Die entwicklungspolitische Organisation Oxfam hat herausgefunden, dass 125 Milliardäre jährlich 393 Millionen Tonnen an Treibhausgasen verursachen. Das entspricht etwa so viel wie ganz Frankreich emittiert. Das liegt nur bedingt an dem Lebensstil der Reichen und Schönen. Vielmehr ist es durch ihre Investitionen in fossile Brennstoffe begründet. Um das Klima zu schützen, müssen die Reichen und Mächtigen also unbedingt etwas ändern. Anders ausgedrückt: Die wahren Klimasünder sind eh die ganz Großen, nicht wir. Mit Blick auf die Fakten muss jedoch gesagt werden: Doch, auch wir sind schuld. Der ökologische Fußabdruck der deutschen Mittelschicht ist erschreckend groß.
Wünsche nach einem bequemen Leben mit vielen Reisen, großen Wohnungen und täglichen Autofahrten sind stark und drücken zugleich unsere unbewusste Vorstellung von Normalität aus. Gern weisen wir darauf hin, dass wir oder unsere Regierung das Klima nicht allein retten können. Aber das fordert auch niemand. Wir müssen nur einsehen, dass wir mit unserem Verhalten – individuell oder als Nation – durchaus andere beeinflussen.
Klimaschutz heißt dabei nicht, den gesamten Alltag auf den Kopf zu stellen. CO2-Sparen geht am besten mit dem Blick auf die wirkungsvollen Maßnahmen. Man fragt sich: Beziehe ich Ökostrom? Nutze ich für Kurzstrecken mein Fahrrad? Ist mein Haus gut gedämmt? Oder was auch effektiv ist: weniger tierische Lebensmittel zu konsumieren. Oder beispielsweise mit dem Giro-Konto zu einer ökologischen Bank zu wechseln, Mitgliedschaft in einem Klimaschutzverband. All das sind gute Dinge und vor allem: seltener ins Flugzeug zu steigen.