Die nachfolgenden Texte wurden übernommen und entsprechen der damals gültigen Rechtschreibung und Grammatik. Die „Gubener Zeitung“, von 1871 bis 1944 auf Rollfilm festgehalten, kann in den Räumen der Stadtbibliothek in der Gasstraße 6 eingesehen werden.
05. April 1924
Ein sonderbares Verbot. B.J.V. meldet: Die Schwierigkeiten, die die im Januar 1924 erfolgte Freigabe der Einfuhr von Rahm für die Durchführung des Schlagsahneherstellungverbots mit sich gebracht hat, haben den Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft veranlaßt, die Einfuhr von Rahm, frisch und in luftdicht verschlossenen Behältern, vom 1.April 1924 ab erneut zu sperren.- Dies Verbot wird, so schreibt der „Berl. Lok.-Anz.“, recht großes Aufsehen machen. Die amerikanische und sonstige kondensierte Büchsenmilch ist von der Bevölkerung, die unter der Milchnot so viel gelitten hatte, gern aufgenommen worden, und die Sperrung dieser Einfuhr mit der eigenartigen Begründung wird sicherlich noch zu vielen Auseinandersetzungen führen. Nur um die eingedickte Milch dürfte es sich bei dem Verbot handeln, denn wirklicher Rahm (Sahne) ist, soweit bekannt, kaum eingeführt worden.
06. April 1924
Explosion eines Gasmessers. Am Freitag wurde die Feuerwehr durch Telephon und Feuermelder nach Deulowitzer Straße 75 gerufen. In einer Küche des 1. Stockwerkes war ein Gasmesser explodiert, wobei Einrichtungsgegenstände in Brand geraten waren. Mit Hilfe eines Tetralöschers wurde die aus dem Gasrohr schlagende Flamme abgelöscht und dann die brennenden Gegenstände aus der Küche entfernt. Nach Abstellung des Hauptgashahns war jede Gefahr beseitigt.
10. April 1924
Einbrüche. In der Nacht zum 8. D. M. wurde in dem Wäschegeschäft Stünkel in der Königsstraße ein Einbruch verübt und hauptsächlich Oberhemden und Damenjumper gestohlen. In derselben Nacht wurde die große Schaufensterscheibe des Kaufhauses Kirschbaum eingeschlagen und ein Teil der Auslagen ausgeraubt. Zweckdienliche Angaben, die streng vertraulich behandelt werden, erbittet die Kriminalpolizei.