Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Sie alle wissen, dass wir schon seit einiger Zeit darum ringen, mit dem Ortsteil Groß Leuthen ein „Grundfunktionales Zentrum“ zu werden. Dieser Status ist für die Entwicklung der Gemeinde sehr wichtig. Nicht nur die Zuweisung von mehr Landesmitteln, auch die Ausweisung von zusätzlichem Bauland im Ortsteil Groß Leuthen ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung.
Unser Landkreis hat diesen Prozess sehr unterstützt. So zum Beispiel mit der Zuweisung von Mitteln aus dem Kreisstrukturfonds für den Umbau der alten Schule zur Tagespflege im Ortsteile Groß Leuthen. Aber auch durch eine niedrige Kreisumlage, welche durch die Kommunen des Landkreises an den Landkreis zu zahlen sind. Dieser liegt aktuell bei 34 %, und wird sich im Jahr 2024 minimal auf 35,32 % erhöhen
Für diese Unterstützung des Landkreises sind wir sehr dankbar, denn es ist Geld, was auch vor Ort ankommt. Umso unverständlicher und bedauerlicher ist die Entscheidung der MBS Potsdam, die Geschäftsstelle in Groß Leuthen zu schließen. Zwei Gesprächsrunden gab es bei uns im Haus mit leitenden Mitarbeitern der MBS Potsdam, wo uns lediglich die Entscheidung der Schließung des Standortes mitgeteilt wurde. Natürlich haben wir Verständnis für den Fachkräftemangel und das veränderte Kundenverhalten durch Corona, wo viele Kunden auf Online-Banking umgestiegen sind. Die vor einigen Jahren beschlossenen eingeschränkten Öffnungszeiten haben aber auch ihren Beitrag dazu geleistet. Seitdem bestand nur noch Montag und Donnerstag die Möglichkeit, Beratungsangebote wahrzunehmen.
Die MBS hat in der Märkischen Heide über 1000 Kunden, auch ich gehöre dazu. Sicher mag man bei über 500.000 Kunden die 1000 in der Märkischen Heide verkraften. Es gibt aber eine Daseinsversorgung für die Bevölkerung auf dem Land. Hier hat die MBS leider ein sehr eigenartiges Versorgungsverständnis. Im Brief der MBS, welchen alle Kunden Anfang Mai erhalten haben, wurde das sehr widersprüchlich dargestellt.
Ein Sparkassenstandort hat eine große Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung einer Gemeinde und auch auf deren Attraktivität. Selbst für uns als Gemeinde, da nach wie vor die Versorgung mit Bargeld und Finanzdienstleistungen für die Landbevölkerung von großer Bedeutung sind. Wir hätten uns gewünscht, frühzeitiger in den Prozess um den Erhalt des Sparkassenstandortes in der Märkischen Heide einbezogen zu werden. Ich habe nicht gemerkt, dass die MBS hier intensiv um neue Kunden geworben hat. Nach der Einkürzung der Öffnungszeiten hat man es einfach laufengelassen. Dies ist schon von langer Sicht ein Sterben auf Raten oder auf Zeit und mit dem momentanen Angebot der Sparkasse nicht unbedingt wettzumachen.
Wir wollen, dass unsere Sparkasse vor Ort bestehen bleibt. Sie ist ein Punkt um die Zielsetzung des „Grundfunktionalen Zentrums“ zu erreichen. Wir wissen derzeit noch nicht, ob unser im Herbst öffnender Einkaufsmarkt überhaupt Geld auszahlt. Auch dies ist ein Grund, warum wenigstens ein Geldautomat am jetzigen Standort erhalten bleiben muss. Die Gemeindevertretung hat sich darauf verständigt, neben einer Unterschriftensammlung auch eine politische Willensbekundung der Sparkasse zu senden. Wir wollen um unseren Standort kämpfen und nach Lösungen mit der MBS für unsere Bürgerinnen und Bürger suchen. Dazu befinden wir uns weiter im Gespräch.
Was ist wichtig? „Das was dem Bürger nutzt ist wichtig!!! Und dies ist wichtiger als Gewinnausschüttungen und Bonizahlungen an die Vorstandsmitglieder der MBS!“ In diesem Sinne bitte ich Sie als Bürger, sich aktiv an der Unterschriftensammlung zu beteiligen und sich auch die Zeit zu nehmen, der MBS Potsdam auf ihren Kundenbrief zu antworten.
Herzliche Grüße
Ihr Dieter Freihoff
Bürgermeister