Aufbau Dresdner Straße 1895
August-Bebel-Straße 1912
Bahnhof Heidenau-Nord, Vorplatz um 1930
Bahnhofstraße 10, 1929
Gemarkungen der Stadt Heidenau: Mügeln
Mügeln wurde 1347 erstmals urkundlich erwähnt und ist heute ein Ortsteil von Heidenau. Nach der Chronik von Johannes Lehmann (1940) wurde Mügeln von aus Osten eingewanderten Slawen gegründet. Sie wurden angelockt von der günstigen Lage an der Elbe und Müglitz. „Mogylno“ ist ein Wort slawischen Ursprungs und bedeutet „Hügelfeld“.
Mügeln liegt mit seinem Dorfkern auf der mit lockerem Gestein überkleideten niederen Flussterrasse oberhalb der Müglitzmündung in der Elbe. Die vorgeschichtliche Forschung hat an der Einmündung der Ringstraße in die Dresdner Straße ein bronze- und früheiszeitliches Flachgräberfeld lokalisiert. Auch 8 slawische Skelettgräber kamen aus slawischer Zeit im Bereich der Ringstraße zutage, sodass eine slawische Besiedelung spätestens im 11. Jahrhundert als gesichert gilt.
Die erste bekannte Erwähnung des Ortes datiert aus einer Urkunde von 1347, in der Markgraf Friedrich von Meißen der Witwe Aluscha des Dohnaer Burggrafen Fickonil ihren Besitz über die Dörfer Torna (bei Dresden), Mügeln und das Herrengut Heidenau bestätigte.
1848 wurde der jetzige Ortsteil Mügeln an die Bahnstrecke Dresden–Decín angeschlossen, was das Aufkommen der ersten Industriebetriebe in der Region zur Folge hatte. 1870 entstand am Bahnhof Mügeln als erster Industriebetrieb eine chemische Fabrik, die 1902 aus hygienischen Gründen und Raummangel abgerissen wurde.
1890 wurde die nach Altenberg (Erzgebirge) führende Müglitztalbahn eröffnet. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden Zellulose- und Papierfabriken, Unternehmen der Maschinen- und Metallwarenfabrikation, Elektrizitäts- und Elektromotorenwerke, Netz- und Farbwerke sowie chemische und fotochemische Industrie.
Durch weitere Fabrikbauten und sich ständig ausdehnende Wohnviertel wurde der räumliche Anschluss an die Nachbarorte hergestellt, sodass die verwaltungsmäßige Verschmelzung mit Gommern und Heidenau im Jahre 1920 der Ausdruck einer längst fälligen Entwicklung war.
Quellen: Stadtarchiv Heidenau, Chronik von Johannes Lehmann (1940), „Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart“ (1994), Heidenauer Chronik (1997), „Heidenauer Land“ (1999)
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: „Gemarkungen Heidenaus: Großsedlitz“