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Heidenauer Journal - Amtsblatt und Stadtzeitung der Stadt Heidenau
Ausgabe 12/2024
Das Leben in Heidenau
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100 Jahre Stadtrecht Heidenau

Gaststätte „Mittelpunkt der Welt“

Gemarkungen der Stadt Heidenau: Wölkau

Wölkau wurde 1420 erstmals urkundlich erwähnt. Am 6. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Wölkau im Rahmen der gesetzlichen Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen der Stadt Heidenau zugeordnet (Vielen Dank für die wertvollen Hinweise eines fleißigen Lesers!). Entsprechend einer Verfügung des Landratsamtes Pirna wurde an besagtem Tag die Verwaltung der Gemeinde Wölkau offiziell durch den damaligen Bürgermeister Hentschel dem Bürgermeister der Stadt Heidenau, Herrn Willy Rolle, übertragen.

Wölkau ist der kleinste und zugleich jüngste Stadtteil von Heidenau. Er besteht aus dem alten Dorfkern, einem lockeren Rundling um einen kleinen Teich in der Mitte des ehemaligen Dorfes. Die Adresse der wenigen Häuser lautet wegen der geringen Größe des Ortes „Wölkau“, ergänzt durch die jeweilige Hausnummer. Wölkau ist der westlichste Stadtteil Heidenaus und liegt etwas versteckt. Es grenzt fast rundum an die Städte Dohna (im Westen, Süden und Osten) sowie Dresden (im Norden). Nur im äußersten Nordosten, im Bereich des Lugberges, besteht eine etwa 100 Meter breite Verbindung zum übrigen Heidenauer Stadtgebiet.

Wölkau hatte bis 1972 eine kleine gemütliche Gastwirtschaft „Zum Mittelpunkt der Welt“, auf die die Wölkauer sehr stolz waren. Hier, am „Mittelpunkt der Welt“, sollte wohl mittels Bier oder Schnaps die „Erdachse geschmiert“ werden. Den Namen erhielt die Gaststätte vermutlich wegen der Nähe zum geografischen Breitengrad. Heute ist der „Mittelpunkt der Welt“ ein Wohnhaus.

Neben seinen Wohnhäusern besaß Wölkau auch ein größeres Gutshaus, in dem sich um die Mitte des vorigen Jahrhunderts oft bedeutende Gelehrte und Künstler aus Dresden trafen.

Während Wölkau immer zur Pfarrei in Dohna gehörte, gingen die Kinder bis 1922 nach Großluga, danach an die Güterbahnhofstraße zur Schule. Und bis 1934 kam sogar der Nachtwächter nach Wölkau, um die beiden Laternen im Ort ein- bzw. auszuschalten.

Quellen: Stadtarchiv Heidenau, Chronik von Johannes Lehmann, „Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart“ (1994), Heidenauer Chronik (1997)

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: „Gemarkungen Heidenaus: Kleinsedlitz“

Katrin Reichelt
Öffentlichkeitsarbeit