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Gemeindejournal Märkische Heide – Amtsblatt für die Gemeinde Märkische Heide
Ausgabe 5/2023
Informationen aus der Gemeindeverwaltung
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Was machen eigentlich bei uns die Jäger?

Manch einer fragt sich, ob die Jagd noch zeitgemäß ist. Die Jagd war noch nie ein Freizeitvergnügen gewesen, dass man je nach Lust und Laune ausüben oder lassen kann wie z.B. Golfspielen oder Tennis. Die Jagd ist ein Engagement mit Verpflichtungen für einen gesunden, im Gleichgewicht befindlichen und artenreichen Wildtierbestand. Die Jagd ist laut Jagdgesetz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die in Deutschland von ca. 400.000 Jägerinnen und Jägern ehrenamtlich ausgeübt wird.

Wir Jäger sind nicht nur für die Regulierung der Wildbestände zuständig, sondern haben zuallererst einen umfassenden ökologischen Auftrag zu erfüllen. Wir kümmern uns in großem Umfang um die Biotophege und den Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Dazu zählen z. B.:

Renaturierungen wie die Anlage von Feldholzinseln und Hecken die Anlage von Feuchtbiotopen, Suhlen usw.

Die Schaffung neuer und der Schutz vorhandener Lebensräume für viele in ihrem Bestand bedrohte Arten wie Rebhuhn, Fasan, Schwarzstorch, Seeadler, Muffelwild usw.

Anlage von Wildäckern als Äsungsangebot und Ablenkung zur Wildschadensvermeidung. Bau von Nistkästen usw.

Die Jagd ist somit vor allem praktizierter Naturschutz.

Die Jäger kommen heute aus allen Alters- sowie Berufs- und Einkommensgruppen und reden nicht nur, sondern handeln. Im Unterschied zu staatlich geförderten Ehrenämtern, finanzieren die Jäger ihr Engagement selbst.

Der Mensch hat im Lauf der Zeit die Umwelt nachhaltig verändert. Sein Wirken hat massive Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen. Ein „natürliches Gleichgewicht“ gibt es in unserer Kulturlandschaft leider nicht mehr.

Die Jagd ist somit notwendig, um Wildtierbestände zu regulieren, die bei zu hoher Dichte wirtschaftliche Schäden in der Land- und Forstwirtschaft verursachen können. Gleichzeitig soll für nachfolgende Generationen der Wildtierbestand und das damit verbundene biologische Gleichgewicht erhalten bleiben. Deshalb ist es unser Bestreben, in Zusammenarbeit mit der Unteren Jagdbehörde, nur so viele Tiere einer Art zu entnehmen, wie langfristig nachwachsen.

Leider hat aber die Globalisierung auch Einfluss auf unseren heimischen Wildtierbestand und die Jagd. Die Afrikanische Schweinepest hat uns aufgezeigt, wie ein durch den Menschen verbreiteter Virus auch unsere heimische Natur in Mitleidenschaft ziehen kann. Dieser Virus hat die Wildschweine in vielen Bereichen dahingerafft. Das Aufspüren verendeter oder kranker Tiere, sowie die Kontrolle aller erlegten Wildschweine auf diesen Virus, ist mit eine Aufgabe der Jäger.

Der Ruf nach dem Jäger wird oftmals auch laut, wenn Wildtiere menschliche Siedlungen als Lebensraum entdecken. Der Steinmarder, der die Schläuche des Autos beschädigen, Waschbären, die den Dachboden verwüsten oder Wildschweine, die den Sportplatz umgraben. Dann sehen viele Menschen die Notwendigkeit der Jagd, weil sie persönlich betroffen sind.

In einer der nächsten Ausgaben berichten wir aus der täglichen Jagdpraxis.

Für die Bückchener Jägerschaft wünscht Ihnen
Reinhard Schulz ein Weidmannsheil