Tim Pagel, Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie. © Naëmi-Wilke-Stift
Seit dem 1. Januar 2024 hat Tim Pagel die Chefarzt-Position Innere-Gastroenterologie angetreten. Seit dem kann das Naëmi-Wilke-Stift das Bauchzentrum mit der neuen gastroenterologischen Tagesklinik wie geplant entwickeln. „Neben dem orthopädischen Profil - von der konservativen Orthopädie, multimodalen Schmerztherapie und Endoprothetik bis zur Wirbelsäulentherapie auf höchsten Niveau -, können wir nun ein zweites überregionales Profil für Erkrankungen im Bauchraum etablieren“, bestätigt Verwaltungsdirektor Andreas Mogwitz. „Wir denken Versorgung neu und machen etwas, was es in der Form in Brandenburg so noch nicht gab. So können wir gute Mediziner für uns gewinnen.“
Tim Pagel (53) stellte sich bereits im Rahmen eines Ärztestammtisches vor. Der Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie war bis zum 31. Dezember 2023 als Leitender Oberarzt am St. Marien Krankenhaus in Berlin tätig. Dort baute er 2010 die Endoskopie neu auf. Vorher sammelte er zehn Jahre als Oberarzt am Vivantes Klinikum Neukölln, dem zweitgrößten Krankenhaus Berlins, mit sehr vielen Patienten und ausgesprochen guter Technik reichlich Erfahrung und Expertise. Und jetzt der schnelle Wechsel nach Guben?
„Ich habe immer mal wieder Angebote erhalten, aber warum sollte ich wechseln? Bis Guben kam. Ich finde die Idee des Bauchzentrums mit dem 3-Stufen-Modell, das in Guben entwickelt wird, sehr gut und zukunftsweisend. Es macht mir Spaß, diese Vision anzunehmen und umzusetzen. Deshalb komme ich jetzt sehr gern nach Guben und freue mich auf die Aufgabe“, erklärt er seinen Wechsel von der Großstadt in die Kleinstadt.
Das 3-Stufen-Modell in der Gastroenterologie bedeutet: Es gibt einen ambulanten Bereich, einen teilstationären Bereich mit Tagesklinik und den stationären Bereich. Viele Untersuchungen, die sonst stationär stattfanden, können jetzt dank des medizinischen Fortschritts ambulant erfolgen. Entweder kann der Patient danach gleich wieder nach Hause gehen, oder er ruht sich nach anstrengenderen, komplexeren Untersuchungen und Behandlungen ein paar Stunden bis zum Abend aus, oder er wechselt zur Weiterbehandlung in den stationären Bereich.
„Ich möchte endoskopische Untersuchungsmethoden, die hier noch nicht angewendet wurden, aufbauen und etablieren. Der Patient erhält ein breites Spektrum an Untersuchung und Behandlung hier in der Nähe“, erläutert Pagel. Ein weiterer Vorteil: „Der Patient erhält verschiedene diagnostische Untersuchungen in kurzer Zeit an einem Ort. Er muss nicht zeitraubend von Facharzt zu Facharzt fahren. Das ist auch von Vorteil für den Hausarzt, der schnell die Ergebnisse bekommt.“
Ein Schwerpunkt sollen die Diagnose und Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen sein wie z. B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa oder die chronische Blutarmut. Aber auch ein Basis-Diagnostik-Paket insbesondere bei pflegebedürftigen oder multimorbiden Patienten ist möglich. Hier war bisher nur eine stationäre Aufnahme denkbar, die Tagesklinik füllt eine Versorgungslücke.
Eine gute Zusammenarbeit mit den Ärzten im Naëmi-Wilke-Stift und in der Region ist Tim Pagel wichtig. „Ich habe hier bereits engagierte Kolleginnen und Kollegen kennengelernt“, sagt er. „Und ich werde natürlich noch versuchen, weitere Ärzte, Fachärzte und Oberärzte zu gewinnen. In Berlin hatte ich die Befugnis für die ärztliche Weiterbildung im Fachgebiet Gastroenterologie. Dies ist auch für Brandenburg beantragt.“
„Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Pagel einen versierten und engagierten Kollegen gewinnen konnten“, bestätigt Verwaltungsdirektor Mogwitz. „Wir freuen uns auch, dass Chefarzt Dr. med. Thomas Freytag weiterhin im Haus praktizieren wird. Er wird ab Januar an drei Tagen in der Woche für internistische Funktionsdiagnostik für stationäre und ambulante Patienten sowie internistische Konsiltätigkeit zur Verfügung stehen. So ist eine gute Kontinuität gewährleistet.“