Paul Gröger
Bruno Gleißberg
Herbert Glaeser
Willy Rolle
Charlotte Hamann
Erich Heldner
Heinz Hering
Michael Jacobs
Jürgen Opitz
Heute möchten wir Ihnen die Gemeindevorsteher und Bürgermeister von Heidenau benennen - in lockerer Aufzählung und soweit den historischen Unterlagen entnehmbar:
| 08.02.1839 – 31.12.1844 | Johann Gottlieb Mathe |
| 01.01.1845 – 31.12.1856 | Johann Gottlieb Schneider |
| 1874 – 04.01.1878 | Johann Gottlieb Scharfe |
| 05.01.1878 – 16.01.1884 | Johann Gottfried Klengel |
| 17.01.1884 – 31.12.1903 | Friedrich Wilhelm Hühnchen |
| (ab 03.11.1899 berufsmäßiger Gemeindevorsteher) |
| 01.01.1904 – 31.12.1921 | Max Binnewerg |
| (ab 01.04.1920 Gemeindevorsteher von Groß-Heidenau) |
| 01.01.1922 – 05.05.1923 | Bernhard Menke |
| 01.06.1923 – 21.04.1933 | Paul Gröger |
| (ab 01.04.1924 Erster Bürgermeister der Stadt Heidenau aufgrund der Gemeindereform, ab 22.04.1933 Gröger beurlaubt) |
| 01.07.1933 – Mai 1945 | Georg Schreiber |
| 09.05.1945 – 16.01.1946 | Bruno Gleißberg |
| (Erster Bürgermeister nach dem 2. Weltkrieg) |
| 30.10.1946 – 27.06.1947 | Herbert Glaeser |
| (bereits ab 27.01.1946 Führung der Geschäfte des Bürgermeisters) |
| 03.07.1947 – 28.03.1949 | Willy Ottmann |
| 29.03.1949 – 11.11.1952 | Willy Rolle |
| 12.11.1952 – September 1961 | Charlotte Hamann |
| September 1961 - 31.01.1967 | Erich Heldner |
| August 1967 – April 1990 | Heinz Hering |
| 23.05.1990 – 31.10.2012 | Michael Jacobs |
| 01.11.2012 – heute | Jürgen Opitz |
Paul Gröger wurde am 1. Januar 1873 in Naundorf bei Merseburg geboren und arbeitete als Werkmeister in der Rockstroh-Werke AG in Heidenau. Er wohnte auf der Pirnaer Straße 32.
(1) Die Arbeiter und Angestellten wählten das SPD-Mitglied 1905 zum Obmann im Arbeiterausschuss, später wurde er in den Angestelltenrat gewählt.
Er war ab Ende 1919 als Abgeordneter des Gemeinderates Vorsitzender der Verschmelzungskommission, die zur Vereinigung der Gemeinden Mügeln, Heidenau und Gommern zur Stadt Heidenau konstituiert worden war. Nach der Einführung der Gemeindegebietsreform am 1. August 1923 wurde er ab 1. April 1924 zum Ersten Bürgermeister der Stadt Heidenau.
Während seiner Amtszeit setzte Paul Gröger im Stadtparlament durch, dass außer den kommunalen Verwaltungen auch Einrichtungen zur Bildung, Kultur und Sport geschaffen wurden. In diese Zeit fiel u. a. der Bau des Licht- und Luftbades, dem heutigen Albert- Schwarz-Bad. Zudem entstanden ein Sportanlagenkomplex und eine Radrennbahn. Die Bildung von Siedlungs-Genossenschaften unterstützte er ebenfalls.
Nach der Reichstagswahl 1933 wollte der Stadtverordnete und NSDAP-Mitglied Georg Schreiber die Hakenkreuzfahne auf dem Rathaus durch SA-Leute hissen lassen. Bürgermeister Gröger verweigerte dies und wurde am 22. April 1933 beurlaubt. (2) Am 19. Juni 1933 wurde er in das Konzentrationslager Hohnstein gebracht. (3) Während seiner Gefangenschaft misshandelten ihn die stationierten SA-Leute mehrfach auf brutale Art und Weise. Rudolf Nützenadel, Beamter und ebenfalls SPD-Mitglied, der auch verhaftet und im Konzentrationslager eingesperrt war, hat niedergeschrieben, wie Paul Gröger von der SA mehrmals über den Burghof geschleift und dann in eine große Grube geworfen wurde, die mit stinkendem, schmutzigem Wasser und Jauche gefüllt war.
Am 12. Juli 1933 meldete der Pirnaer Anzeiger die Entlassung Paul Grögers aus dem Konzentrationslager Hohnstein. (4) Er war schwer erkrankt, konnte nicht mehr laufen und sein Gesundheitszustand verschlimmerte sich weiter.
Am 27. August 1933 nahm sich Paul Gröger auf Grund der im Konzentrationslager erlittenen Misshandlungen das Leben.(5)
Quellen/Literatur zu „Paul Gröger: Erster Bürgermeister der Stadt Heidenau“
(1) Vgl. Telefonbuch der Stadt Dresden (Teil VI), Dresden 1930, S. 69.
(2) Vgl. [Anonym]: Heidenau: Bürgermeister Gröger, der seit 22.4. beurlaubt, tritt zurück. Stadträte Dr. Moeser und Erfurt auch nicht mehr im Dienst, in: Pirnaer Anzeiger,30.06.1933.
(3) Vgl. [Anonym]: Bürgermeister a.D. Gröger am 19.6. in Schutzhaft nach Hohnstein, in: Pirnaer Anzeiger, 21.06.1933.
(4) Vgl. [Anonym]: Heidenau: Gröger, Israel, Walther und Rinnelt aus Hohnstein zurück, in: Pirnaer Anzeiger, 12.07.1933.
(5) Vgl. [Anonym]: Heidenau: Bürgermeister a.D. Gröger: Selbstmord durch Leuchtgas, 60 Jahre alt, in: Pirnaer Anzeiger, 28.08.1933.
Quellen: Stadtarchiv Heidenau, www.gedenkplaetze.info