben sehr zugewandt. Hoffen wir, dass dieser Umstand bis zum Bauabschluss in 2025 anhält.