Übersichtsplan der Gemeinde Heidenau 1920
Erste Besiedlung
Die Stadtflur wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Erste Spuren menschlicher Siedlungen lassen sich von 4000 – 2200 v. Chr. zurückverfolgen. Große freigelegte Gräberfelder aus der Bronzezeit (2200 – 800 v.Chr.) zeugen vom uralten Besiedlungsgebiet durch westgermanische Hermunduren. Diese wurden zur Mitte des 7. Jahrhunderts durch Slawenstämme verdrängt. Zu den Slawenstämmen zählten auch die Sorben, die sich zu beiden Seiten der Elbe ansiedelten. Slawische Siedlungen sind ab 600 – 1200 v. Chr. und die Ansiedlung deutscher Bauern bis auf die Jahre 1000 – 1600 zurückverfolgen.
Erste urkundliche Erwähnung
Erste urkundliche Nachweise des Ortes Gommern stammen aus dem Jahre 1288. Mügeln und Heidenau wurden 1347 erstmals urkundlich erwähnt, Großsedlitz im Jahr 1412, Wölkau 1420 und Kleinsedlitz im Jahr 1501.
Heidenau selbst wurde erstmals als Besitztum der Grafen von Dohna in einer Urkunde im Jahre 1347 erwähnt und entstand durch die Vereinigung der Dörfer Mügeln, Heidenau, Gommern, Groß- und Kleinsedlitz, der Gutsbezirke Kammergut Sedlitz und Schloß Friedrichsburg sowie der Gemeinde Wölkau.
Heidenau entstand aus mehreren Dörfern
Das heutige Heidenau wurde 1920 aus Dörfern Mügeln, Heidenau und Gommern gebildet und somit am 1. April 1920 zur Großgemeinde Heidenau zusammengeschlossen.
1923 wurde der Ort Großsedlitz eingemeindet, im Jahr darauf erhielt die Gemeinde das Stadtrecht. Heidenau wurde als Name der Stadt gewählt, weil die weitaus meisten Industriebetriebe ihren Sitz auf der Heidenauer Flur hatten und einer Namensänderung ablehnend gegenüberstanden. 1933 kam noch der Stadtteil Kleinsedlitz dazu, 1940 schließlich Wölkau.
Namensgebung
Heidenau war bis in das späte 19. Jahrhundert hinein ein ruhiges Bauerndorf. Aus einer Urkunde von 1347 wird ersichtlich, dass der Dohnaer Burggraf Otto Heyde das Dorf als Vorwerk der Burg gegründet hat. Die überlieferten Dorfnamen im 14. Jahrhundert Heydenowe und Heydenaw weisen darauf hin. Die ersten Produktionsstätten waren die Mühlen, die am Unterlauf der Müglitz entstanden und nach Besitzer und Lage benannt wurden. So folgten nach der Erlichtmühle u.a. noch die Ober-, Mittel- (heutige Drogenmühle), Nieder- (später Rote Mühle) und die Sarische Mühle.
Industrialisierung
Die im Jahre 1870 beginnende Industrialisierung, besonders gefördert durch die günstige Lage am Elbestrom und dem damit verbundenen billigen Gütertransport auf dem Wasserweg sowie durch den am 1. August 1848 eröffneten Eisenbahn-Schienenweg von Dresden nach Pirna, führte zu großen Umwälzungen Heidenaus. Besonders seit 1890 ließen sich immer mehr Unternehmungen in diesem Gebiet nieder.
Stadtrecht
Am 1. April 1924 wurde Heidenau das Stadtrecht verliehen. Der Zusammenschluss aus den früheren sechs Dörfern hatte zur Folge, dass der Stadt von Beginn an ein zentrales Stadtzentrum mit einem Marktplatz fehlte. Dieser Marktplatz wurde ab Juli 2006 auf der Fläche zwischen Bahnhofstraße und Brunneneck angelegt.
Quellen: Stadtarchiv Heidenau, Chronik von Johannes Lehmann, „Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart“ (1994), Heidenauer Chronik (1997)
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: „Stadtrecht für Heidenau“