Ideenschmiede zur Zukunft des denkmalgeschützten Industriegebäudes.
Dass mit dem Gebäude D der ehemaligen Gubener Wolle VEB nicht nur Erinnerungen an die vergangenen Zeiten der florierenden Gubener Tuch- und Textilindustrie verknüpft sind, zeigte eine Ideenschmiede zur Zukunft des denkmalgeschützten Industriegebäudes. Unter dem Motto „Was ist und was kann werden?“ beschäftigten sich am Nachmittag des 15. September 2023 rund 50 Teilnehmende mit möglichen Ansätzen einer Reaktivierung.
Bürgermeister Fred Mahro machte in der Eröffnung der Veranstaltung auf die qualifizierte Lage des Gebäudes sowie das Interesse einer Wiederbelebung des Gebäudes seitens der Stadtverwaltung aufmerksam. Ziel der stattgefundenen Beteiligungsveranstaltung war es, die bisherige „von oben“ gesteuerte konzeptionelle Herangehensweise einmal auf den Kopf zu stellen und einen von interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und lokalen Unternehmen ausgehenden Reaktivierungsprozesses in die Wege zu leiten.
Da eine Begehung des Gebäudes nicht möglich war, konnten die Teilnehmenden in einem digitaler 360°-Rundgang einen Blick hinter die Gebäudefassade werfen. Im Anschluss folgte eine arbeitsreiche Phase. Die Teilnehmenden näherten sich über Fragen gesamtstädtischer Defizite und Chancen an und diskutierten, welche Rolle das Gebäude D in der Gubener Altstadt zukünftig einnehmen kann, um die Stadt zu bereichern. Hierbei äußerten die Teilnehmenden vor allem Wünsche nach gastronomischen Angeboten, Freizeiteinrichtungen für Kinder- und Jugendliche und Angebote für Wasser- und Radtourismus. Gleichzeitig kam der Wunsch nach einem Ort für Kunst, Kultur und dem Vereinsleben auf.
Im Ergebnis der Diskussion schien den Teilnehmenden realistisch, vorerst nur das Erdgeschoss des Gebäudes baulich instand zu setzen und an die stadttechnische Versorgung anzuschließen. Weitere Geschosse einzubeziehen, bringe hohe Anforderungen an den Brandschutz und erfordere bauliche Maßnahmen am stark renovierungsbedürftigen Treppenhaus. Im erschlossenen Erdgeschoss sahen die Teilnehmenden Räumlichkeiten für ein gastronomisches Angebot in Form eines Cafés, einer Weinbar oder eines kleinen Restaurants sowie Platz für touristische Infrastrukturen. Ausgefallenere Ideen waren eine Kletterwand an der Gebäudefassade, eine Riesenrutsche vom Dach des Gebäudes oder auch die Einrichtung einer Sternwarte. Visionär sein, auch ein Stück weit utopisch, sich nicht von herkömmlichen Denklogiken „des Möglichen“ limitieren zu lassen war explizierter Bestandteil des Workshops.
Ziel der Veranstaltung war es, ein Netzwerk von interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu bündeln, die sich in den notwendig folgenden Arbeitsschritten aktiv mit einbringen wollen. Die weiteren Ergebnisse werden zeitnah veröffentlicht. Die Informationen dazu finden Sie auf www.guben.de unter Leben & Wohnen / Soziales.
Alle Interessierten sind weiterhin herzlich eingeladen, sich mit Ideen und Engagement einzubringen. Nehmen Sie gerne mit Frau Maj Kontakt auf: E-Mail: maj.k@guben.de.