Laura Birkenhagen arbeitet seit Kurzem als Assistenzärztin in der Zahnarztpraxis von Andreas Pech (l.). © Birkenhagen
Ärzte zählen zu den Berufsständen, die verstärkt in den ländlichen Regionen gefragt sind. Bereits seit einigen Jahren ist die Situation in Guben und Umgebung angespannt. Die Situation speziell in Guben wird sich bei den Zahnmedizinern zuspitzen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 63 Jahren (Stand: April/2022), da ist eine Verjüngung dringend notwendig. Laura Birkenhagen möchte bei diesem Prozess mitwirken. Die 24-Jährige hat in der Praxis von Andreas Pech an der Cottbuser Straße ihre Tätigkeit als Assistenzärztin aufgenommen. „Ich möchte in Guben bleiben und hier künftig auch praktizieren“, so die junge Gubenerin. Gemeinsam mit Ehemann Vincent ist sie nach ihrer Ausbildung in die Neißestadt zurückgekehrt. Die Entscheidung für Guben hat das Ehepaar Birkenhagen aus mehreren Gründen gefällt: „Da sind an erster Stelle die Familien, die Wurzeln, die wir haben. Und dann ist da die Wertschätzung, die Tatsache, dass man sich sehr um mich bemüht hat, sowohl in Person von Andreas Pech als auch in der des Bürgermeisters der Stadtverwaltung, so Laura Birkenhagen.“ Und natürlich habe auch der Ärztemangel eine Rolle gespielt: „Ich will für die Leute da sein, ihnen helfen und ein nahbarer Arzt sein.“ Schon in den ersten Tagen habe sie viel positive Resonanz erhalten. „Die Leute sind sehr dankbar.“ Und sie würden auf weiteren Ärztenachwuchs hoffen, ob nun Kinderärzte, Hautärzte oder Augenärzte.
So unterstützt die Stadt Guben Ärzte bei der Ansiedlung:
Mit der Richtlinie der Stadt Guben „zur Förderung der Ansiedlung von (Zahn-)Ärzten sowie der Nachwuchsgewinnung im Bereich der Gesundheitsversorgung“, die zum 1. Januar 2022 in Kraft trat, unterstützt die Stadt Guben Mediziner, die sich in der Neißestadt ansiedeln wollen. Demnach können Ärzte oder Zahnärzte, die sich mit einer Haus-, Zahn- oder Facharztpraxis im Stadtgebiet niederlassen wollen und für deren Bereich eine Unterversorgung besteht oder droht, eine Förderung durch die Stadt beantragen. Anträge können auch Ärzte stellen, die die Praxis eines ausscheidenden Kollegen übernehmen. Für jede Niederlassung, Übernahme oder Erweiterung sieht die Richtlinie einen einmaligen Zuschuss von maximal 20.000 Euro vor. Das klingt erst mal viel, jedoch kostet allein ein Zahnarztstuhl einen mittleren fünfstelligen Betrag. Im Gegenzug verpflichten sich die Empfänger der Zuwendung, die Praxis in Guben mindestens fünf Jahre aufrechtzuerhalten. lb