heute möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf ein kleines Buch mit dem Titel „Groitzsch unterm Hakenkreuz - Die Schusterstadt in der Zeit des Nationalsozialismus“ lenken, welches kürzlich erst erschienen ist. Es behandelt eine Zeit, welche in der Vergangenheit in Groitzsch kaum zum Thema erhoben wurde oder nur am Rande eine Erwähnung fand. Somit ist darüber eigentlich sehr wenig oder gar nichts bekannt. Der Autor und Groitzscher Ortschronist Olaf Becher hat sich hier an ein sensibles Thema herangewagt und im Vorfeld zahlreiche Recherchen vorgenommen. Zeitzeugen sind kaum noch vorhanden, und wenn doch waren diese zum Ende des Krieges meist selbst noch Kinder oder Jugendliche. Entstanden ist ein wichtiges Zeitzeugnis, welches verdeutlicht, dass auch unsere Stadt Teil des 3. Reiches war, mit allen Konsequenzen und bitteren Folgen. Somit ist das kleine Buch ein wichtiger Beitrag, um die Geschichte unserer Stadt zu vervollständigen und Lücken zu schließen. Ich danke unserem Ortschronisten für seine Bemühungen, Licht auch in dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte zu bringen.
Die Bereitstellung von Fördermitteln für die Kommunen wird immer schwieriger. Mit der Zunahme von Liquiditätsproblemen im Bund und den Ländern verschärft sich diese Lage umso deutlicher. Jetzt trifft es Bereiche, die zwar schon lange notorisch unterfinanziert waren, aber wenigstens noch anteilig mitfinanziert wurden. Aktuelles Beispiel im Freistaat Sachsen ist die geplante gravierende Kürzung im Brandschutzbereich. Im kommenden Jahr soll es für Investitionen keine Mittel mehr geben, und die Gesamtaufwendungen in diesem Bereich sollen sogar unter die gesetzlich festgeschriebenen Einnahmen der Feuerschutzsteuer, welche von den Versicherungen aus ihren Policen beglichen werden, sinken. Irrsinnig dabei ist, dass der Brandschutz eine kommunale Pflichtaufgabe ist und der Gesetzgeber jetzt selber die notwendige Mindestausstattung gesetzwidrig unterlässt. Damit wird eine völlig neue Qualität im Umgang mit den Städten und Gemeinden eingeläutet. Da die Stadt Groitzsch weitere wichtige Investitionen in unser Feuerwehrwesen anstrebt, bleibt nun abzuwarten, welchen Weg der Freistaat Sachsen hier letztendlich einschlagen wird. Zumindest waren bislang noch zwei Fördertöpfe für die Stadt Groitzsch sehr gewinnbringend. Neben der Stadtsanierung insbesondere auch die LEADER-Förderung. So wurden jüngst sechs LEADER-Vorhaben mit einem Fördervolumen von rund 473.000 Euro befürwortet. So können z.B. die Erweiterung des Waldspielplatzes mit Spielgeräten, die Errichtung einer Dauerausstellung im Stadtmuseum, die Sanierung der Sportanlagen in Kleinprießligk, die Innensanierung der Dorfkirche Pödelwitz und zwei private Bauvorhaben umgesetzt werden. Im kleineren Regionalbudget wurden in den vergangenen beiden Jahren das Schülercafe im Gymnasium, ein Sternenzelt für die Kirchgemeinde sowie Freizeitgeräte für den Dorfplatz Großstolpen realisiert. Aus Mitteln des Programms „Vitale Dorfkerne“ konnte das Mühlrad der Stadtmühle erneuert werden. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren in eher bescheidenem Maße (165.000 Euro für den Südraum Leipzig) stehen auch wieder im laufenden Jahr Mittel im Regionalbudget zur Verfügung. Kommunen, Vereine und Kirchgemeinden können seit Januar ihre Anträge dazu einreichen.
Mitte Mai haben die Erneuerungsarbeiten an der Brücke über den Schnaudermühlgraben im Zuge der Brösener Straße/Abzweig Langendorfer Straße begonnen. Dabei wird von einer sechsmonatigen Bauzeit ausgegangen. Für Fußgänger und Radfahrer wurde eine Behelfsbrücke errichtet. Alle motorisierten Verkehrsteilnehmer werden gebeten, die ausgewiesene Umleitung über den Ortsteil Großstolpen zu nutzen. Für die Brücke werden Kosten in Höhe von insgesamt 535.000 Euro veranschlagt. Dabei fördert der Freistaat Sachsen das Vorhaben über das Programm „Verwaltungsvorschrift Kommunale Straßenbudget“ mit 75 %.
Weitere Straßeninstandsetzungen erfolgten bereits im Ortsteil Audigast im Zuge von Kabelverlegungen im Auftrag eines Netzbetreibers. Dabei beteiligte sich die Stadt Groitzsch an der Erneuerung der Straßendecke, um deren längerfristige Lebensdauer zu gewährleisten. Ein ähnliches Prozedere erfolgte im Ortsteil Wischstauden. Dort wurde im Zuge der Verlegung einer neuen Trinkwasserleitung entlang der Brösener und Leipener Straße ebenfalls die Straßendecke instandgesetzt. An der Kippenrandstraße zwischen den Ortsteilen Großstolpen und Wischstauden erfolgte die Reparatur der Bankette. Für die genannten Maßnahmen wurden insgesamt 125.000 Euro aufgewendet. Diese werden zu 90 % aus den pauschalen Zuweisungen für Straßen, welche sich in kommunaler Baulast befinden, gefördert. Ab dem 3. Quartal sollen die Zufahrten zu den Wohnhäusern Windmühlenstraße 6 und 12 saniert werden. Auch diese Arbeiten mit einem Kostenumfang von ca. 43.000 Euro werden mit 90 % aus dem o.g. Budget bezuschusst.
Es ist gelebte Praxis, dass in der Sommerpause stets notwendige Instandsetzungsarbeiten in unseren kommunalen Einrichtungen durchgeführt werden. So erfolgt in Kürze die Heizungsumstellung in der Kindertagesstätte „Cöllnitzer Landmäuse“. Die dortige Heizungsanlage wurde seit den frühen 90-er Jahren mit Öl betrieben und war verschlissen. Hier bot sich mangels Alternativen eine Umrüstung auf Holzpellets an, wobei nach erfolgter Ausschreibung Kosten in Höhe von 65.000 Euro anfallen. Diese werden mit 25.000 Euro aus dem Klimabudget des Landkreises gefördert und 50 % trägt der Miteigentümer des Objektes.