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Heidenauer Journal - Amtsblatt und Stadtzeitung der Stadt Heidenau
Ausgabe 7/2023
Das Leben in Heidenau
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Heidenau´s höchstgelegener Maibaum - Ein Fest soll zur Tradition werden

Die Männer vom Dorf mit dem frischgefällten Maibaum. 

Heidenau: Es sind nur noch wenige Wochen bis zum ersten traditionellen Maibaumsetzen, initiiert durch den 1. Kultur und Festverein Gr. & Kl. Sedlitz e. V., das Heidenauer Journal berichtete.

Nachdem zuletzt die Bodenhülse installiert wurde, ist die Planung für das auf dem „Festplatz“ (Sportplatz der Heinrich-Heine-Grundschule) in Großsedlitz stattfindende Event fast abgeschlossen.

„Wir haben eine tolle Unterstützung seitens der Anwohner und auch einiger ansässiger Unternehmen erhalten und freuen uns sehr, wenn endlich die bunten Bänder am Maibaum im Wind flattern.“ sagte uns Nick Mende, Vereinsvorsitzender. Oft gewünscht, findet mal wieder ein „Dorffest“ statt. Die Anwohner können sich auf einen gemeinsamen Abend mit Tanz und Unterhaltung freuen. Für das leibliche Wohl wird gesorgt.

Spannend wird es mit den Traditionen rund ums Maibaumsetzen. Damit gemeint, sind das „Maibaumstehlen“ und das „Liebesmaien“.

Beim Maibaumstehlen werden junge Burschen ausgesendet, um den Maibaum des anderen Dorfes auszuspähen. In der Nacht und in der Hoffnung auf das Fehlen einer Bewachung wird dann losgefahren und das edle Monument stibitzt. Wohl des Öfteren gelang dies TROTZ eigentlicher Bewachung jenes Baumes, aber bei einem wohligen Feuer und des einen oder anderen feierlichen Tropfens sind dann die Aufpasser beizeiten eingeschlafen. Der Baum muss dann am nächsten Morgen gegen eine zu verhandelnde Menge Bier getauscht werden, bisher hat man sich da aber wohl immer geeinigt.

Beim Liebesmaien ist es Brauch, dass die jungen, unverheirateten Männer des Dorfes vor den Häusern bzw. Fenstern ihrer Angebeteten kleine sogenannte Maien (häufig Birken), aufstellen. Die Bäume werden mit bunten Schleifen und einem Maiherz, auf dem der Name der Geliebten oder ein Spruch steht, geschmückt. Der Maibaum bleibt dann einen Monat lang stehen, bevor ihn derjenige wieder abholt, der ihn auch aufgestellt hat. Wenn ihm die Holde zugetan ist, findet der Mann eine Anerkennung am Baum, beispielsweise eine Einladung zum Essen.

Michele Lewalder
1. Kultur und Festverein Gr. & Kl. Sedlitz e. V.