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Neisse-Echo - Amtsblatt für die Stadt Guben und die Gemeinde Schenkendöbern
Ausgabe 13/2023
Gubener Zeitung
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Gubener Zeitung

Die nachfolgenden Texte wurden übernommen und entsprechen der damals gültigen Rechtschreibung und Grammatik. Die „Gubener Zeitung“, von 1871 bis 1944 auf Rollfilm festgehalten, kann in den Räumen der Stadtbibliothek in der Gasstraße eingesehen werden.

Guben vor 100 Jahren - Notizen aus der

„Gubener Zeitung“

30. September 1923

Gartenbauverein. In der gestrigen Sitzung des Gartenbauvereins teilte der Vorsitzende mit, daß eine Antwort vom Magistrat über Verbilligung des Wassers, das über den gewöhnlichen Hausverbrauch verbraucht wird zur Bewässerung der Hausgärten, noch nicht eingetroffen ist. Ferner habe der Unterrichtsminister verfügt, Schulkindern zur Feld- und Gartenarbeit weitmöglichst Urlaub zu gewähren. Die Obsternteaussichten sind nicht so gut, als es erst den Anschein hatte: Kirschen, Aepfel, Spillinge, Pflaumen mittelmäßig, Birnen gut, auch Pfirsiche, Himbeeren und Erdbeeren; Johannesbeeren mittel, Aprikosen und Stachelbeeren schlecht. Der Raupenfraß ist strichweise ungeheuer und trotz Leimringen kaum zu bewältigen. Es wird daher Obstbaumbesitzern dringend empfohlen, Nistgelegenheiten für Insekten und Raupen vertilgende nützliche Vögel anzubringen. Auch der Magistrat sorgt alljährlich für Ankauf von Nistkästen für 150 Mark und gibt sie unentgeltlich an Baumbesitzer durch die Gartenverwaltung ab.

1. Oktober 1923

2. Oktober 1923

Schützengilde. Am Mittwoch, den 26.d. Mts. beginnt die hiesige Schützengilde ihr Bogenschießen. Die Gilde hat in ihrer Generalversammlung am 6. April beschlossen, dem hiesigen Magistrat als Patron Kenntnis zu geben, daß an diesem Schießen außer den Mitgliedern auch alle Gubener Bürger teilnehmen können, die noch im Ersatzreserve- oder landsturmpflichtigen Verhältnis stehen, somit also noch Aussicht haben, eingezogen werden zu können. Dieser Beschluß ist infolge eines Aufrufs des Generals v. Ries gefaßt worden, der auf die Notwendigkeit hinwies, daß sich jeder Militärpflichtige mit dem Gebrauch des Gewehrs einigermaßen vertraut macht. Der Magistrat hat die Mitteilung der Gilde freundlich aufgenommen, da der Beschluß zahlreichen Personen die willkommene Gelegenheit bietet, wenigstens die einfachsten Regeln der Hantierung mit dem Gewehr kennen zu lernen.

4. Oktober 1923

Im Stadttheater erneuert Käte Baste, welche bereits in voriger Spielzeit mit eigenem Ensemble der „Intimen Künstlerspiele“ hier mit Erfolg gastierte, die Bekanntschaft mit dem hiesigen Publikum. Das Personal des Ensembles setzt sich, wie uns mitgeteilt wird, aus sehr guten Kräften zusammen. Fräulein Trude Koenen vom Lessingtheater, die in voriger Spielzeit gut gefallen hat, ist auch wieder in schöner Rolle vertreten.