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Amtsblatt für die Stadt Herzberg (Elster) mit Bekanntmachungen der Stadt
Ausgabe 2/2025
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Gewässerunterhaltungsverband "Kremitz-Neugraben": Biotopentwicklung Grochwitz - Wasserrückhalt und Artenschutz

Maßnahme:

Biotopentwicklung Grochwitz – Wasserrückhalt und Artenschutz

Anlass:

Gegenwärtig führen zunehmende klimatischen Belastungen zur Verschlechterung des Bodenwasserregimes mit der Folge der Austrocknung von Feuchtgebieten und Kleingewässern. Allgemein ist auch ein Rückgang der Artenvielfalt zu beobachten. Dieser negativen Entwicklung soll entgegengewirkt werden. In der Biotopverbundplanung

Landschaftsrahmenplanes (LRP) der Schwarzen Elster sind im Betrachtungsgebiet Grochwitz daher günstige Ansätze zur Minimierung der Defizite aufgegriffen worden.

Situation:

Aktuell herrscht ein allgemeines akutes Wasserdefizit. Betroffen ist unter anderem die Auenlandschaft um Grochwitz als Bestandteil des angrenzenden FFH-Gebietes „Mittellauf der Schwarzen Elster“, welches sich im Landschaftsschutzgebiet „Elsteraue zwischen Herzberg und Uebigau“ gelegen ist. In der Projektfläche sind gesetzlich geschützte Biotope mit wertvollen gelisteten Lebensraumtypen enthalten. Interessant sind auch die hier vorkommenden neun Kleingewässer, die als Lebensraum zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. Nach Beobachtungen des Tierparkbetreiberpersonals konnten verschiedene Arten ermittelt werden, die die angrenzende Teichstruktur zunehmend als Lebensraum nutzen. Mit den Jahren haben einzelne Gewässer an Qualität verloren, so dass sich die Defizite durch übermäßige Beschattung, unkontrollierte Wasserverluste, Verschlammung und Nährstoffanreicherung potenzieren. Im Teichsystem sind 5 Stauanlagen zur Steuerung der Befüllung und des Wasserrückhaltes integriert, die aber im Laufe der Jahre durch Stahl- und Betonkorrosion sowie durch die Zersetzung der Holzschütztafeln unwirksam geworden sind. Als Folge stellt sich ein starker Abfall des Wasserniveaus insbesondere in der Jahresmitte ein. Schäden und Beeinträchtigungen stellen sich als Versandungen und Brüche in bzw. an den Rohrleitungen dar. Dadurch wird die Wassereinspeisung in die Teiche nur bedingt möglich und es treten starke Wasserspiegelschwankungen auf. Durch die zunehmende Erwärmung und einhergehende Verkrautung tritt eine Verschärfung des Sauerstoffmangels in den Sommermonaten auf. Die negativen Bedingungen führen letztendlich zur Verschlechterung der Lebensräume der aktuell vorkommenden Fauna.

Zielstellung:

Die Verknüpfung von Auwaldbereichen, Fließ- und Standgewässern sowie weiteren Feuchträumen im Umfeld bildet eine günstige Voraussetzung für die geplante Maßnahme. Grundlegend soll die Gewässerstabilisierung der Teiche durch eine Wasserzufuhr aus der Lapine die Niedrigwassersituation entschärfen und die Grundwasseranreicherung fördern. Die Wasserzufuhr wird durch das Entfernen von Versandungen bzw. Ersatz von Leitungen verbessert, höhere Wasserstände können langzeitlich eingestellt werden. Der vorherrschende Altbaumbestand sowie die übrige Vegetation sollen unverändert bleiben. Einhergehend ist die weitere Ansiedlung verschiedener Arten von Stand- und Zugvögeln zu sichern. Dazu wird ein Angebot von Nistkästen u.a. auch Quartiere für Fledermäuse geschaffen. Auf Grund des fachkundigen vorhandenen Personals kann auch die Pflege der vorgesehenen Nistmöglichkeiten abgesichert werden. Auch das Umweltbewusstsein der Bürger insbesondere das der jüngeren Besucher des Parkes soll gestärkt werden. Über Informationstafeln kann ein weiterer Beitrag zum Naturverständnis vermittelt werden.