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Neisse-Echo - Amtsblatt für die Stadt Guben und die Gemeinde Schenkendöbern
Ausgabe 6/2025
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Lesung und Gespräch mit Gila Freis: „Johannas Welt“

Ein Leben zwischen Sinnsuche, Anpassung und Schuld

Am Freitag, 09. Mai 2025, um 18:00 Uhr lädt die Stadtbibliothek Guben zu einer besonderen Lesung mit der Autorin Gila Freis ein. Im Mittelpunkt steht ihr Roman „Johannas Welt“, der die eindrucksvolle Lebensgeschichte von Johanna Trautmann erzählt – ein bewegendes Porträt einer Frau zwischen Hoffnung und Verzweiflung.

Johanna wächst in den entbehrungsreichen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg auf einem Bauernhof in Thüringen auf. Die Zwangskollektivierung, der harte Alltag auf dem Land und die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben prägen ihre Kindheit und Jugend. Ihre Flucht nach Berlin ist ein Aufbruch in eine ungewisse Zukunft, geprägt von persönlichen Schicksalsschlägen, gescheiterten Beziehungen, der Verantwortung als alleinerziehende Mutter und der schmerzhaften Auseinandersetzung mit eigener Schuld. Und doch bleibt Johanna eine Kämpferin.

Der Roman ist weit mehr als die Geschichte einer einzelnen Frau, er ist zugleich ein literarisches Zeugnis jener Generation, die in der DDR aufwuchs, geprägt von gesellschaftlichen Umbrüchen und persönlichen Herausforderungen und ihren Weg im wiedervereinigten Deutschland suchte. Gila Freis möchte mit ihrem Publikum ins Gespräch kommen, über die Nachkriegszeit, über verschwiegenes Leid, das bis heute nachwirkt und über die Schwierigkeiten der Jahre nach der Wende.

Dr. Heidi Freistedt, die unter dem Pseudonym Gila Freis schreibt, wurde 1953 in einem kleinen Dorf im Norden Thüringens geboren. Sie studierte Theologie, arbeitete in der Wirtschaft und war später als Sozialmanagerin tätig. Nach der Wende engagierte sie sich mehr als ein Jahrzehnt als ehrenamtliche Bürgermeisterin. Mit ihrem Debütroman „Trautmanns Töchter – Martha“ legte sie den Grundstein für eine Familiengeschichte, die Generationen umspannt.

Die Lesung wird vom Brandenburgischen Literaturrat aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur gefördert.