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Neisse-Echo - Amtsblatt für die Stadt Guben und die Gemeinde Schenkendöbern
Ausgabe 5/2024
Gubener Zeitung
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Gubener Zeitung

Die nachfolgenden Texte wurden übernommen und entsprechen der damals gültigen Rechtschreibung und Grammatik. Die „Gubener Zeitung“, von 1871 bis 1944 auf Rollfilm festgehalten, kann in den Räumen der Stadtbibliothek in der Gasstraße 6 eingesehen werden.

Guben vor 100 Jahren - Notizen aus der

„Gubener Zeitung“

19. März 1924

Verschwunden ist seit 16. d, Mts. der 14. Jährige Schulknabe Paul Retzdorf, Kohlstraße 11. R. ist schwächlich, hat blasses schmales Gesicht und blondes Haar. Vermutlich hält er sich in Guben oder Umgegend versteckt. Angaben erbittet die Kriminalpolizei.

26. März 1924

Urlaubskürzung für die Beamten. Der Erholungsurlaub der Reichsbeamten ist durch Beschluß der Reichsregierung für das Jahr 1924 gegenüber der bisherigen Urlaubsdauer für die Beamten bis zum 30. Lebebensjahr um sieben Tage, für die Beamten vom 30. bis zum 40. Lebensjahr um fünf Tage gekürzt. Den Beamten über 40 Lebensjahre wird der bisherige Urlaub belassen. Die Urlaubsdauer beträgt also in Tagen bei einem Alter: für Besoldungsgruppen I bis IV: bis zu 30 Jahren 14, 30 – 40 Jahren 19, über 40 Jahren 28: für Besoldungsgruppen V bis VIII: bis zu 30 Jahren 17, 30 - 40 Jahren 23, über 40 Jahren 31: für Besoldungsgruppen IX bis XII: bis zu 30 Jahren 21, 30 - 40 Jahren 26, über 40 Jahren 35: für Besoldungsgruppen XIII und darüber: bis zu 30 Jahren 28, 30 – 40 Jahren 33, über 40 Jahren 42.

31. März 1924

Warnung vor dem Lehrerinnenberuf. Die Anstellungsaussichten für Lehrerinnen sind in Preußen und auch in anderen deutschen Staaten denkbar ungünstig, hauptsächlich deshalb, weil allzuviel junge Damen sich dem Lehrerberuf zuwenden. In ganz Preußen sind nur 116000 Schulamtsstellen vorhanden, die alle besetzt sind. Ueber 28000 Bewerber und Bewerberinnen warten auf Anstellung! Und nun macht der Beamtenabbau das Elend noch viel größer.