MuliplikatorInnen. (v. l.) André Dieball, Kerstin Leutert-Glasche, Jana Röchow, Angela Mende, Jadwiga Polewska u. Manfred Bauer.
Sicherlich ist dieses Wort dem Einen oder dem Anderen bereits zugeflogen. Doch was ist das eigentlich? Pflegebegleitung? Dann entwirren wir mal kurz den sog. „Pflegeknoten“. Der Landkreis Spree-Neiße startete eine gemeinsame Qualifizierungsreihe der Mehrgenerationenhäuser im Rahmen der Projektumsetzung „Pflege vor Ort“ 2022. Das Hauptaugenmerk lag dabei bei der „Ausbildung von MultiplikatorInnen im Bereich – Schulung Pflegebegleitung (PB)“ im Landkreis Spree-Neiße. So starteten insgesamt sechs Männer und Frauen, aus drei Mehrgenerationenhäuser des Landkreises Spree-Neiße, am 4. Juli 2022 motiviert und mutig in das Abenteuer der Pflegebegleitung. Dies waren u. a. das Mehrgenerationshaus des SOS Kinderdorf Lausitz, das Mehrgenerationszentrum „Bergschlösschen“ in Spremberg sowie das Mehrgenerationenhaus „Haus der Familie Guben e. V.“ in Guben. Die Ausbildung fand analog und digital in fünf Modulen mit insgesamt 100 Lernstunden statt. Die Leitung und Durchführung übernahm die erfahrene Fortbildnerin und selbst Pflegebegleiterin Kerstin Leutert-Glasche (Haus der Familie Guben e. V.), die zusätzliches fachliches Knowhow und Womenpower durch Frau Prof’in Dr. Uta Meier-Gräwe, Armutsforscherin und Autorin verschiedener Fachbücher zu sog. Care-Berufen, Frau Zenker als Leiterin des Pflegestützpunktes Landkreis Spree-Neiße sowie Frau Anja Gehrke-Huy, Sterbe- und Trauerbegleiterin organisierte. Die Grundidee, die hinter dem Wort „Pflegebegleitung“ steckt, ist Familien und Menschen, die selbst Angehörige pflegen und betreuen zu unterstützen. Denn in den meisten Fällen werden die pflegenden Angehörigen in der Bürokratie der Pflegesysteme allein gelassen und verschwinden in der Pflegemaschinerie. STOP! – Bis hier hin und nicht weiter.
Aus diesem Grund werden vor allem die pflegenden Angehörigen stärker in den Fokus gerückt und unterstützt. In unterschiedlichen Schulungen werden die Pflegebegleiter durch die MultiplikatorInnen aufgeklärt und in das Thema ‘Pflegebegleitung‘ Schritt für Schritt eingearbeitet. Es sollen präventive Angebote geschaffen und zusammengestellt werden, damit die pflegenden Angehörigen aufgrund der beachtlichen physischen und psychischen Belastung nicht selbst zu einem Pflegefall werden. Wer aber sind nun diese Pflegebegleiter? Dies sind Menschen unterschiedlichster Altersklassen, die sich gern freiwillig in der Pflegebegleitung engagieren möchten. Ein wichtiger Hinweis ist zudem, dass die Pflege nicht nur Menschen älteren Semesters betrifft. Jeder einzelne kann von Pflege bedroht sein. Dabei spielt Alter, Herkunft, Lebensgewohnheiten etc. keine Rolle.