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Neisse-Echo - Amtsblatt für die Stadt Guben und die Gemeinde Schenkendöbern
Ausgabe 14/2025
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Probewohnen in Guben – zwei Gäste berichten von ihren Eindrücken

Dejan Dragisic.

Wislawa Göller.

Im Rahmen des Projektes Probewohnen durften wir in den vergangenen Wochen wieder Gäste begrüßen, die unsere Stadt und ihre Menschen näher kennenlernen wollten. Ziel des Programms ist es, Interessierten die Möglichkeit zu geben, für einige Wochen das Leben in Guben auszuprobieren und so einen realistischen Eindruck von den Wohn- und Arbeitsbedingungen vor Ort zu gewinnen. Zwei der diesjährigen Teilnehmer möchten wir im Folgenden vorstellen.

Arzt mit dem Wunsch nach einer neuen Perspektive

Dejan Dragisic, geboren 1974 in Rosenheim, ist Facharzt für Lungenheilkunde. Mit etwa sieben Jahren kehrte seine Familie nach Bosnien zurück. Nach mehreren Jahren Berufserfahrung in Neubrandenburg lebt er heute in Sarajevo, wo die Arbeitslosenquote bei rund 18 Prozent liegt. Da er dort derzeit keine berufliche Perspektive findet, fasste er den Wunsch, in Deutschland wieder als Arzt zu arbeiten. Seine Familie unterstützte ihn, damit er vier Wochen in Guben verbringen konnte. Während seines Aufenthalts nutzte er die Zeit intensiv: Er erkundete die Stadt, besuchte das Diakoniekrankenhaus Naëmi-Wilke sowie das Welcome Center, um sich über die nächsten Schritte für eine Arbeitserlaubnis in Deutschland zu informieren. Regelmäßig nahm er an allen Probewohnen-Stammtischen teil. Besonders bewegt war er von der Offenheit und Herzlichkeit der Menschen. Bei seiner Abreise zeigte er sich sichtlich gerührt – verbunden mit dem Wunsch, hier in Guben beruflich und privat eine neue Zukunft aufzubauen.

Auf der Suche nach einem neuen Zuhause für sich und ihre Tochter

Die 51-jährige Erzieherin Wislawa Göller stammt aus Mayen und hat polnische Wurzeln. Gemeinsam mit ihrer Tochter nahm sie am Probewohnen teil, um Guben als möglichen Lebensmittelpunkt kennenzulernen. In den ersten Tagen empfand sie die Stadt als sehr ruhig, doch im Laufe ihres Aufenthalts entdeckte sie zunehmend die positiven Seiten. Sie knüpfte Kontakte zu Nachbarn und Eltern, besuchte das Haus der Familie sowie das Schwimmbad und zeigte dabei eine offene, positive Entwicklung: Aus anfänglicher Skepsis wurde wachsende Begeisterung. Bereits jetzt schaut sie sich nach Kitas für ihre Tochter um und hat auch die Stellensuche aufgenommen. Besonders schätzt sie die Nähe zu ihrer polnischen Heimat. Sollte sich eine passende 3-Raum-Wohnung finden, kann sie sich gut vorstellen, mit ihrer Tochter nach Guben zu ziehen.

Die Erfahrungen von Dejan Dragisic und Wislawa Göller zeigen, dass Probewohnen nicht nur einen Einblick in den Alltag unserer Stadt bietet, sondern auch echte Perspektiven für ein dauerhaftes Ankommen eröffnen kann. Beide Teilnehmenden haben Guben als gastfreundliche, liebenswerte Stadt erlebt – und möchten ihre Zukunft hier gestalten.

Pressestelle, Lehmann