Schnitterpaare. © Gemeinde Schenkendöbern
Am 09. August 2025 fand in Schenkendöbern mit dem traditionellen deutsch-polnischen Erntefest eine Veranstaltung statt, die ländliches Brauchtum und länderübergreifende Partnerschaft miteinander vereint.
Bereits am Abend zuvor trafen sich die Schenkendöberner und ihre Freunde aus dem polnischen Grabice, um Sensen, Harken und die Erntewagen festlich zu schmücken. Der Höhepunkt des Festes, die traditionelle letzte Mahd, begann am Samstagnachmittag mit dem Sammeln und dem Auszug der Schnitterpaare. Angeführt von Vogt Andy Birkner und begleitet von Blasmusik ging es in einem farbenfrohen Festzug durchs Dorf auf den Acker. Dort war zunächst der Lohn zwischen Vogt und Vorschnitter Christian Bähr auszuhandeln, ehe man dem letzten Schlag Roggen zu Leibe rückte.
Einen Bericht über den Fleiß und die gute Arbeit der Schnitterinnen und Schnitter lieferte die Spionin Nele Niewisch auf dem Pferd dem Gutsherren Ralph Homeister. Dieser bedankte sich dann auch gebührend bei allen Helfern und stellte fest, dass es dank ihres Fleißes im kommenden Jahr nicht an Korn für Brot und Bier und für die Neuaussaat mangeln würde. Nach alter Tradition gab es zur Stärkung Quarkstullen, vorbereitet und gereicht direkt auf dem Feld von den Mägden des Gutes. Zum Abend lud der Gutsherr alle Anwesenden in den Park hinter dem Gutshaus zum geselligen Tanz unter der Erntekrone ein.
Das jährlich stattfindende Erntefest ist Gelegenheit für alle Schenkendöberner, ihre Nachbarn und Gäste, abseits von den Alltagssorgen in geselliger Runde zusammenzukommen, sich auszutauschen und das Tanzbein zu schwingen.
Linda Homeister und Melanie Bähr danken allen Mitwirkenden, den Helfern, den Schnitterpaaren, Sponsoren, der Gemeinde Schenkendöbern sowie den Landwirten Volker Naschke, Guido Dammaschke und Michael Kunschke, der Bähr GbR, der Freiwilligen Feuerwehr Sembten, Sabines Landauf und der Gaststätte Liems für ihre Unterstützung.
Im August stehen unter anderem Besuche bei den polnischen Erntefesten in Grabice, Polecko und Trzebiechow/Gluchow auf dem Programm. Auch diese Veranstaltungen sind Teil des partnerschaftlichen Austauschs und Ausdruck einer gemeinsamen kulturellen Lebensgestaltung von Polen und Deutschen in unserer Grenzregion, wobei der Wortteil „Grenz…“ immer mehr an Gewicht verliert.
Die Euroregion Spree-Neiße Bober unterstützt finanziell das deutsch-polnische Erntefest und fördert damit das Gemeinschaftsgefühl der Menschen beiderseits der Grenze.