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Heidenauer Journal - Amtsblatt und Stadtzeitung der Stadt Heidenau
Ausgabe 11/2024
Das Leben in Heidenau
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100 Jahre Stadtrecht Heidenau

Heinrich-Heine-Schule im Jahr 1925, vorn im Bild die Herren Zistel, Vogel, Rauser und Schwarz

Parkstraße 57, Restaurant „Rosengarten“ im Jahr 1907

Gemarkungen der Stadt Heidenau: Großsedlitz

Der heutige Ortsteil von Heidenau wurde 1412 erstmals urkundlich erwähnt und am 1. November 1923 nach Heidenau eingemeindet.

Der Ortsname geht auf die altsorbische Urform „sedło“ für „Siedlung“ zurück. Im 18. Jahrhundert, so unter anderem 1727, trat an die Stelle von Großsedlitz vereinzelt die Bezeichnung „Obersedlitz“. Dies diente zur Unterscheidung vom nur sieben Kilometer entfernten Niedersedlitz, dem im Elbtal gelegenen heutigen Dresdner Stadtteil. Danach traten nur noch die Form „Groß Sedlitz“ bzw. die heutige Schreibweise auf.

Im Jahr 1474 wurde die 1844 abgebrannte und abgerissene Sarische Mühle in Großsedlitz erstmals erwähnt. Bereits 1448 gab es nachweislich ein Vorwerk im Ort. Aus diesem ging im 16. Jahrhundert das Rittergut Sedlitz hervor. In Großsedlitz entwickelten sich zwei Rittergutshöfe: der Niederhof steht im Elbtal, der Oberhof liegt in Nachbarschaft des Barockgartens. Die Besitzer des Ritterguts übten die Grundherrschaft in Großsedlitz und den benachbarten Orten aus.

Während Heidenau, das 1347 erstmals urkundlich erwähnt wurde, bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts agrarisch geprägt blieb, befindet sich in Großsedlitz einer der bedeutendsten Barockgärten Sachsens. 1719 hatte Graf August Christoph von Wackerbarth das Rittergut Kleinsedlitz und weite Teile der umliegenden Gegend gekauft und eine Schlossanlage, das Friedrichschlösschen Großsedlitz, errichtet. 1723 verkaufte er sie an den Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen, genannt August der Starke.

Die großzügige Park- und Gartenanlage Barockgarten Großsedlitz mit ihren zahlreichen Balustraden, Skulpturen, Blumenrabatten und Wasserspielen ist ein Festschmaus für die Augen und lädt selbst im Winter zum Lustwandeln auf barocken Pfaden ein.

Quellen: Stadtarchiv Heidenau, „Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart“ (1994), Heidenauer Chronik (1997), „Heidenauer Land“ (1999), Wikipedia

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: „Gemarkungen Heidenaus: Wölkau“

Katrin Reichelt
Öffentlichkeitsarbeit