Die Gubener Innenstadt bekommt ein neues Gesicht: Das, was einst Industrievorstadt war, soll in den kommenden Jahren zum belebten Stadtzentrum entwickelt werden. Zwischen Berliner Straße und Feldstraße werden Wohnungen entstehen, Büros und Gewerbe sowie neue Angebote für Freizeit und Tourismus. „Wir wollen, dass die Altstadt Ost wieder zum lebendigen Zentrum für Guben wird“, wünscht sich GuWo-Geschäftsführer Martin Reiher. Damit das gelingt, sollen wichtige Funktionen wie Arbeiten, Dienstleistungen, Einzelhandel, Bildung, Freizeit und Versorgung rund um das Gubener Dreieck konzentriert werden – durch den Bau des City Quartiers und durch Neu- und Umbauten und neue Wegeführungen an den umliegenden Straßen. Zudem wird ein neues Wohnquartier im Tuchmacherviertel an der Neiße entstehen. Die Altstadt-Ost wird durch die neuen Angebote zur Innenstadt der kurzen Wege. Das Gewerbe und die Dienstleistungsangebote bringen Kundschaft und Beschäftigte in die Innenstadt – so wird das City Quartier zum Frequenzbringer, von dem auch das bestehende Gewerbe und die Händler in der Frankfurter Straße profitieren werden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Durch die Neubelebung des Viertels wird die Verbindung zur Nachbarstadt Gubin gestärkt. Bei den Planungen wurde darauf geachtet, die Altstadt nicht komplett zuzubauen, sondern bewusst Grünflächen zu erhalten und zu schaffen. Wir stellen die wichtigsten Vorhaben hier vor:
Vorhaben – City Quartier am Gubener Dreieck
Der größte Neubau in der Innenstadt ist das City Quartier am Gubener Dreieck. Insgesamt drei Gebäude sollen neu gebaut werden, von denen eins im Obergeschoss moderne Wohnungen vorsieht. Zudem soll das frühere Torhaus saniert und reaktiviert werden. In dem benachbarten Neubau neben dem Torhaus sind Übernachtungskapazitäten für Touristen und Gäste geplant, passend dazu soll die Touristinformation in den Komplex einziehen. Deren aktuelle Räumlichkeiten sind sehr beengt und lassen weder Barrierefreiheit noch die Ausstattung mit digitalen Medien zu. Weiterhin sind Büros für den Landkreis und die Sparkasse sowie ein Bäcker mit Bistro geplant.
Somit werden allein durch die konzentrierte Verdichtung von Arbeitsplätzen etwa 90 Arbeitnehmer im City Quartier beschäftigt. Hinzu kommt dann noch der Kundenverkehr durch Gastronomie, Bäcker, Hotel, Touristinformation, Jobcenter, Volkshochschule, Sparkasse und Büros mit schätzungsweise 1.500 Kunden am Tag.
Zusätzlich werden durch die Neugestaltung des Areals am Dreieck grüne Aufenthaltsflächen mit Kleinspielgeräten und Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Innenhof des City Quartiers geschaffen. Dieser neu gestaltete Außenbereich wird immerhin zwei Drittel der Gesamtfläche des Gubener Dreiecks ausmachen.
Vorhaben – Gasstraße 8
Die als Lagerräume genutzten Nebengebäude auf dem Areal der Gasstraße 8 wurden nach einem Brand im Sommer 2023 weitgehend zerstört. Diese wird die GuWo noch in diesem Jahr abreißen lassen.
Als Ergänzung zum City Quartier sollen hier die Verwaltungssitze der Gubener Wohnungsgesellschaft und der Gubener Sozialwerke sowie der Tochterunternehmen einziehen. Die bisherigen Räumlichkeiten in der Straupitzstraße genügen seit der Umstrukturierung der städtischen Firmen nicht mehr. Das bestehende Bürogebäude in der Gasstraße 8 wird saniert und umgenutzt. Nach dem Abriss der brandgeschädigten Nebengebäude werden auf dem freien Gelände neue Werkstätten für die GuWo. services gebaut. Außerdem ist ein Parkhaus mit etwa 340 Stellplätzen in Planung, welches den Stellplatzbedarf der Beschäftigten aus GuWo-Verwaltung, Rathaus und City Quartier decken soll.
Vorhaben – Straupitzstraße
Auf dem Areal an der Straupitzstraße, das jetzt noch als GuWo-Sitz genutzt wird, ist ein Nahversorger mit einer Verkaufsfläche von 4.000 m² geplant. Darüber entstehen Wohnungen. Die GuWo ist hierbei bereits mit verschiedenen potenziellen Nutzern sowie Projektentwicklern in Gesprächen. Im Idealfall entsteht zur Stärkung der fußläufigen Nahversorgung der Anwohner der Altstadt Ost ein kleines Fachmarktzentrum aus Nahversorger oder Discounter und Drogeriemarkt. Die Planungen für die Vorhaben laufen. Derzeit gibt es Gespräche, um die Finanzierung des Gesamtvorhabens zu sichern. Mit Ergebnissen wird im zweiten Halbjahr 2024 gerechnet.
Zum anderen soll zunächst die Architektur, und hier insbesondere die Fassadengestaltung, für das City Quartier weiterentwickelt werden. Bei den bisherigen Visualisierungen wurde mit Platzhaltern für die Gebäude gearbeitet. Schon jetzt steht fest, dass die Bebauung so erfolgt, dass die Neubauten die Bestandsgebäude an den umliegenden Straßen in der Höhe nicht überragen werden. Im vergangenen Jahr wurde auf drei Bürgerversammlungen darüber informiert. In diesem Jahr wird es weitere Informationsveranstaltungen geben. GuWo